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Silberband 009 - Das rote Universum

Titel: Silberband 009 - Das rote Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ebenfalls am Ende seiner Kunst angelangt. Wo ist jenes Geschöpf, dessen brüllendes
Gelächter sonst alle Augenblicke zu hören war?«
    Homunk blieb stehen. Seine nachgebildeten Augen richteten sich auf mich. »ES hat seit der
Rückkehr aus dem Zwischenraum nichts mehr von sich hören lassen. Ich bin beunruhigt.«
    Ein kosmonautischer Offizier der DRUSUS lachte humorlos auf. Dann wurde es wieder still in der
großen Halle.
    Ich dagegen wußte in diesem Augenblick, daß die zweite Katastrophe eingetreten war. ES war
verschwunden. Das Lebewesen, in dem sich der Geist von Millionen entstofflichter Intelligenzen
vereinigt hatte, um eine ungeheure, konzentrierte psychische Kraft zu bilden, schien das Chaos
der Rückkehr aus dem Halbraum nicht gut überstanden zu haben. Praktisch waren wir augenblicklich
die Beherrscher des Kunstplaneten Wanderer.
    Perry Rhodan sah mich nur an. Er schien seine entscheidenden Fragen bereits vor meiner Ankunft
gestellt zu haben. Jetzt überließ er mir die Initiative.
    Ich begann innerlich zu verzweifeln. Männer meiner Art transpirieren nicht. Dafür fühlte ich
meine Augen feucht werden. Mein Logiksektor schwieg beharrlich. Anscheinend sah auch das
Extrahirn keinen gangbaren Weg.
    Als ich beharrlich schwieg, warf Rhodan endlich ein: »Homunk hat vorgeschlagen, daß wir
versuchen sollen, Wanderer noch einmal in das Druuf-Universum zu versetzen, dort eine
halbraumähnliche Zone zu schaffen und Bully nochmals in das Physiotron schicken. Der Roboter ist
überzeugt davon, daß Bullys derzeitige Verfassung nur rückgängig gemacht werden kann, wenn er
unter den gleichen Bedingungen das Physiotron betritt wie vor kurzer Zeit, als er Bestandteil des
Normaluniversums war.
    Wir wissen inzwischen, daß das Druuf-Universum dem Halbraum ähnlicher ist als unser Universum.
Nur dort können wir also hoffen, die richtigen Bedingungen zu schaffen. Von einer neuerlichen
Behandlung im Normaluniversum rät Homunk dringend ab, denn sie könnte unseren Freund das Leben
kosten.«
    »Unmöglich«, wehrte ich schroff ab. »Wie willst du die riesige Masse des Himmelskörpers durch
das Spiegelfeld bringen?«
    »Wir könnten mit den mächtigen Maschinen dieser Welt eine entsprechend große Linsenöffnung
erzeugen.«
    Ich winkte ab und dachte nach. Wir wußten, daß die instabile Existenz des Planeten im Halbraum
eine Frage des Energiegehalts war. Fraglos war die Zwischenebene mit der Druufzone wesentlich
näher verwandt als mit unserem vierdimensionalen Einstein-Universum.
    Ich erfuhr erst später, daß ich länger als eine Stunde wie erstarrt vor dem perfekten Roboter
gestanden hatte. Die Männer der DRUSUS schwiegen auch noch, als ich infolge einer schmerzhaft
harten Impulsgebung meines Logiksektors aus den Grübeleien erwachte.
    Ich hatte eine vorläufige Lösung gefunden, aber ob sie auch in der Praxis bestand, war eine
andere Frage.
    »Du hast ein Ergebnis?« stellte Rhodan fest. »Was können wir tun?«
    Ich beachtete ihn nicht, sondern betrachtete das relativ kleine Physiotron. Es war ein
säulenförmiges Gerät mit einer dicken kreisrunden Plattform. Weiter hinten erkannte ich einige
Hochleistungsreaktoren, wie sie auf Wanderer überall zu finden waren. Die Energieversorgung der
Zelldusche geschah drahtlos.
    »Bist du in der Lage, das Physiotron folgerichtig zu bedienen?« erkundigte ich mich bei
Homunk. Er bestätigte.
    »Welche Kraftstationen sind zum einwandfreien Betrieb erforderlich? Welche Spezialschaltungen
müssen mitgenommen werden?«
    »Mitgenommen?« wiederholte Rhodan gedehnt. »Arkonide, ich glaube, du bist auf den gleichen
Gedanken gekommen wie ich. Mach nur so weiter, ich höre.«
    Homunk erklärte die technische Funktion. Sie war relativ einfach zu verstehen, bis er zu den
Impulsumformern kam, die im Sockel des Gerätes eingebaut waren. Von da an begann mein
Begriffsvermögen zu streiken. So konnte ich mir beispielsweise nicht exakt vorstellen, wie der
von dem Robot erwähnte Stabilisierungseffekt entstand.
    Auch ein lebender Organismus besteht aus Atomen, aus denen sich Moleküle zusammensetzen. Das
Prinzip des Physiotrons beruhte auf einem katalysatorischen Kreislauf, durch den die
Atomballungen für etwa zweiundsechzig Jahre unverändert stabil gehalten wurden.
    Also war es prinzipiell klar, was mit der Maschine erreicht wurde. Man hatte den Prozeß der
Zellalterung nicht am Zellkern direkt angegriffen, sondern am Ursprünglichsten überhaupt: dem

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