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Silberband 011 - Der Fall Kolumbus

Titel: Silberband 011 - Der Fall Kolumbus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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vergißt Ellert, Bully«, gab Rhodan zurück und ließ den Bildschirm mit den abstrakten
Farbmustern unbeachtet. Die Unterhaltungssendungen der Arkoniden sagten ihm nicht zu. »Er sitzt
auf Druufon. Wir müssen dafür sorgen, daß er zur Erde zurückkehrt. Wenn der Entspannungstrichter
sich schließt, kann es zu spät sein.«
    »Warum? Holen können wir ihn immer noch.«
    »Aber unter schwersten Bedingungen. Das möchte ich vermeiden.«
    »Na – worauf warten wir dann noch?«
    Der Umschwung kam selbst Rhodan zu schnell. Er sah Bully einen Augenblick verwundert an, ehe
er lächelte und entgegnete: »Ja – worauf warten wir eigentlich noch? Das frage ich mich auch. Ich
erwarte noch die Klarmeldung von Terra, dann starten wir. Morgen dürfte es soweit sein. Atlan hat
hier die Zügel fest in der Hand. Sicher, wir müssen mit neuen Unruhen rechnen, aber auch damit
werden wir gemeinsam fertig werden. Mehr Sorge bereitet mir mein Sohn.«
    Bully gab keine Antwort. Er ahnte, wie sehr Rhodan gerade dieser Punkt belastete. Er hielt es
für besser, keinen Kommentar dazu zu geben. Nach einigen Minuten stummen Starrens auf den
Bildschirm unterbrach sie der Funker: »Hypersendung von Terra. Die Meldung kommt von Marschall
Freyt, Terra. Absendetermin: 5 – August – 2044 – Zeit – 17.48 Terrania. Der
Text: Alarm Hades-Ellert. Captain Rous gibt an, Ellerts Geist sei zu schwach, um in seinen Körper
zurückzukehren, und bittet um Hilfe. Sofortiges Handeln unbedingt notwendig. Erbitte Anweisungen.
Freyt.«
    Rhodan stand für einige Sekunden unbeweglich, dann war sein Entschluß gefaßt. Seine Worte
klangen klar und deutlich, als er befahl: »Funkspruch an Freyt, Terrania. Text: Anweisungen
erfolgen rechtzeitig. Zweiter Funkspruch an Hades. Text: Transmitterempfänger in genau fünf
Stunden einschalten. Komme selbst, Rhodan.«
    Rhodan rief Atlan an, erklärte ihm den Grund des Aufbruchs und verabschiedete sich.
    Fünf Minuten später startete die DRUSUS. Die Triebwerke heulten auf und rissen das riesige
Schiff in den Weltraum hinaus. Die Antigravfelder neutralisierten jeden Andruck. Mit steigender
Beschleunigung raste das Ungetüm der Lichtgeschwindigkeit und dem Festungsgürtel von Arkon
entgegen, während der Hauptplanet in der Unendlichkeit versank.
    Zwei Stunden währte die rasende Fahrt, dann glitten links und rechts die automatischen
Raumstationen vorbei und blieben zurück. Das richtige Codewort hatte vermieden, daß sie sich in
feuerspeiende Festungen verwandelten und die DRUSUS vernichteten.
    Ungehindert eilte das Schiff dem errechneten Transitionspunkt entgegen.
    Pünktlich auf die Sekunde ließ Captain Marcel Rous einen der Transmitter auf
Empfang schalten. Irgendwo draußen in der Nähe des Entladungstrichters mußte jetzt die DRUSUS
rematerialisieren und Rhodan in die Sendestation eines Materietransmitters treten.
    Rous stand vor der Tür des Gitterkäfigs und wartete. Die Lampe leuchtete grün, aber noch war
von Rhodan keine Spur zu sehen.
    Dann begann das Licht zu flackern. Die ersten Impulse von der DRUSUS trafen ein. Dort war der
Sender in Betrieb genommen worden. Und dann – von einer Sekunde zur anderen – erschien
in dem Käfig die Gestalt eines Mannes. Sie entstand aus dem Nichts heraus und materialisierte
ohne jeden Übergang.
    Rhodan trat aus dem Käfig und reichte Captain Rous die Hand.
    »Sie haben mir einen schönen Schreck eingejagt, Captain. Wie kam Marschall Freyt an die
Meldung?«
    Sie schritten durch den Korridor zur Wohnkabine des Stützpunktkommandanten. Noch bevor sie
Rous' gemütlichen Aufenthaltsraum erreichten, berichtete der Captain von Ellerts Sender, mit dem
ein Kontakt zwischen dem Mutanten und Hades ermöglicht wurde. »Ich sandte sofort nach Erhalt von
Ellerts Hilferuf mit einer Sonde einen Notspruch an die OHIO, unser Verbindungsschiff beim
Trichter. Ich nehme an, die haben ihn sofort an Marschall Freyt weitergeleitet, der wiederum
Verbindung mit Ihnen auf Arkon aufnahm.«
    Er öffnete die Tür und ließ Rhodan den Vortritt. Erst als die beiden Männer saßen, fragte
Rhodan: »Was ist mit Ellert?«
    Rous griff in die Tasche und zog ein Stück Papier hervor. »Das ist die erste Funkmeldung, die
wir von Druufon erhielten.«
    Rhodan las Ellerts Botschaft langsam und aufmerksam. Nachdenklich legte er den Zettel vor sich
auf den Tisch. »Sie haben also Onot endgültig erwischt, und Ellert hat nicht mehr die Kraft, den
Wirtskörper zu verlassen

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