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Silberband 011 - Der Fall Kolumbus

Titel: Silberband 011 - Der Fall Kolumbus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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und zur Erde zurückzukehren. Es wird uns tatsächlich nichts anderes
übrigbleiben, als ihm seinen eigenen Körper nach Druufon zu bringen. Hm, kein leichtes
Unterfangen. Aber zum Glück haben wir ja Zeit genug. Bis die Voruntersuchungen abgeschlossen sind
und der Prozeß Onot beginnt, vergehen noch einige Tage.«
    Rous schüttelte den Kopf. Er war blaß geworden. »Es traf inzwischen eine zweite Botschaft von
Ellert ein. Ich fürchte, es ist nur wenig Zeit. Seit zwei Stunden bereits steht Onot vor dem
Obersten Gericht. Ellert kann auch Hades nicht erreichen.«
    Rhodan sah Rous an. »Haben Sie noch den genauen Wortlaut?«
    »Den kenne ich auswendig. Ellert funkte, daß man Onot abgeholt und vor Gericht gestellt habe.
Er habe kaum noch die Kraft, Onot zu bestimmten Aussagen zu zwingen. Der Druuf sei innerlich
bereit, seinen Richtern die volle Wahrheit zu sagen. Ellert versucht, das zu verhindern. Er weiß
nicht, wie lange er das noch aushält. Wenn er Onots Gehirn und Körper verlassen muß, weiß er
nicht, wohin er gehen soll. Um Druufon zu verlassen, benötigt er Kraft. Die fehlt ihm.«
    Rhodan nickte. »Ich kann mir nicht vorstellen, was geschehen wird, wenn er ohne die notwendige
Energie Onot verläßt. Vielleicht verliert er die temporale Steuermöglichkeit und gleitet erneut
ab in den Strom der Zeit, der ihn schon einmal verschlang. Somit wissen wir wenigstens, daß ein
gewisser Energieaufwand dazu gehört, in der Gegenwart zu verbleiben. Merkwürdig, darüber habe ich
noch nie nachgedacht.«
    Er sah auf und blickte direkt in Rous' Augen. »Wir müssen unverzüglich handeln. Philosophieren
können wir später. Ich kehre an Bord der DRUSUS zurück, bleibe aber in der Nähe des
Entladungstrichters. Falls ein Angriff erfolgt, können Sie mit mir rechnen. Wenn nämlich Onot
plaudert …« Er stand auf und wartete, bis Rous ihm die Tür öffnete. Während sie zu den
Transmittern zurückgingen, fuhr er fort: »Sie geben mir sofort Bescheid, wenn eine weitere
Nachricht von Ellert eintrifft.«
    »Selbstverständlich«, versprach Rous.
    Rhodan winkte ihm noch einmal zu, ehe er entmaterialisierte. Eine Sekunde später trat Rhodan
an Bord der DRUSUS aus dem Empfänger und begab sich in größter Eile zur Hyperfunkstation des
Schiffes.
    Seine Anweisungen kamen schnell und präzise, wie immer, wenn es um das Schicksal der Erde oder
von Terranern ging.
    Marschall Freyt hielt sich seit einigen Stunden in seinem Arbeitsraum auf, um auf
neue Nachrichten zu warten.
    Seine Geduld wurde belohnt, als es zu einer Direktverbindung zu Rhodan kam.
    Der ovale Bildschirm leuchtete auf. Rhodans Gesicht war in den ersten Sekunden etwas
undeutlich, aber dann wurde es scharf. Jede Linie war deutlich zu erkennen. Die Hyperwellen
stellten den unmittelbaren und zeitlosen Kontakt über Lichtjahre hinweg her.
    »Freyt – es sieht fast so aus, als hätten wir beide mit diesem Gespräch gerechnet. Ellert
hat eine zweite Botschaft geschickt. Er kann Onots Körper nicht mehr ohne Gefahr für länger
verlassen. Onot selbst steht vor Gericht und muß sich wegen Verrats verantworten. Ellert
versucht, ihn von einem Geständnis abzuhalten, das für uns alle sehr verhängnisvoll sein kann.
Die Druuf würden geradezu herausgefordert. Ich sehe keinen anderen Ausweg, als Ellerts Leiche
sofort aus dem Mausoleum zu holen und nach Hades zu bringen. Alles Weitere ergibt sich dann.«
    »Ich habe es geahnt!« rief Freyt. »Haggard und Jamison sind bereit. Wann?«
    Rhodan lächelte. »Sofort!«
    »Ich werde Ellert selbst bringen. Es sind nur wenige Stunden. Mercant wird wichtige
Angelegenheiten für mich übernehmen.«
    Der Schirm wurde schlagartig dunkel, als die Verbindung nach einigen letzten Anweisungen
Rhodans abgebrochen wurde.
    Eine Sekunde nur saß Freyt reglos in seinem Sessel, dann kam Leben in ihn. Mercant wurde von
der Lage unterrichtet, die beiden Ärzte zum Mausoleum bestellt, der Schnelle Kreuzer C-13
startbereit befohlen und einige Fluggleiter bestellt.
    Zehn Minuten später landete Freyt bereits draußen in der Wüste neben der Pyramide, die über
Ellerts Grabmal scharf und spitz in den blauen Himmel stach. Haggard und Jamison erwarteten ihn
bereits. Unbeweglich standen neben dem Mausoleum die ständigen Wachen und verzogen keine
Miene.
    Professor Haggard – ebenfalls ein Freund Rhodans und Empfänger der Zelldusche – kam
Freyt entgegen. »Was ist denn los? Hat sich die Leiche von Ellert erkältet?«

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