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Silberband 007 - Atlan

Titel: Silberband 007 - Atlan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Psychostrahler, dessen
hypnosuggestive Wirkung völlig ausreichen würde, um jeden eventuellen Gegner zur Aufgabe seines
Angriffs zu bewegen. Mehr brauchte ich nicht.
    Im Rückentornister des Hochdruck-Feldanzugs hatte ich konzentrierte Nahrungsmittel und
Strahlungsabsorbierende Medikamente verstaut. Notfalls würde ich leidende Überlebende des
verrückten Krieges in meine kostbare Unterseekuppel bringen müssen, da ich Kranke auf der
Oberfläche wahrscheinlich nicht mehr erfolgreich behandeln konnte.
    Nun ja – was konnte es schon schaden, harmlose und wahrscheinlich etwas stumpfsinnig
gewordene Kriegs-Nachkommen in meine Behausung einzulassen. Sie konnten mir bestimmt nicht mehr
gefährlich werden.
    Vor fünf Tagen war ich durch die Roboteinrichtungen aufgeweckt worden. Nun war ich wieder so
gekräftigt, daß ich den Aufstieg wagen konnte.
    Ich überprüfte die Flugfähigkeit meiner Ausrüstung. Die Antigravitationsschaltung
funktionierte einwandfrei. Spielerisch leicht hob ich vom Boden der Kuppel ab.
    Rico beobachtete mein Tun aus kühl glänzenden Mechanoaugen. Auf dem Bildschirm des Betrachters
leuchteten noch immer die schriftlich und bildlich festgehaltenen Nachrichten, die vor runden 69
Jahren aktuell gewesen waren.
    Ehe ich die Kuppel verließ, schritt ich nochmals zum Betrachter hinüber. Mit bitteren Gefühlen
las ich die Nachrichten einer amerikanischen Zeitung, wonach die erste bemannte Rakete der
Menschheit heil auf dem Mond gelandet war.
    Kommandant des Schiffes war ein gewisser Perry Rhodan gewesen, Major und Risikopilot der US
Space-Force. Ehe dieser Mann gestartet war, hatte ich ihn persönlich getestet. Mein Eindruck war
der allerbeste gewesen, nur hatte ich damals – am 15. Juli 1971 – nicht ahnen können,
daß eben dieser Space-Force-Major indirekt den längst befürchteten Atomkrieg verursachen könnte.
Ich wußte nur noch, daß er auf dem Mond etwas gefunden hatte, was für alle irdischen Machtgruppen
ungeheuer wertvoll war. Rhodan hatte sich geweigert, die Entdeckung auszuliefern. Er war mit
seinem Mondschiff in der menschenleeren Wüste Gobi gelandet, und da war es losgegangen.
    Letzte Berichte hatten von energetischen Schutzschirmen gesprochen, die Major Rhodan über
seinem Mondschiff errichtet hätte. Ich hatte durch den überstürzten Ablauf der Ereignisse keine
Gelegenheit mehr, die teils kuriosen Zeitungs- und Fernsehberichte nachzuprüfen.
    Ehe ich nach einer raschen Flucht aus meinem damaligen Entwicklungslabor für atomare
Raumschiffsantriebe unter der Meeresoberfläche verschwand, waren in Asien bereits die ersten
Kampfraketen gestartet. Man hatte die Nerven verloren und übereilt auf die Knöpfe gedrückt. Jede
Partei war dabei der Meinung gewesen, dieser Rhodan würde eine entscheidende Rolle auf dem Weg
der wissenschaftlichen Erkenntnisse spielen. Man hatte sich benachteiligt gefühlt und dem
Nachbarn mißtraut. So war es zu einem Krieg gekommen, den niemand hatte verhindern können.
    Ich hatte dagegen die Explosionen in sicherer Meerestiefe verschlafen. Nun stand ich vor dem
Schirm des Betrachters und war dabei bemüht, mein instinktives Zögern logisch zu begründen. Ich
schob meinen Ausflug nach oben hinaus, obwohl mir mein Gefühl sagte, daß ich schließlich doch
nachschauen müsse. Hinter mir läutete die Glocke. Ich konnte gehen.
    Ein letzter Blick galt einer Teleobjektiv-Aufnahme. Wahrscheinlich war das Bild von einer
Raumstation aufgenommen worden. Mitten im glutenden Sandmeer der Gobi lag ein blitzender Körper,
der von einem fluoreszierenden Leuchten überdeckt war.
    Dieses Bild hatte ich oft betrachtet. Es war irgendwie rätselhaft. Wenigstens war es für meine
Begriffe unvorstellbar, eine derart primitive Flüssigkeitsrakete unter einem hochwertigen
Energieschirm liegen zu sehen.
    Ich schaltete in Gedanken ab. Es war sinnlos, über längst vergangene Dinge nachzugrübeln. Die
Menschheit hatte sich selbst ihr Grab gegraben. Auch Major Perry Rhodan, der wahrscheinlich
völlig unwissend den Stein des Anstoßes ins Rollen gebracht hatte, mußte längst gestorben sein.
Er war damals schon über 30 Jahre alt gewesen.
    Der Betrachter lief aus. Ich gab noch einige Anweisungen an die Programmierungsschaltung durch
und schritt dann schwerfällig zum aufgleitenden Schleusentor hinüber.
    Rico sprach keinen Ton mehr. Ich war allein in der unterseeischen Festung. Wahrscheinlich
würde ich auch oben allein sein. Hinter mir glitt das

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