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Silberband 007 - Atlan

Titel: Silberband 007 - Atlan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Vorstellung an die atomare Katastrophe
überfiel und das Lächeln von meinen Lippen wegwischte. In diesem Moment begann die kleine
Warnanlage meines eingebauten Ortungstasters zu summen.
    Impulse trafen auf meinen Schutzschirm, der sie infolge seiner strukturellen Stabilität
getreulich reflektierte. Während der ersten Momente lauschte ich verblüfft auf das stärker
werdende Summen des Warngeräts. Dann dachte ich an Tiefseemonstren, die die Fähigkeit besaßen,
ihre Opfer mit breitstreuenden Ultraschallwellen anzupeilen. Es war typisch für jene Räuber, die
in dieser finsteren Wasserwüste keine andere Möglichkeit hatten, ihr zumeist beachtliches
Nahrungsbedürfnis zu befriedigen.
    Ich stellte mich auf die Abwehr ein, bis ich plötzlich bemerkte, daß diese harten Wellen
niemals von einem Fisch herrühren konnten.
    Nach einigen Augenblicken benötigte ich die Warnautomatik nicht mehr. Die auftreffenden
Impulse eines hochfrequenten Unterwasser-Ortungsgeräts verursachten Geräusche, die wie ein helles
Piiiiing – Piiiiing klangen. Genau das vernahm ich.
    Sekundenlang hing ich wie erstarrt in meinem Kugelfeld. Etwas Unglaubliches geschah; etwas,
das es überhaupt nicht mehr geben durfte. Der Erinnerungssektor meines Extrasinns meldete
sich.
    In schockierender Klarheit wurde mir eine Tatsache bewußt, die ich bisher kaum beachtet
hatte.
    Atom-U-Boot, Überlebende, Vorsicht! gab mein Extrasinn durch.
    Völlig unsinnigerweise begann ich mit Armen und Beinen zu rudern. Mein schwaches
Unterwasser-Wirbelfeld erlaubte eine Schwebefahrt von bestenfalls zehn Seemeilen pro Stunde. Das
genügte für eine gemächliche Fortbewegung, niemals aber für eine Flucht vor einem
Unterwasserschiff mit Hochleistungstriebwerken.
    Salziges Augensekret rann über meine Wangen, ein Zeichen dafür, daß meine Sinne alarmiert
worden waren. Die auftreffenden Impulse wurden noch härter. Ehe ich die nächste Schlucht
erreichen konnte, wurde ich von aufblendenden Scheinwerfern erfaßt. Das dunkle Rumoren eines
starken Triebwerks wurde vernehmbar. Von da an gab es keinen Zweifel mehr, daß meine Ausrüstung
doch nicht ausreichend war.
    Ich stellte meine Schwimmbewegungen ein und blinzelte in die grelle Lichtflut.
    Wahrscheinlich hielt man mich für ein Meerestier. Eigentlich konnte es gar nicht anders sein,
denn außer mir gab es wohl auf der ganzen Erde niemand, der einen solchen Strahlenschutzanzug
besaß.
    Mein Gehirn arbeitete logisch und nüchtern. Kämpfen war sinnlos, zumal ich nichts besaß, womit
ich diesen stählernen Fisch hätte angreifen können. Es lag auch nicht in meinem Interesse,
Überlebende des Atomkriegs in irgendeiner Form zu schädigen. Eigentlich kam es nur noch darauf
an, heil ins Innere des Bootes zu gelangen.
    Ich reduzierte meine Geschwindigkeit, wohl wissend, daß mein Körper bestenfalls als
verschwommener Schatten erkannt werden konnte. Die Hülle meines Kugelfelds leuchtete zu grell, um
einen einwandfreien Durchblick zu gestatten.
    Mein Nervensystem arbeitete zufriedenstellend. Angst hatte ich nicht. Ich lauschte noch
schärfer auf das abklingende Donnern des Triebwerks. Nach einigen Sekunden begann ich in der Art
angelockter Fische zu tanzen, dabei immer hoffend, daß da drüben niemand auf den Gedanken kam,
einen Unterwasserpfeil in mein Feld zu schießen. Ich wußte sehr genau, wie man noch vor dem Krieg
große Tiefseefische gefangen hatte. Harte Stromstöße waren für die Stabilität meines
Schutzschirms von Übel.
    Sie jagten mich. Es gab keinen Zweifel mehr. Hier und da konnte ich die schattenhaften
Konturen eines kleineren Tiefseeboots erblicken. Es geschah immer dann, wenn ich für den
Bruchteil einer Sekunde dem grellen Scheinwerferlicht entrann.
    Als ich bemerkte, daß ich mich einer engen, steil nach unten führenden Schlucht genähert
hatte, war es zu spät. Jäger darf man nicht reizen oder mißtrauisch machen. Man kann sie
überlisten, aber nicht in der plumpen Form, wie ich es nun unbewußt getan hatte. Natürlich nahmen
sie an, ich könnte jeden Augenblick in dem finsteren Riß verschwinden.
    Ein helles, kurzes Zischen klang auf.
    Preßluftabschuß! signalisierte mein Extrasinn.
    Reglos wartete ich auf den Einschlag. Es wäre sinnlos gewesen, einem selbstlenkenden
Jagdgeschoß entweichen zu wollen.
    Ein flammendes Phantom raste auf mich zu. Nach genau zweieinhalb Sekunden hatte es mich
erreicht. Ich sah die Kontaktspitze des Hochspannungskopfs in mein Feld

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