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Silberband 009 - Das rote Universum

Titel: Silberband 009 - Das rote Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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empfangen, wie die Strukturtaster sie fortwährend registrierten. So
einfach war die Lösung also nicht.
    Andererseits: Befände sich Wanderer im Normalraum, hätte Ras Tschubai ihn ohne Schwierigkeit
erreicht und wäre längst wieder zurückgekehrt. Ganz zu schweigen davon, daß die Tastergeräte den
künstlichen Planeten längst erfaßt haben müßten.
    Was also? Perry Rhodan erinnerte sich an Sergeant Sullivans Schilderung: »… als wäre da etwas,
das gerne in den Hyperraum möchte, sich aber nicht vollends dazu entschließen kann …« Konnte
man damit etwas anfangen? Gab es zwischen dem Normal- und dem Hyperraum ein Kontinuum, das
für die seltsame Reaktion der Strukturtaster und Ras Tschubais Verschwinden verantwortlich
war?
    Der Gedanke erschien phantastisch. Sich ein Gebilde vorzustellen, das sich nach viereinhalb
oder vier komma drei Dimensionen richtete, war unmöglich, und es schien lächerlich, zu glauben,
daß die Folge der Dimensionen etwas anderes zuließ als ganze Zahlen, mit denen die
Dimensionalität eines jeden Raumes beziffert werden konnte. Aber phantastisch und lächerlich oder
nicht, entschied Rhodan, es waren Spezialisten an Bord, die sich über diese Frage unter
Zuhilfenahme der Schiffspositronik den Kopf zerbrechen konnten. Er gab entsprechende Anweisungen,
sah, wie der Mathematiker, mit dem er sprach, das Gesicht verzerrte, als bereite ihm die
Vorstellung eines Viereinhalb-Raumes körperliche Schmerzen, und schärfte dem Mann ein, daß er
trotzdem seine ganze Rechenkunst darauf verwenden solle, über das Problem eine vernünftige
Aussage zu machen.
    Danach fühlte er sich erleichtert. Die Idee erschien ihm nun, da er sie weitergegeben hatte,
nicht mehr so abwegig wie zuvor. Er überlegte sich, was noch getan werden konnte, um das Rätsel
Wanderer zu lösen. Wenn Wanderer in einer Zwischendimension existierte, was würde dann geschehen,
wenn die DRUSUS mitten durch ihn hindurch eine Transition ausführte? Die Frage war nicht
eindeutig zu beantworten. Klar war lediglich, daß das Schiff den Standort ungefährdet passieren
würde, wenn Wanderer sich eindeutig entweder im Normal- oder im Hyperraum aufhielt. Das, was
zwischen beiden ungefährlichen Polen lag, sollte selbst wiederum ungefährlich sein, vermutete
Rhodan. Um kein Risiko einzugehen, befahl er jedoch, den Schutzschirmen des Schiffes soviel
Energie wie möglich zuzuführen. Außerdem wurde der Leitstand darauf aufmerksam gemacht, daß die
Gefahr einer Ortung infolge Strukturerschütterung während der Transition in diesem Sektor des
Raumes ebenso groß war wie anderswo.
    Die Strukturkompensatoren wurden bereitgemacht, den Energieschock beim Passieren des
Hyperraums aufzufangen und zu absorbieren. Die DRUSUS war für die Transition bereit.
    Ras Tschubai arbeitete in einer Art Trance. Die Angst hatte nicht nachgelassen,
aber sie verwirrte den Verstand nicht mehr. Sie gab ihm Kraft, Dinge zu tun, die er unter
normalen Umständen niemals zuwege gebracht hätte. In jeder Sekunde erwartete er den tödlichen
Energiefluß, der, wie er wußte, durch denselben Hohlleiter hereindringen würde, durch den auch
das blasse Licht in die enge Resonatorkammer fiel.
    Es gab nur eine winzige Hoffnung für Ras Tschubai, sich bemerkbar zu machen und sein Leben zu
retten. Dazu mußte es ihm gelingen, den rechten oder linken Arm so weit zu bewegen, bis er mit
der Hand den Notleistungsschalter des Senders dicht über dem Ohr auf der linken Hälfte des Helmes
erreichen konnte.
    Als Ras Tschubai nach seinem mißglückten Sprung zu sich gekommen war, hatte er in der Kammer
gelegen wie ein Toter im Sarg: auf dem Rücken, die Arme gerade an die Seiten gepreßt. Ohne sich
anzustrengen, konnte er die Arme nur so weit heben, bis die Hände in zehn Zentimeter Höhe an die
Decke der Kammer stießen. Es war jedoch unmöglich, sie in die Nähe des Helms zu bringen. Er hatte
versucht, sich umzudrehen, aber das gelang ihm nicht, weil die Breite seines Körpers die Höhe der
Kammer um das Doppelte übertraf. Er hatte die rechte Hand vorsichtig über den Leib geschoben und
war damit bis zur Gürtelschnalle vorgedrungen. Weiter ging es nicht, weil der Ellbogen rechts an
der Wand klemmte.
    Trotzdem schien das der einzige Griff zu sein, den er überhaupt tun konnte. Er stieß die Luft
aus, wartete, bis die Klimaanlage sie absorbiert und der Anzug sich der nun flacheren Form des
Körpers angepaßt hatte. Er ließ die Hand den oberen

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