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Silberband 009 - Das rote Universum

Titel: Silberband 009 - Das rote Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Gedanken gekommen. Wie es dabei um die Druuf
bestellt war, erschien uns ungewiß. Vielleicht konnten sie sich über den Sinn dieser Abschmelzung
keine Vorstellung machen.
    Das war unsere einzige Hoffnung, denn daß die Untersuchung kam, war so sicher wie die Existenz
der Druuf selbst.
    Wir legten uns in der Schleuse nieder und arbeiteten uns den steilen Abhang hinauf. Der Spalt
war knapp vierzig Zentimeter breit. Man konnte sich zur Not hindurchzwängen, aber ob er von
draußen als Öffnung erkannt werden konnte, war eine andere Frage. Er fügte sich so unauffällig in
die zerklüftete Felswand ein, daß nur ein dicht Vorüberkommender aufmerksam werden konnte.
    Als ich meinen Helm an den von Fellmer Lloyd preßte, hörte ich ihn leise stöhnen. Sein
untersetzter Körper bebte. Er wurde von einem erneuten schmerzhaften Anfall heimgesucht.
    »Bewahren Sie Ihre Ruhe!« rief ich ihm laut zu. »In wenigen Stunden wird die DRUSUS in den
Druufraum eindringen. Unser Transmitter ist angeschlossen. Er wird funktionieren.«
    »Hoffentlich«, entgegnete er stockend. Ich vernahm deutlich seine keuchenden Atemzüge. »Ich
bitte um Entschuldigung, wenn ich diese unangenehmen Dinge überhaupt erwähne. Ich bin aber auch
nur ein Mensch, und mein Körper …«
    »Selbstverständlich, da gibt es überhaupt nichts zu entschuldigen«, unterbrach ich ihn. »Sie
müssen es durchstehen, Lloyd. Wir können überhaupt nichts tun. Die Höhle ist praktisch luftleer.
Was zeigt die Kontrollmarke Ihrer sanitären Anlage an? Wir werden die Reinigung für Sie besorgen.
Sie bleiben jetzt erst einmal ruhig liegen. Verstehen Sie?«
    »Jawohl, das werde ich auch tun müssen. Nur wird es da nichts mehr zu reinigen geben.«
    Sekunden später gestand Lloyd stockend, das Gerät beim Druckwellensturz beschädigt zu
haben.
    Da hatten wir die katastrophale Nachricht gehört. Die Symptome seiner Erkrankung konnten eine
sehr schnelle Vergiftung der Atemluft bewirken. Wegen des erforderlichen Außendrucks, der hier
fast völlig fehlte, waren die Monturen innen mit dem gewohnten Gasgemisch gefüllt, das dem Körper
einen Druck von etwa fünfhundert Millibar vermittelte.
    »Halten Sie durch, Lloyd, die DRUSUS kommt bald«, sagte Rhodan tröstend.
    Ich fand in diesem Moment keine Worte, da sie die Schwere des Falles doch nicht getroffen
hätten.
    Der Mutant drehte den Kopf und lachte uns verzerrt an. Ich hatte einmal unter einer
infektiösen Dysenterie gelitten, weshalb ich ahnte, was dieser Mann in seiner hermetisch
schließenden Umhüllung auszustehen hatte.
    Mir war das Unheil in einem Feldlager Wallensteins widerfahren. Es war eine Seuche gewesen,
und wir hatten keine Mittel zur Verfügung gehabt.
    »Wo, um Himmels willen, haben Sie sich infiziert?« fragte Rhodan. »Das muß doch eine Ursache
haben.«
    »Vielleicht das Wasser auf Gray Beast«, gab Lloyd schwach zurück.
    Das war eine Vermutung, die stichhaltig sein konnte. Wenn er sich von dem Quellwasser hatte
verlocken lassen, war eine Ansteckung wahrscheinlich. Ich nahm mir fest vor, den
Flottenmedizinern den Rat zu erteilen, hochwirksame Breitband-Antibiotika als Ausrüstung für die
Raumanzüge vorzusehen. Lloyds Ruhr konnte nur infektiös sein, eine andere Möglichkeit gab es
nicht. Die Schiffe der Solaren Flotte waren peinlich sauber und die sanitären Einrichtungen so
erstklassig, wie ich es noch nicht einmal auf arkonidischen Einheiten erlebt hatte.
    Mir lag es auf der Zunge, Lloyd zu fragen, warum er nicht bei den ersten Anzeichen zum Arzt
gegangen sei. Dann unterließ ich es aber. Es war sinnlos, jetzt noch über unabänderliche Dinge zu
sprechen.
    Rhodan begann wortlos einige hervorstehende, messerscharfe Zacken auf dem Grat des Walles
abzubrechen. Ich beobachtete ihn einige Augenblicke. Während der kurzen Unterhaltung mit Lloyd
hatte ich meine eigenen Schmerzen völlig vergessen. Sie waren auch nicht mehr so schlimm, um mich
in meinen Bewegungen ernsthaft behindern zu können.
    »Ich werde mir von draußen ansehen, wie unsere Tarnung beschaffen ist«, sagte er. »Paß du hier
auf, Atlan.«
    Er nickte unauffällig zu Lloyd hinüber, der apathisch neben uns lag.
    Augenblicke später zwängte sich Rhodan durch den schmalen Spalt. Das Material seines
Raumanzugs war so fest, daß Risse nur bei einer erheblich stärkeren Gewaltanwendung entstehen
konnten. So sah ich gelassen zu, wie er sich zwischen den Felsen hindurchwand.
    Draußen hatte die grelle Sonnenglut

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