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Silberband 007 - Atlan

Titel: Silberband 007 - Atlan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zum Zeitpunkt meiner Flucht die ersten asiatischen Atomraketen
gestartet waren.
    Ob da dieser Major der Space Force eine Rolle gespielt hatte? Demnach mußte er bei seiner
Mondlandung doch Dinge entdeckt haben, die mir nach wie vor völlig unbekannt waren.
    69 Jahre vergeblich geschlafen, Narr! gab mein Extrasinn durch.
    Dann sagte ich mir wieder, daß vielleicht nur ein Teil der Erde verwüstet worden sei. Die
Tatsache, daß die Leute nicht darüber redeten, mochte in der inzwischen vergangenen Zeitspanne
begründet liegen. Dennoch hatte ich ein ungutes Gefühl. Die Wunden eines Atomkriegs schließen
sich nicht in 69 Jahren.
    Ich lauschte weiterhin auf die Unterhaltung. Jedes Wort drehte sich aber nur um mich. Ich
konnte nicht erfahren, was nun wirklich geschehen war.
    »Schluß jetzt!« rief der Wortführer anscheinend wütend aus. »Ich habe eine gute Nase für
solche Dinge. Das Solare Imperium kann es sich nicht leisten, Fremde auf der Hauptwelt zu dulden,
und dieser …«, ein Finger pochte auf meine Brust, »… und dieser Bursche ist nicht von
hier. Tauchen Sie auf, Captain. John, Sie haben eine Waffe dabei?«
    »Einen altmodischen Revolver«, sagte jemand zögernd.
    »Das genügt. Bleiben Sie als Wache im Fischlabor und achten Sie auf jede Bewegung des Kerls.
Oder haben Sie Angst?«
    Der Mann namens John beteuerte überhastet, auch nicht die geringste Angst zu haben. Die Frau
lachte schrill. Sie war hysterisch.
    Mehrere Menschen verließen den Raum. Ich hörte ein stählernes Schott knallen und anschließend
einen Mann unterdrückt fluchen. Dann vernahm ich das schnelle Knacken einer Revolverwalze.
Anscheinend hatte John die Trommel herausgeschwenkt, um sich davon zu überzeugen, daß die Waffe
auch geladen sei.
    »Wie lange wird er noch bewußtlos sein?« schrie John mit voller Lungenkraft den Davoneilenden
nach. Es erfolgte keine Antwort mehr. Ich war allein mit einem Mann, der offenbar ein sehr
labiles Nervensystem besaß.
    Ich verhielt mich völlig ruhig und bemühte mich um tiefe Atemzüge. Ich kannte Leute vom Typ
dieses John. Zweifellos hätte er bei der geringsten Bewegung meinerseits sofort geschossen.
    Ich lenkte mich ab, indem ich über den Begriff ›Solares Imperium‹ nachdachte.
    Was sollte das nun wieder bedeuten? Als ich damals in meiner Kuppel verschwunden war, hatte es
auf der Erde noch drei große Machtblöcke gegeben. An eine einheitliche Weltregierung war noch
nicht zu denken gewesen, geschweige denn an ein politisches Großraumgebilde, dem man etwa die
Bezeichnung ›Solares Imperium‹ hätte geben können.
    Ich war wieder ruhig und gefaßt. Leute von meiner Art gewinnen schnell ihr klares Denkvermögen
zurück. Fest stand nur, daß ich einen ganz entscheidenden Fehler begangen hatte, der in letzter
Konsequenz in meiner Menschenkenntnis begründet lag. Als vor 69 Jahren irgendein Verrückter auf
die Knöpfe drückte, war ich davon überzeugt gewesen, daß die bis dahin noch Normalen ebenfalls
verrückt spielen würden.
    Ich mußte mich jedoch geirrt haben. Warum das so war, ließ sich herausfinden. Meine
Überlegungen konzentrierten sich auf den Namen Perry Rhodan. Dieser kleine Raumpilot konnte der
Schlüssel zu dem großen Rätsel sein.
    Ich wartete ab, bis sich mein Wächter etwas beruhigt hatte. Nach einigen Minuten schritt er zu
dem Schott hinüber. Ich hörte ihn an den starken Riegeln hantieren. Dann ging die Tür leicht
quietschend auf.
    Mein Kopf glitt herum. Ein erster, bewußter Blick erfaßte den Raum. Es war wirklich ein Labor.
John stand in der offenen Türrundung und lauschte nach draußen. Er trug ein kurzärmeliges Hemd
und eine enge Hose, in deren Bund der Revolver steckte.
    »Bringt mir wenigstens etwas zu essen«, schrie der hagere Mann nach draußen. Jemand antwortete
so leise, daß ich es nicht verstehen konnte.
    Meine kurze Reflexprobe brachte gute Ergebnisse. Ich hatte die Schockstrahlung gut absorbiert.
Links vor mir lag mein unhandlicher Schutzanzug. Sie hatten die Ausrüstung offenbar untersucht,
aber nicht viel damit anfangen können. In der rechten Oberschenkeltasche bemerkte ich die flache,
längliche Wölbung meines Psychostrahlers. Sie hatten die Waffe nicht entfernt.
    John rief nochmals nach draußen. Natürlich hatte er keinen Hunger. Er wollte nur jemanden bei
sich sehen.
    Ich glitt mit einer schnellen, lautlosen Bewegung vom Tisch. Nach zwei schnellen Schritten
stand ich hinter dem dünnen Mann.
    Ich sprang ihm

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