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Silberband 011 - Der Fall Kolumbus

Titel: Silberband 011 - Der Fall Kolumbus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Empfang genommen
wurden.
    Rhodan stieg auf das Superschlachtschiff WELLINGTON um, um die unwillkommenen Helfer weiterhin
zu beobachten. Die Kommandanten der terranischen Flotte erhielten Geheimbefehle.
    Rhodan sagte abschließend in einer Besprechung: »Es ist klar, daß weder Admiral Senekho noch
die Springer über die Wachablösung auf Arkon III informiert sind. Sprechen Sie um Himmels willen
kein unbedachtes Wort, oder Atlans Stellung ist gefährdet. Für uns geht es jetzt vorerst darum,
die Springer zum Abzug zu zwingen. Die Robotflotte wird in wenigen Tagen zurückfliegen, dafür
garantiert Atlan. Nur diese Händler können uns gefährlich werden. Das Versteckspiel ist vorbei.
Also gilt es, eine andere galaktische Politik zu machen. Ich bin der Auffassung, daß uns das
gelingen wird.«
    Während die DRUSUS durch den Hyperraum eilte, um den im Druufuniversum wartenden Kreuzer
CALIFORNIA abzuholen, zog sich Rhodan in seine Kabine an Bord der WELLINGTON zurück.
    Ein seltsames Gefühl beschlich ihn. Sie hatten die Druuf abgewehrt, aber das Geheimnis Terras
preisgeben müssen. Unter diesen Umständen war schwer zu entscheiden, ob er sich als Sieger oder
Verlierer betrachten sollte.

18.
    Nach der erfolgreich abgewehrten Druufinvasion fand am 5. Juni 2044 eine
Sondersitzung des terranischen Parlaments statt. Einige Abgeordnete kritisierten, daß Perry
Rhodan mit der Preisgabe der Koordinaten des Solsystems einen zu hohen Preis für die Hilfe Arkons
gezahlt hatte. Rhodan räumte ein, von zwei Übeln schließlich das kleinere gewählt zu haben. Er
hoffte, die ungebetenen Helfer, die Galaktischen Händler, so schnell wie möglich wieder
loszuwerden. Trotz seiner klaren Aussagen wurde über einen Mißtrauensantrag abgestimmt. Dabei
wurden Perry Rhodan und die Regierungsmannschaft mit knapper Mehrheit in ihren Funktionen
bestätigt. Rhodan war sich darüber im klaren, daß das Mißtrauen seiner politischen Gegner damit
nicht ausgeräumt war.
    Niemand im Parlamentsgebäude ahnte, daß Rhodan während der Debatte unter schwerer seelischer
Belastung stand. Durch einen vertraulichen Funkspruch hatte er erfahren, daß sein Sohn, Thomas
Cardif, von einem Stützpunkt des Solaren Imperiums auf Pluto geflohen war. Es gab Anzeichen, die
darauf hindeuteten, daß Cardif versuchen würde, Kontakt zu den Springern aufzunehmen. Rhodan
hatte nicht vergessen, wie Thomas und er sich an Thoras Grab gegenübergestanden hatten. Der junge
Mann hatte den Groll gegen seinen Vater offenbar noch immer nicht aufgegeben.
    Die Debatte des Parlaments, die über alle TV-Stationen ausgestrahlt wurde, fand nicht nur das
Interesse der Terraner. Auch an Bord der auf der Erde gelandeten Springerschiffe wurde sie
mitverfolgt.
    Einer der Zuschauer, die keinen Blick vom Bildschirm wandten, war Cokaze. Der alte Patriarch,
der einzige Galaktische Händler, der den Aufstieg der Dritten Macht zum Solaren Imperium
miterlebt hatte, nickte zufrieden, als die Sitzung des terranischen Parlaments beendet war. Der
Bildschirm an Bord des Walzenraumers wurde grau.
    Cokaze griff nach einem Glas, um einen tiefen Zug daraus zu tun.
    »Auf uns!« sagte er und sah sich in der Runde um.
    Mehr als zwanzig Sippenangehörige saßen, gemäß der Rangordnung, hinter ihm und nickten ihm
beifällig zu.
    Sie glichen sich alle, nicht allein durch die einheitliche Kleidung, nicht allein durch den
gestutzten Bart, der zum ungeschnittenen, herunterhängenden Kopfhaar im krassen Gegensatz stand,
sondern vor allem durch ihre Körpergröße, die um die Zweimetergrenze lag.
    Die Cokaze-Sippe kannte nur ein Oberhaupt: den Patriarchen Cokaze. Seine Befehle waren Gesetz,
seine Ansichten wogen schwer. Er war nicht nur der älteste, er war auch der Springer mit den
meisten Erfahrungen, was Perry Rhodan anging.
    Seitdem Topthor, der Überschwere, als vermißt galt, gab es nur noch ihn, der Perry Rhodan als
Mann ohne nennenswerte Machtmittel in den Anfangstagen seines Aufstiegs erlebt hatte.
    Die Springer griffen zum Glas und tranken ihrem Patriarchen wortlos zu. Cokaze wischte sich
die Tropfen aus dem Bart, nickte bedächtig und wandte sich an seinen ältesten Sohn Olsge, der den
Walzenraumer COK III mit seiner Familie bewohnte. »Du wirst morgen zu diesem Planeten Venus
fliegen, Olsge, und die Kapitäne zusammenrufen.« Damit drehte er sich nach Oktag, seinem
Lieblingssohn, um. »Du landest morgen in Mars-City und rufst dort unsere Männer zusammen. Es gibt

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