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Silberband 011 - Der Fall Kolumbus

Titel: Silberband 011 - Der Fall Kolumbus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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lachte ärgerlich auf. Ein Teil seines Oberkörpers erschien auf dem Bildschirm. Er trug
die Uniform mit den Rangabzeichen eines arkonidischen Flottenadmirals.
    »Was soll man dazu sagen? Für dich ist es nicht unanständig, wohl aber für meine Begriffe. Es
genügt bereits, wenn ich den großen Betrug weiterhin fortführe. Wollte ich meinem Gewissen
folgen, so würde ich mich heute noch als rechtmäßiger Herrscher durch den Automaten proklamieren
lassen. Ich sehe davon ab, weil ich an das Wohl sehr vieler Völker denke. Ich muß äußerst
behutsam vorgehen. Begnüge dich deshalb mit meinem Versprechen, daß ich die Erde weder verraten
noch angreifen werde. Ist es so schwer, mir zu glauben, zum Teufel?«
    Rhodan hüstelte.
    »Das hat aber sehr unarkonidisch geklungen«, meinte er trocken.
    »Wenn ein Mann ein paar tausend Jahre lang versucht, barbarischen Wilden Manieren und etwas
Wissen beizubringen, kann es schon geschehen, daß er einige ihrer Ausdrücke übernimmt«,
entgegnete er betont freundlich.
    Rhodan schloß die Augen. Atlan konnte sehr spitz werden. Das leise Lachen des Arkoniden riß
ihn aus seinen Gedanken.
    »Akzeptiert«, sagte er. »Du willst also nicht. Wer gibt mir die Garantie, daß dir deine neue
Macht nicht zu Kopf steigt?«
    Atlan sagte unwillig: »Wenn ich eines Tages ans Licht der Öffentlichkeit trete, wirst du dein
Bündnis bekommen. Gibt es sonst noch etwas?«
    Rhodan fühlte, daß es an der Zeit war, die Verhandlung abzubrechen.
    »Nichts mehr? Schön, dann ziehe in die DRUSUS um. Willst du Arkon verlassen?«
    »So schnell wie möglich«, Rhodan nickte. »Die neue Lage macht einige grundlegende Änderungen
in unserer Strategie nötig.«
    Atlan zuckte mit den Schultern.
    »Noch etwas«, sagte er. »Richte diesem Gucky aus, er soll künftig seine dummen Späße
unterlassen.«
    »Wie?« staunte Rhodan. »Gucky ist doch erst zusammen mit der auf Zalit zurückgelassenen
Besatzung vor dreißig Minuten gelandet. Was ist mit ihm?«
    »Der Schelm versuchte, kaum daß er hier angekommen war, mittels seiner Teleportergaben den
Energieschirm des Robotgehirns zu durchdringen. Offenbar ist dieser Gernegroß der Meinung, seine
Fähigkeiten wären denen der menschlichen Mutanten grenzenlos überlegen. Natürlich wurde er beim
Sprung von dem überdimensionalen Wabenfeld des Gehirns eingefangen und in äußerst schmerzhafter
Weise zurückgeschleudert. Ich erhielt die Meldung von der Warnautomatik. Sorge bitte dafür, daß
solche Scherze unterbleiben. Ich habe dir klar genug dargelegt, daß die von meinen Vorfahren
erbaute Sicherheitsautomatik das Eindringen fremder Lebewesen in die Bezirke des Robots nicht
duldet. Die Programmierung liegt fest, und ich kann daran auch nichts ändern. Haben wir uns
verstanden, Barbar?«
    Die letzten Worte hatten hart und kalt geklungen. Rhodan ahnte, daß er an den Grenzen von
Atlans Rücksichtnahme angekommen war. Er nickte wortlos, um nach einigen Augenblicken
hinzuzufügen: »Das ist auch eine Sache, die mir nicht recht gefällt. Wenigstens hätte man uns
gestatten können, dieses technische Wunderwerk einmal zu besichtigen.«
    Atlans schnelle Kopfbewegung ließ das weißblonde Haar hell aufleuchten. Es war, als stünde in
seinen rotgoldenen Augen eine Warnung. »Perry, du bist intelligent genug, um meine Worte richtig
einzuschätzen. Ich sage dir nochmals, daß ich an der Sicherheitsschaltung nichts verändern kann.
Meine Vorfahren wußten schon, warum sie das unersetzliche Robotgehirn so gut absicherten. Nach
der Abschaltung des Regenten ist es zu einem harmlosen Automaten geworden.«
    Atlan hob grüßend die Hand. Der leuchtende Bildschirm verblaßte. Hinter Rhodan glitten die
dicken Panzertüren auf. Helles Licht flutete in den sechseckigen Saal.
    Rhodan ging hinaus. Es war nicht mehr zu leugnen, daß der arkonidische Admiral trotz seines
langen Aufenthalts auf der Erde wieder zu einem galaktischen Politiker geworden war.
    Vernünftig und tolerant verhalten, und es wird nie etwas passieren, überlegte Rhodan
nüchtern.
    Mit diesem Vorsatz betrat er den Vorraum.
    Reginald Bull saß auf der Kante eines hochgeschwenkten Gliedersessels. Gespannt sah er Perry
entgegen.
    Rhodan blieb dicht vor ihm stehen und blickte auf die Uhr. Er sagte nichts. Als das Schweigen
unangenehm wurde, bequemte Bully sich zu einem einzigen, undeutlich gemurmelten Satz: »Nach
deinem Gesicht zu urteilen, haben sich Seine Erhabenheit nicht überzeugen lassen,

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