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Silberband 009 - Das rote Universum

Titel: Silberband 009 - Das rote Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dunkelblau zu sein schien. Aber da es schwer war, der Dunkelheit überhaupt eine
Farbe beizumessen, hielt er seine Beobachtung für unzuverlässig und sagte nichts darüber.
    Außerdem fand er es weitaus aufregender, daß die K-238 nirgendwo zu sehen war. Gewiß, es war
finster, aber einen Koloß wie das Schiff mußte man auch in der fast völligen Finsternis erkennen
können.
    Wortlos schlug Rhodan das Steuer ein und ließ den Shift eine enge Schleife fliegen. Der
Konturtaster zeigte eine zehn Meter tiefe, breite Bodenrinne – die Rinne, in der die K-238
gelandet war. Gorlat erinnerte sich daran, daß sie dort gestanden hatte, wo die Rinne eine Art
Bucht ein paar hundert Meter weit in die Ebene hinausschickte, und die Bucht war auf dem
Tasterschirm deutlich zu sehen.
    Aber das Schiff nicht.
    Rhodan hielt den Shift an und ließ ihn langsam in die Rinne hinuntersinken. Gorlat leuchtete
mit der Lampe zum Fenster hinaus und sah, daß der Boden unverletzt war. Die hydraulischen
Landefüße, auf denen das Gewicht des Schiffes ruhte, hatten im Boden keine Abdrücke
hinterlassen.
    Die K-238 war verschwunden.
    »Rufen Sie Tompetch an!« sagte Rhodan plötzlich. »Er soll sagen, was aus den vier fremden
Schiffen geworden ist.«
    Gorlat gehorchte.
    Tompetchs kräftige Stimme meldete sich.
    »Sie sind bis auf achtzig Kilometer heruntergekommen«, antwortete er auf Gorlats Frage. »Dort
hielten sie an, und nach einer Weile fingen sie wieder an zu steigen. Sie stehen jetzt
zweihundert Kilometer ab und bewegen sich so schnell, daß man meinen sollte, sie wollten nicht
mehr nach Solitude zurückkehren.«
    »Haben Sie kein fünftes Schiff gesehen?« fragte Rhodan, wobei er sich zur Seite über das
Mikrophon beugte, das Gorlat in der Hand hielt.
    »Nein«, antwortete Tompetch mit Verwunderung in der Stimme. »Die vier anderen stehen immer
noch hinter dem Horizont.«
    »Dann nehmen Sie Ihr Gerät«, trug ihm Rhodan auf, »und versuchen Sie, den Höhleneingang zu
finden. Wenn Sie ihn gefunden haben, brennen Sie ein paar Büsche weg, mit dem Desintegrator,
damit wir dort landen können. Wir brauchen keinen vorgeschobenen Posten mehr. Verstanden?«
    »Ja«, antwortete Tompetch.
    Rhodan zog das Steuer herum, ließ den Shift in die Höhe schießen und trieb ihn hoch über die
Büsche hinweg auf den Höhleneingang zu. Nach einer Weile sahen sie unter sich Tompetch als einen
dunklen Schatten, wie er durch das Gestrüpp stampfte und alles abriß oder beiseite schob, was
sich ihm in den Weg stellte. Der Wind strich sanfter als zuvor über die Ebene und bewegte die
dornigen Büsche.
    Tompetch erreichte den Höhleneingang zur selben Zeit wie der Shift. Wie ihm aufgetragen worden
war, zog er den Desintegrator hervor und hatte in wenigen Augenblicken eine Fläche von etwa
dreißig Quadratmetern völlig von allem Bewuchs gesäubert. Rhodan dirigierte den Flugpanzer
langsam hinunter und setzte ihn neben dem Höhlenloch sanft auf.
    Tompetch stand neben dem Shift. »Die K-238 ist verschwunden«, sagte Rhodan. »Wir werden uns
einen neuen Schlachtplan ausdenken müssen. Rufen Sie Bull und den Arkoniden herauf!«
    »Nun ist also doch eingetreten, was wir fürchten mußten«, schloß Rhodan wenig
später seinen knappen Bericht. »Wir haben unsere Eigenzeit verloren, und es spielte sich alles
wesentlich schneller ab als damals auf der Kristallwelt. Wir müssen uns damit abfinden, daß wir
nun nach der Solitude-Zeit leben. Das bedeutet, daß wir so schnell wie möglich in unser Universum
zurückkehren müssen, wenn wir nicht einer schlimmen Dilatation unterworfen werden wollen.
Außerdem ist unser Schiff verschwunden. Unsere vordringlichste Aufgabe ist also, einen Weg zu
finden, auf dem wir Solitude verlassen und zur DRUSUS zurückkehren können. Wanderer zu finden
oder etwas Neues über die Druuf zu erfahren, kommt erst an zweiter Stelle, wenn wir auch damit
rechnen müssen, daß sich die Druuf von selbst um uns kümmern werden. Ein paar von ihnen scheinen
sich noch auf Solitude aufzuhalten, denn die K-238 ist sicherlich nicht von allein davongeflogen,
und draußen im Raum hat Tompetch sie nicht orten können.«
    Sie sahen alle zu Boden, stellte er fest, als er geendet hatte. Die Sache gefiel ihnen nicht.
Kein Wunder.
    Um auf ein anderes Thema zu kommen, fragte er Reginald Bull: »Wie sieht es unten aus? Hat das
Solitude-Wesen schon reagiert?«
    Bull nickte.
    »Ja. Es hat deinen ersten Gedanken empfangen und glaubt,

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