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Silberband 010 - Thora

Titel: Silberband 010 - Thora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Eppaner
gegen die Wand zu pressen. Er prallte gegen die Wand, und seine Hände griffen ins Leere.
Gleichzeitig fühlte er knochige Fäuste in seiner Hüftgegend. Zimmermann schnappte nach Luft. Er
sah seinen Plan zum Scheitern verurteilt, bevor er noch richtig begonnen hatte, ihn in die Tat
umzusetzen.
    Verzweifelt warf er sich nach vorn und bekam die Beine des Eppaners zu fassen. Beide fielen zu
Boden. Zimmermann wälzte sich über seinen Gegner und versuchte, dessen Hals mit beiden Händen zu
umklammern. Mataal riß die Beine hoch und brachte sie vor Zimmermanns Brust. Unaufhaltsam fühlte
sich der Raumfahrer nach hinten gedrückt. Instinktiv packte er einen Fuß Mataals und benutzte ihn
als Hebel. Mit seinem freigebliebenen Bein stieß ihn der Eppaner zurück. Sie kamen beide wieder
auf die Füße.
    Zimmermann erkannte, daß er seinen Gegner unterschätzt hatte. Er ballte die Hände zu Fäusten
und ging auf seinen Widersacher los. Das gelbe Gesicht vor ihm blieb ungerührt. Ein wilder
Schwinger Zimmermanns verpuffte wirkungslos an den hochgerissenen Armen Mataals. Der Konterschlag
schleuderte den Funker quer durch den kleinen Raum. Zimmermann sah rot. Erneut rannte er gegen
Mataal.
    Die Kabinentür flog auf, und er stoppte seinen Angriff.
    Es war der Colonel. Sein Gesicht wirkte ernst und müde. Er hielt einen Paralysator auf
Zimmermann gerichtet. Zimmermann sah ihn trotzig an. Sein Körper schmerzte an mehreren Stellen.
Er atmete schwer.
    »Sie armer Narr«, sagte Everson mitleidig. »Mataal hätte Sie jederzeit töten können. Wie sind
Sie nur auf diese verrückte Idee gekommen?«
    Zimmermann wies haßerfüllt auf den Eppaner. »Der Kerl trägt die Schuld an allen
Zwischenfällen. Bevor er an Bord war, hatten wir keine Schwierigkeiten.«
    Everson schob den Paralysator in die Tasche.
    »Sie haben das bereits vorher behauptet«, erinnerte er den Funker. »Sie haben aber keine
Beweise. Nur auf einen Verdacht hin wollten Sie diesen Mann umbringen. Sie wissen, was das
bedeutet. Es ist das Ende Ihrer Laufbahn, und auf der Erde wird man Sie vor Gericht bringen.«
    »Ich hoffe nur, daß Sie der nächste sind, den sich Ihr Freund vornimmt«, schrie Zimmermann
erbittert. »Sie wollen anscheinend nicht erkennen, was hier vorgeht.«
    »Verschwinden Sie, Zimmermann!« befahl Everson grob.
    Zimmermann humpelte davon. Everson blickte nachdenklich auf Mataal, der sich auf der Kante des
Bettes niedergelassen hatte.
    »Ich bedanke mich für Ihr Eingreifen«, sagte der Eppaner.
    »Ich glaube, daß ich mich bei Ihnen bedanken muß«, widersprach Everson. »Sie hätten ihn leicht
töten können. Seine Handlungsweise ist unverantwortlich, und auf der Erde wird er die
Konsequenzen ziehen müssen. Es besteht natürlich die Möglichkeit, daß er recht hat. Mataal, haben
Sie etwas mit den gelähmten Männern zu tun?«
    »Welchen Zweck hätte es, meine Unschuld zu beteuern? Sie würden mich weiter verdächtigen«,
sagte der Extraterrestrier.
    »Ja«, gab Everson zu, »das stimmt wohl. Die Vorfälle könnten natürlich auch ohne Absicht
herbeigeführt worden sein. Wissen Sie von einer Krankheit auf Eppan, die die gleichen Symptome
hervorruft?«
    »Ich habe Dr. Morton bereits erklärt, daß wir nichts Derartiges kennen.«
    Everson sagte: »Wir können nur hoffen, daß keine weiteren Männer davon betroffen werden.«
    Seine Hoffnung sollte bitter enttäuscht werden.
    Der nächste war Henry Dealcour.
    »Schach«, sagte Dealcour siegessicher und placierte seinen Läufer diagonal vor
Inoshiros König. Die Augenlider des kleinen Japaners hoben sich merklich. Gleich einem
Miniaturbuddha hockte er hinter dem Spielbrett.
    »Sie spielen sehr gut«, sagte Inoshiro höflich. »Trotzdem muß ich Sie darauf aufmerksam
machen, daß Sie nach vier Zügen matt sein werden.«
    Dealcour starrte auf das Brett. Seiner Ansicht nach hatten seine Figuren wesentlich bessere
Ausgangspositionen. Inoshiro setzte einen Springer vor Dealcours König und eröffnete gleichzeitig
ein Aufzugschach mit einem Turm, der bisher von dem Springer verdeckt gewesen war.
    »Offensichtlich haben Sie recht«, gab Dealcour widerstrebend zu. »Sie sind ein alter Fuchs,
Honda. Aber eines Tages werde ich Ihnen die Hölle heiß machen.«
    Er brachte seinen König in Sicherheit, sah sich aber durch den nächsten Damenzug Inoshiros
erneut in Schwierigkeiten.
    »Ich gebe auf«, sagte er resignierend.
    Der Japaner kicherte. Während er die Figuren einpackte,

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