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Silberband 011 - Der Fall Kolumbus

Titel: Silberband 011 - Der Fall Kolumbus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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einer Fliegenpatsche kann man unter Umständen auch zwei Fliegen zur selben Zeit erwischen. Ich versichere dir, daß ich die Fliegen nicht erschlagen will.
Eine soll nach Hause schwirren, die andere erhält einen Schuß vor den Bug.«
    »Das verstehe ich jetzt wieder nicht, Barbar. Verdammt noch mal.«
    »Hast du über längere Zeit mit Bully Kontakt gehabt?« fragte Rhodan.
    Über den Bildschirm kam Atlans Lachen. »Deine Idee begreife ich immer noch nicht ganz. Aber
welch ein Glück für uns, daß Thomas Cardif wenigstens nicht deine Erfahrungen besitzt.«
    Das Gespräch zwischen Erde und Arkon ging zu Ende.
    Für Perry Rhodan begann die Arbeit. Nur Allan D. Mercant, der Chef der Solaren Abwehr, kannte
den waghalsigen Plan des Administrators.
    Vierundzwanzig Stunden später schalteten sich die Großsender des Robotgehirns auf
Arkon III in die wichtigsten Hyperfunk-Nachrichtenphasen ein. Im gesamten Bereich des Großen
Imperiums erschien auf den Bildschirmen das typische Ankündigungszeichen der Mammutpositronik,
machte dann jenem bekannten Bild des Kuppelgebäudes Platz, und danach klang die metallische
Stimme auf.
    Die Stimme drohte. Sie drohte nicht im Ton, nicht in ihrem Ausdruck, sie drohte mit ihrer
seelenlosen Logik, in der sie sich nicht scheute, offen über die Pläne der Springer, Aras,
Ekhoniden und weiterer fünfzig großer Völker innerhalb des arkonidischen Imperiums zu
sprechen.
    Das Gehirn warnte nicht vor dem Chaos, die Positronik deutete es nicht einmal an. Aber sie
sprach von der Druuffront, das jedoch in ultimativer Form, ohne eine Zeitangabe zu setzen.
    »… wir werden die Flotten zurückziehen. Wir werden nichts mehr tun, um den Druuf den Einflug
in unser Universum zu verwehren. Wir werden unsere Flotten so auffällig langsam zurückziehen, daß
die Druufschiffe den Weg ins Große Imperium finden müssen. Ein Imperium, das aus sich heraus
nicht mehr bereit ist, sich zu erhalten, hat jede Existenzberechtigung verloren.«
    Als Abschluß war dann auf allen Bildschirmen wieder die große Kuppel der Mammutpositronik zu
sehen und danach das Wellenmuster.
    Für viele Intelligenzen im Arkonbereich war es ein Menetekel.
    Auf dem Rückflug von Aralon, nach der erfolgreichen Besprechung mit dem Rat der
Zehn, hatten Cokaze und Thomas Cardif diese Sendung gehört. Sie beeindruckte wohl den
Patriarchen, aber sie hinterließ in Cardif nicht einmal den Anklang von Furcht.
    »Bluff!« Das war seine Meinung. »Atlan schiebt immer noch das Gehirn vor, Cokaze. Ja, hätte
das Gehirn aus eigenem Impuls gesprochen, dann würde ich euch Händlern keine Chance geben. Hat
Atlan jetzt nicht den Beweis geliefert, daß ich Sie richtig beraten habe?« Eiskalt klang seine
Stimme, die Rhodans Stimme zum Verwechseln ähnlich war. Aber so kalt, so unberührt von jedem
Gefühl hatte der Vater dieses jungen Mannes noch nie gesprochen.
    Instinktive Abwehr zwang den Patriarchen, sich zurückzulehnen. Cardif erkannte die Bedeutung
dieser Bewegung.
    »Ich – das Ungeheuer, nicht wahr, Springer? Das denken Sie jetzt wieder, aber haben Sie
übersehen, daß in meinem Plan keine kriegerischen Verwicklungen enthalten sind? Ich will nicht
zum Ungeheuer werden, das Blut und Tränen über das Große Imperium bringt, ich will Rhodans Namen
auslöschen, daß in zehn Jahren kein Mensch mehr von ihm spricht. Ich werde danach untertauchen
und auch vergessen werden.«
    »Cardif, ist Rhodan wie Sie?« Patriarch Cokaze mußte einfach diese Frage stellen.
    »Rhodan soll sein wie ich? Nein, Springer. Nur das Gesicht, das ich von ihm mitbekommen habe,
macht uns ähnlich. Er ist Terraner, ein Konglomerat an Gefühlen, die im ständigen Widerstreit zu
seinen Erkenntnissen stehen. Ich aber fühle und bin wie ein Arkonide.«
    Der Kaufmann sprach nun aus Cokaze. »Wollen Sie denn gar keinen Vorteil aus Rhodans Untergang
ziehen?«
    Verständnislos blickte Cardif ihn an. »Vorteil? Für mich? Ich spiele nicht einmal mehr mit dem
Gedanken, im Solsystem sein Nachfolger zu werden. Bestrafen will ich ihn für den Mord an meiner
Mutter. Dann bin ich zufrieden, und das Wissen, daß er das erhalten hat, was er verdiente, ist
mir genug. Warum zwingen Sie mich immer wieder, daß ich über Rhodan und mich spreche?«
    »Weil Sie mir manchmal unheimlich vorkommen und weil ich Sie, ob ich will oder nicht, manchmal
bewundern muß. Sie können nicht leugnen, Rhodans Sohn zu sein, und ich wäre stolz, einen Vater
gehabt zu haben wie

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