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Silberband 009 - Das rote Universum

Titel: Silberband 009 - Das rote Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Biegen
oder Brechen zurückkehren.
    Nachdem wir diesen letzten Gesprächsfetzen empfangen hatten, war die Funkverbindung endgültig
unterbrochen worden. Sicherlich war die CALIFORNIA längst gesprungen, denn sie benötigte nur etwa
fünf Minuten, um die einfache Lichtgeschwindigkeit zu erreichen.
    Ob Sikermann auch die Flucht aus der Zeitebene der Druuf gelingen würde, war eine andere
Frage. Wahrscheinlich hatten sich aber die Gravostürme innerhalb der Entladungszone abgemildert.
Wenn wir viel Glück hatten, konnte die DRUSUS schon in wenigen Stunden im Druufraum eintreffen.
Da sie drei Hochleistungstransmitter an Bord hatte, war es dann wohl möglich, mit Hilfe unseres
Geräts aus dieser Hölle zu entkommen.
    Rhodans Finger preßten sich wieder in meinen Rücken. Ich konnte ein leises Aufstöhnen kaum
unterdrücken. Fellmer Lloyd wandte sich nach uns um. In dem von draußen hereinfallenden Licht sah
ich sein schweißüberströmtes Gesicht.
    Ich versuchte ein Lächeln, um jenen Mann unter uns moralisch zu stärken, der wahrscheinlich
noch viel mehr auszustehen hatte als ich.
    Rhodan hatte mir zugeflüstert, der Mutant litte seit einigen Stunden unter einer beginnenden
Dysenterie.
    Nach dem Abflug der CALIFORNIA hatte sich Lloyd in qualvollen Darmkrämpfen gewunden. Es war
für mich erdrückend und beschämend zugleich, zu sehen, wie mannhaft er seine Qual unterdrückt
hatte. Augenblicklich schien es ihm besserzugehen. Wenigstens versuchte er, mein Lächeln zu
erwidern.
    Zu diesem Zeitpunkt wußten wir aber noch nicht, daß die sanitäre Anlage in Fellmers Raumanzug
ausgefallen war. Anscheinend hatte er sie bei dem heftigen Sturz so schwer beschädigt, daß sie
ihre lebenswichtige Funktion nicht mehr erfüllen konnte. Und dazu kam jetzt auch noch eine
Dysenterie, die Dr. Sköldson normalerweise mit einer einzigen Injektion beseitigt hätte. Uns war
es völlig unmöglich, dem Mutanten zu helfen. Er war allein auf die wenigen Medikamente
angewiesen, die sich in der automatischen Zuführungskapsel seines Helmes befanden. Es gab
darunter kein Mittel gegen die Darmkrankheit. Er mußte fürchterliche Qualen ausstehen.
    Von da an verzog ich nicht mehr das Gesicht, bis Rhodan mit seiner Untersuchung fertig war. Er
tastete meinen Rücken durch das dicke Material der Kombination ab. Eine höchst unzulängliche
Methode.
    »Was ist? Kennst du dich in meiner Knochenstruktur aus?«
    »Annähernd. Da du keinen normalen Brustkorb besitzt, muß die stabile Knochenplatte dort
angebrochen sein, wo sich bei mir die untere rechte Rippe befindet. Was sitzt bei dir an dieser
Stelle?«
    Er tippte auf die Quelle des Schmerzes, und ich fuhr schimpfend auf. Wenigstens konnte ich
mich schon wieder bewegen, ohne bald verrückt zu werden.
    Wenn nur die Rückenplatte angebrochen war, so war alles halb so schlimm. Das starke, aber
hochelastische Gewebe regenerierte dank meines Zellaktivators sehr rasch. Ich brauchte nur einige
Stunden Ruhe.
    »Ein wunderbarer Arzt bist du«, ächzte ich, als ich endlich auf den Füßen stand. »Sehen wir
uns die Lage an.«
    Ich schritt vorsichtig zur kleinen Luftschleuse hinüber, die draußen von einem hohen Steinwall
verdeckt wurde. Wir konnten nur noch durch einen schmalen Riß ins Freie sehen.
    Der ehemalige Nachteil dieser Verschüttung war nun zu einem Vorteil geworden.
    Wenn die Druuf nur einen Funken Verstand hatten, würden sie sich fragen, was die Besatzung des
unbekannten und so schnell entflohenen Kreuzers auf dieser Welt gesucht hatte. Wenn sie die
CALIFORNIA obendrein nicht gefaßt oder vernichtet hatten, würde man zweifellos versuchen, nähere
Anhaltspunkte zu finden. Die aber konnte es nur dort geben, wo das Schiff gestanden hatte, knapp
sechshundert Meter von unserer fast völlig zugeschmolzenen Höhlenöffnung entfernt.
    Wir machten uns keine Illusionen darüber, was bei einer genauen Nachforschung geschehen würde.
Die große Spritzgußwand des Stollens war infolge der Tarnung auf keinen Fall mehr zu sehen. Eine
Fremdstoffortung erschien mir auch ausgeschlossen, falls man nicht gerade auf die Idee kam, mit
einem entsprechenden Gerät dicht vor den Tunnel zu kommen. Das aber wäre ein Zufall gewesen.
    Gefahrdrohender waren die weiter entfernten Stellen, wo wir das Felsmaterial zum Zweck des
Verputzes abgeschmolzen hatten. Dort waren breite, glasige Flächen entstanden, die einige
Rückschlüsse erlaubten.
    Menschen wären unter Umständen auf den richtigen

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