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Silberband 009 - Das rote Universum

Titel: Silberband 009 - Das rote Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kontrolle bewiesen
hatte. Aber nein: Erst mußte dieser verflixte Transmitter installiert werden.
    Die Libration des Planeten war stärker, als wir bisher angenommen hatten. Schon seit drei
Tagen war beobachtet worden, daß sich der obere Rand der roten Riesensonne mehr und mehr über den
Horizont hervorschob.
    Die Folge davon war eine Ausdehnung der Tageszone in unsere Richtung; ein durchaus
unwillkommener Effekt.
    Es war heller geworden. Man konnte einwandfrei die Konturen der Berge unterscheiden und im
Freien kleingedruckte Schriften lesen. Dazu kam eine Vorahnung von dem Gluthauch, der uns in
aller Kürze überfluten mußte. Wir machten uns nicht die Mühe, durch eingehende Beobachtungen den
genauen Ablauf der Schwankung zu berechnen. Dazu war uns Hades viel zu uninteressant.
    Es genügte uns zu wissen, daß er 6.385 Kilometer Durchmesser und eine Schwerkraft von 0,35
Gravos hatte. Das waren etwa Marsverhältnisse, wenn nicht seine langsame Achsendrehung gewesen
wäre.
    Ich stand im verwaschenen Schlagschatten der CALIFORNIA. Dicht über dem Boden hielten sich
dünne Gasspuren, die von auftauenden atmosphärischen Niederschlägen herrührten. Wir hatten sogar
Sauerstoff festgestellt, nur war sein Anteil viel zu gering, als daß man ihn hätte verwerten
können.
    Wir trugen schwere Raumanzüge mit eingebauter Energieschirm-Automatik. Somit waren wir durch
Schwerkraftaufhebung beschränkt flugfähig und auch gut gegen die Einflüsse der lebensfeindlichen
Umwelt geschützt.
    Das Spezialinstrument an meinem Handgelenk zeigte an, daß die Temperatur stark veränderlich
war. Es wurde laufend wärmer, je weiter sich der rotglühende Sonnenrand über den flachen Horizont
schob.
    Drüben, nur wenige Kilometer entfernt, herrschte eine tödliche Hitze. Dort siedelten alle
Elemente mit einem niederen Schmelzpunkt, und das trostlose Gelände war so heiß, daß man es nur
mit gepanzerten Spezialstiefeln betreten konnte. Ich hatte bisher nur einen Versuch unternommen,
die Wüste unter dem tödlichen Auge der roten Sonne etwas näher zu erforschen. Ich hatte es aber
schnell wieder aufgegeben, zumal das Vorhaben ohnehin keinen praktischen Wert besaß.
    Ich zog mich fluchtartig zurück, als ein kleines Impulsgeschütz der CALIFORNIA erneut zu
donnern begann. Anscheinend genügte Rhodan der bereits drei Meter starke ›Felsverputz‹ noch
nicht. Vor einigen Minuten hatte er mir über Sprechfunk zugerufen, es bestünde noch eine geringe
Gefahr von Fremdstoffortung.
    Ich wartete, bis der sonnenhelle Energiestrahl erlosch. Erst dann begab ich mich zur bereits
getarnten Felswand hinüber, um durch die winzige Schleuse das Innere des Tunnels zu betreten.
    Die Installation des Transmitters war beendet. Ein kleines Notstromaggregat spendete Licht und
notfalls auch Wärme, nur war die Luftversorgung noch nicht gelöst. Am nächsten Tag sollte die
Klima- und Sauerstoffanlage mitsamt Regenerierungsstation eingebaut werden.
    So standen die beiden Stahltore der Luftschleuse noch offen, als ich endlich die Felswand
erreichte. Die geringe Schwerkraft des Planeten hob das Gewicht des schweren Raumanzugs soweit
auf, daß ich mich fast unbelastet fühlte.
    Zu meiner größten Überraschung traf ich Rhodan und den Mutanten Fellmer Lloyd in dem großen
Stollen an. Sie kontrollierten die Anschlüsse des Transmitters, dessen Eigenversorgung und
Justierungselemente unser Sorgenkind waren. Es war geplant, mit dieser Station andere
Transmitterteile zu empfangen, um so den Zusammenbau innerhalb des Stützpunkts vornehmen zu
können. Wenn das alles wunschgemäß gelang, konnte es geschehen, daß die Terraner eines Tages eine
versteckte Festung im Herzen des Druufsystems besaßen.
    »Ihr seid wohl ganz und gar verrückt geworden!« rief ich ins Mikrophon meines Helmsenders.
»Falls es euch entgangen sein sollte: Reginald Bull hat vor etwa zehn Minuten mit einem
Strahlgeschütz auf diesen Berg geschossen, um neues Tarnmaterial zu gewinnen.«
    Rhodan drehte sich um, um mich ansehen zu können. Lloyd lachte. Er war ein dunkler,
phlegmatisch wirkender Alltagstyp mit dunklen Augen und untersetzter, muskulöser Gestalt. Ich
mochte ihn gut leiden, da er noch niemals versucht hatte, meinen gedanklichen Monoschirm zu
durchbrechen, um meinen Bewußtseinsinhalt sondieren zu können.
    »Stimmt«, bestätigte Rhodan ungerührt. »Hier drinnen hat man aber nichts davon bemerkt. Wo
stecken denn die Schlafmützen schon wieder?«
    Ich

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