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Silberband 007 - Atlan

Titel: Silberband 007 - Atlan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zur Funkzentrale. Zwei Minuten lang fluchte er
vor sich hin, ehe er den Interkom einschaltete. »Gatzek soll zu mir kommen. Sofort!«
    Gatzek war der Zweite Offizier der TOP II und ein enger Vertrauter Topthors. Die beiden
Überschweren hatten zusammen schon manchen Feldzug unternommen und viele Schlachten
geschlagen – für gutes Geld reicher Galaktischer Händler. Doch diesmal ging es nicht um
Geld, diesmal ging es darum, einen zu mächtig gewordenen Gegner auszuschalten.
    Warum meldete sich Talamon nicht?
    Gatzek war verhältnismäßig mager und wog kaum zehn Zentner. »Was gibt es? Angriff?«
    »Noch nicht«, knurrte Topthor mißmutig. »Cekztel läßt sich viel Zeit. Dabei gibt es in
Richtung Terra eine Menge Transitionen. Das macht mir Sorgen. Sieht so aus, als sei Rhodan
gewarnt worden.«
    Für eine Sekunde schien Gatzek erschrocken, aber dann überzog ein ungläubiges Grinsen sein
breites Gesicht. »Wer sollte ihn schon gewarnt haben?«
    Topthor ging nicht darauf ein. »Ich habe noch keine Verbindung zu Talamon erhalten können. Wo
mag unser Freund stecken?«
    Topthor hatte seine Ahnungen und verstand es außerdem, sich auf gewisse Dinge einen eigenen
Reim zu machen. Sein letztes Gespräch mit Talamon hatte ihn sehr nachdenklich gestimmt.
    »Nimmt er am Angriff auf Terra teil?« fragte Gatzek.
    »Wer nimmt von den Überschweren nicht daran teil, selbst nur mit einem Schiff?« lautete
Topthors Gegenfrage. »Unsere Angriffsflotte zählt nun mehr als achthundert Einheiten, aber von
Talamon ist nicht einmal ein Beiboot dabei. Hast du dafür eine vernünftige Erklärung?«
    Gatzek zuckte die massigen Schultern. »Hat er etwa Angst?«
    Topthor wurde richtig ärgerlich, als er mit einer Handbewegung diese Möglichkeit wegwischte.
»Angst! Talamon und Angst? Ich fürchte, er hat andere Gründe. Er sympathisiert mit Rhodan.«
    »Mit einem Terraner, der so gut wie tot ist?« Gatzek wunderte sich. Dann lachte er dröhnend.
»Warum machen wir uns Gedanken um Talamon? Wenn er nicht will, soll er es eben bleiben lassen.
Wir werden auch allein mit diesem Rhodan fertig. Gegen achthundert Schiffe kann er nichts
ausrichten.«
    »Talamon ist mein Freund«, erklärte Topthor. »Ich will nicht, daß mein Freund falsche Wege
geht, die ihm nur zum Nachteil gereichen werden. Wir müssen ihn warnen.«
    »Und wie willst du das tun, wenn er sich nicht meldet?«
    Das wußte Topthor nicht. Er erhielt auch keine Gelegenheit mehr, lange darüber nachzudenken,
denn in diesem Augenblick knackte es im Lautsprecher des Interkoms, und Regols sachliche Stimme
sagte: »Soeben kommen die Sprungkoordinaten und der Zeitplan durch. Der Angriff auf die Erde
beginnt in genau dreißig Minuten.«
    Topthor schien Talamon sofort vergessen zu haben. Seinem Vertrauten Gatzek zunickend, fragte
er zurück: »Wohin bringt uns der Sprung?«
    »Genau mitten hinein in das System der Terraner. Ein Patrouillenboot hat die Daten erkundet.
Wir kommen keine zwei Lichtminuten von Terra entfernt aus dem Hyperraum.«
    »Die Burschen werden Augen machen«, knurrte Topthor. Er war der einzige der Überschweren, der
die Erde schon einmal gesehen hatte, aber damals hatte ihm Rhodan einen Strich durch die Rechnung
gemacht. Immerhin hatte er sein Leben geschont, aber Topthor war nicht der Mann, sich für so
etwas erkenntlich zu zeigen. »Diesmal haben sie Pech.«
    »Hoffentlich«, bemerkte Gatzek, und es klang plötzlich nicht mehr so zuversichtlich.
    Topthor hingegen verdankte sein ungutes Gefühl einem anderen Motiv: Talamon. Er wußte, daß
sein Freund ein äußerst kluger Mann war, der niemals ohne gewichtige Gründe eine solche
Entscheidung treffen würde, die seine ganze Karriere vernichten konnte. Wenn Talamon an diesem
Angriff nicht teilnahm, so mußte er den Erfolg der Aktion von vorneherein bezweifeln. Warum?
Kannte er Rhodan wirklich so gut, um ihm eine Chance ausrechnen zu können? Oder hielt Talamon
etwas von Dankbarkeit und glaubte, nur deshalb Rhodan nicht angreifen zu dürfen, weil dieser ihm
einmal das Leben geschenkt hatte?
    Ein überschwerer Springer – und sentimental?
    Topthor lachte gezwungen und stampfte in die Funkzentrale. »Nun, Regol, was ist mit
Talamon?«
    »Die Rufsignale bleiben unbeantwortet, Topthor. Ihr Freund meldet sich nicht. Niemand weiß, wo
er sich aufhält.«
    Topthor schwieg lange, dann drehte er sich mit einem Ruck um und kehrte in den Kontrollraum
zurück. Schwer ließ er sich in den Sessel fallen,

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