Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 009 - Das rote Universum

Titel: Silberband 009 - Das rote Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
loszugehen.«
    Perry Rhodan hörte nur mit halbem Ohr zu. Wanderer lag unter ihnen, und er sah so aus, wie er
ihn in Erinnerung hatte. Der Aufenthalt im Halbraum schien ihm wenigstens äußerlich nichts
anhaben zu können. ES mußte inzwischen gemerkt haben, daß es Gäste bekommen hatte. Rhodan wartete
darauf, daß ES sich meldete.
    Aber als das tosende Gelächter dann endlich aufbrandete, hatte Rhodan keine Gelegenheit mehr,
darauf zu achten. Kurz bevor in seinem Gehirn das erste Echo erschien, hatte er etwas anderes
wahrgenommen: Das Triebwerk der Space-Jet fiel aus.
    Rhodan handelte, ohne zu denken. Es gab nur zwei Handgriffe, die getan werden konnten: ein
Knopfdruck, um die Schirmfelder zu verstärken, und einen Hieb auf den Schalter, der das Boot in
ein künstliches Gravitationsfeld hüllte. Erst als er das getan hatte, kümmerte er sich um die
Triebwerkskontrollen. Er drückte den Check-Schalter, der die Anzeigelampen aller Geräte zum
Aufleuchten brachte, soweit sie nicht beschädigt oder zerstört waren. Rhodan sah auf den ersten
Blick, daß nur eine einzige Lampe dunkel blieb. Das bedeutete: Alle Aggregate waren intakt bis
auf ein einziges.
    Das einzige war die Energieversorgung für das Triebwerk. Jemand oder etwas hatte, während die
Space-Jet um den Übergang vom Einstein- in den Halbraum rang, alle Energie des Bootes aufgesogen,
soweit sie für das Triebwerk bestimmt war.
    Das beruhigte Rhodan. Es gab noch eine Reihe anderer Generatoren an Bord, und wenn man ihm
Zeit dazu ließ, getraute er sich, das Antigravgerät und die Schirmfeldgeneratoren so zu koppeln,
daß sie ihre Energien anstatt in das Gravitationsfeld oder die Schirmhülle in das Triebwerk
fließen ließen. Mit den Mitteln, die ihm zur Verfügung standen, würde er diese Aufgabe in drei
oder vier Tagen bewältigen können. Soviel Zeit blieb ihm noch.
    Er sah auf die Kalenderuhr, um sich zu überzeugen, daß er recht hatte. Als er die
Leuchtziffern las, wollte er aufspringen und die Uhr zurückdrehen, weil er in der ersten Sekunde
fest davon überzeugt war, daß jemand den Kalender falsch eingestellt hatte. Dann erinnerte er
sich jedoch, daß er die Einstellung überprüft hatte, bevor die Space-Jet die DRUSUS verließ. In
der Zwischenzeit hatte niemand mehr Gelegenheit gehabt, an der Uhr zu drehen. Was er sah, war
richtig, wenn er sich auch nicht erklären konnte, wie es dazu gekommen war.
    Der Kalender zeigte 15 Uhr 32. Das Datum war der 30. April 2042.
    Der Aufprall war nicht halb so schlimm, wie Reginald Bull ihn sich vorgestellt
hatte. Es gab einen kräftigen Schlag, Bull fühlte sich wie von einem Dampfhammer in das Polster
seines Sessels geschlagen, aber der Schmerz dauerte nur eine halbe Sekunde. Dann war alles
vorbei. Reginald Bull erhob sich ächzend und schaute auf den Bildschirm. Das erste, was er sah,
war, daß es draußen heller geworden war.
    Mike Tompetch war inzwischen ebenfalls aufgestanden. Er schien verwirrt, aber die Erkenntnis,
daß nun endlich etwas geschehen war, was er verstand, hatte ihm offenbar seine frühere Sicherheit
zum größten Teil wiedergegeben.
    Er sagte: »Wir könnten einen Aggregat-Check machen. Wenn wir wissen, was ausgefallen ist,
bringen wir es vielleicht …«
    »Sie sind ein schlauer Junge, Tompetch«, unterbrach ihn Bull. »Ich habe während des Sturzes
schon gecheckt. Sie werden es nicht glauben, aber jemand hat alle unsere Triebwerksenergie aus
dem Generator gesogen wie ein Durstiger das Wasser aus einem Schwamm. Um bei dem Bild zu bleiben:
Der Schwamm ist jetzt so trocken, daß man nicht einmal mit einer hydraulischen Presse noch einen
Tropfen herausbrächte.«
    »Aber Antigrav und Schirmfeld …«
    »… sind noch in Ordnung, völlig richtig. Anscheinend handelt es sich dabei um Energieformen,
die dem Sauger nicht bekommen. Ich weiß, was Sie meinen. Wir können umkoppeln und mit der
Antigrav- oder der Schirmfeldenergie fliegen. Das ist genau das, was wir tun werden. Aber zuvor
möchte ich mich noch ein wenig umsehen.«
    Tompetch deutete über die Schulter hinweg mit dem Daumen auf den Bildschirm.
    »Dort – draußen?«
    Bull nickte. »Natürlich. Wir müssen verschiedenes herausfinden. Zum Beispiel: Wie funktioniert
die Sprechfunkverbindung, wenn sich der Sender außerhalb, der Empfänger innerhalb des Bootes
aufhält? Schließlich wird das Physiotron nicht zu mir hereinkommen. Früher oder später muß ich
also sowieso hinaus.«
    Er überprüfte den

Weitere Kostenlose Bücher