Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 011 - Der Fall Kolumbus

Titel: Silberband 011 - Der Fall Kolumbus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
wollen«, hatte Thomas Cardif gelangweilt erklärt. »Ich
benötige das Boot nicht mehr.«
    Tsathor hatte zustimmend genickt und seine Freude darüber geschickt verborgen. »Cardif, Sie
haben es nicht nötig, sich zu legitimieren. Sie sehen aus wie Perry Rhodan …«
    »Ich bin Arkonide, Tsathor«, fiel ihm der Leutnant scharf ins Wort. »Ich bin kein Terraner.«
Eiskalt klang seine Stimme, aber die rötlich leuchtenden Arkonidenaugen, ein Erbteil seiner
Mutter, verrieten viel von seiner innerlichen Erregung.
    »Als Arkonide werden Sie aber nicht im Namen der Terraner sprechen können«, gab Tsathor zu
bedenken. »Oder habe ich Sie vorhin falsch verstanden?«
    Thomas Cardif lächelte. »Wer sind denn schon die Terraner, Tsathor? Es gibt in dieser Galaxis
nur ein bedeutendes Volk, und dem gehören Sie sowie auch ich an. Mich wird der Große Koordinator
anerkennen, und mit ihm und der Sippe der Cokazes werden wir das Solsystem dorthin bringen, wohin
es gehört. Wir werden es zur Kolonie Arkons machen, und der Handel wird allein durch die
Cokaze-Sippe geregelt werden.«
    »Schön, wenn es Tatsache wird, Cardif«, ging Tsathor scheinbar begeistert auf die Visionen des
jungen Mannes ein, »aber was versprechen Sie sich davon?«
    »Rhodans Vernichtung. Das genügt mir.«
    Da zuckte der Springer zusammen. Die Antwort, die er gerade gehört hatte, waren die
furchtbarsten Worte gewesen, die er je in seinem langen Leben vernommen hatte. Leidenschaftslos,
ohne die geringste Spur von Erregung, hatte der junge Mensch sie ausgesprochen.
    Tsathor bemerkte erschrocken: »Ist denn Perry Rhodan nicht Ihr Vater, Terraner?«
    »Springer, ich bin so wenig ein Terraner, wie Rhodan mein Vater ist. Ich kann ihn nur nicht
als meinen Erzeuger verleugnen. Beenden wir dieses Thema, bis Cokaze, der Patriarch, eingetroffen
ist.«
    Tsathors Kopfschütteln ließ Cardifs Augen aufblitzen. »Was gibt es noch zu fragen?« Mit dieser
hochmütig gestellten Frage zeigte er sich wieder als echter Arkonide.
    Unwillkürlich wurde Tsathor davon beeindruckt, und weit weniger nachdrücklich, als er es
beabsichtigt hatte, fragte er zurück: »Welchen Grund gibt es, daß Sie Perry Rhodan so hassen,
Cardif?«
    Thomas Cardif legte seine gepflegten Hände auf den Tisch. »Rhodan hat meine Mutter, die
Arkonidin Thora, entgegen dem Rat aller Ärzte, als Todkranke mit einem gefährlichen Auftrag nach
Arkon III geschickt. Er wollte sie loswerden, weil meine Mutter plötzlich alterte. Er wollte
Witwer werden, um eine junge Frau heiraten zu können. Er schickte meine ahnungslose Mutter nach
Arkon, und daß sie ahnungslos war – sowohl was ihren Gesundheitszustand anbelangte als auch
den gefährlichen Auftrag –, beweist die Tatsache, daß sie sich vor Antritt des Fluges von
mir nicht verabschiedete. Als Tote sah ich sie wieder, den einzigen Menschen, der mich immer
geliebt hat. Und als Toten werde ich Rhodan wiedersehen – den einzigen Menschen, den ich von
dem Tag an immer gehaßt habe, an dem ich erfuhr, daß er mein Erzeuger ist.«
    Rhodan hatte in der Zwischenzeit mit Atlan ein langes Hyperfunkgespräch geführt.
Atlan bot dem Freund jede nur mögliche Hilfe an.
    »Admiral, ich danke dir für dein Angebot, aber ich benötige im Augenblick weniger
Machtdemonstrationen als Zeit«, erklärte Rhodan.
    »Gut, Perry, dann werde ich durch das Gehirn der gesamten Galaxis verkünden lassen, daß das
Solare Imperium unter Arkons Schirmherrschaft steht. Bist du mit dieser Formulierung
einverstanden?«
    Einen Augenblick hatte Rhodan überlegt, dabei zu Bully, Mercant und Freyt hinübergesehen und
nach deren bejahendem Nicken erwidert: »Einverstanden, Admiral. Ich glaube, daß die Formulierung
›unter Arkons Schirmherrschaft‹ mir die Atempause verschafft, die wir im Augenblick unbedingt
benötigen.«
    Nachdem die Verbindung getrennt wurde, blickte Rhodan nachdenklich seine Freunde an. »Wenn ich
nur wüßte, welche Teufelei Cokaze im Schilde führt.«
    Jeder wußte, was Rhodan meinte. In den letzten Stunden hatte Cokaze sämtliche auf der Erde
stationierten Schiffe gestartet und seine Flotte bei Pluto gesammelt. Lediglich auf Venus und
Mars befanden sich noch einige Raumer, an denen noch Reparaturen vorgenommen wurden. Cokaze
selbst war vor kurzem mit seiner COK I auf der Venus gelandet. Über den Verbleib Cardifs war noch
immer nichts in Erfahrung gebracht worden.
    Thomas Cardif saß Cokaze gegenüber.
    Der alte Springer und der

Weitere Kostenlose Bücher