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Silberband 012 - Der Anti

Titel: Silberband 012 - Der Anti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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einmal alles egal? Sie wollten doch
nicht …«
    »Wir haben die Kontrolle über die Mannschaft verloren, Ceshal. Die Offiziere meutern. Die
Interkom-Verbindungen sind unterbrochen. Einige meiner sofort eingesetzten Melder wurden
paralysiert. Zwischen den Erwachten und der jetzigen Mannschaft ist es offen zum Krieg gekommen.
Niemand befolgt noch meine Anordnungen.« K-1 lächelte bitter und machte eine resignierende
Handbewegung. »Glauben Sie nicht auch, Kommodore Ceshal, daß es unter diesen besonderen Umständen
völlig gleichgültig ist, wer das Schiff befehligt?«
    Ceshal schüttelte langsam den Kopf. »Nein, das glaube ich nicht. Im Gegenteil. Es scheint mir
von äußerster Wichtigkeit zu sein, daß ich das Kommando übernehme. Wir werden den Krieg im Schiff
beenden. Und zwar so schnell wie möglich. Ekral, Sie sind Wissenschaftler. Denken Sie sich eine
Möglichkeit aus, die Mannschaft zwar gefügig, aber nicht arbeitsunfähig zu machen. Oder halten
Sie sich an die Roboter. Das wäre vielleicht Alos' Aufgabe. Auf jeden Fall muß der Antrieb
untersucht werden.«
    K-1 trat ein wenig in den Hintergrund, als Ceshal ohne viel Umschweife seine Tätigkeit begann.
Der Unterschied der Jahrtausende wurde offensichtlich. Ceshal war ein junger, tatkräftiger Mann
aus einem der ersten Herrschergeschlechter des alten Arkon. Von der später eingetretenen
Degenerierung der Arkoniden war er nicht betroffen, wie auch alle anderen Angehörigen der ersten
Generation davon nicht betroffen waren. Und das war ein Umstand, der sich bereits im Schiff
bemerkbar machte.
    Die fünftausend Männer und Frauen, die noch auf Arkon das Licht der Welt erblickt hatten,
setzten sich durch. Sie übernahmen alle wichtigen Positionen des Schiffes und bemannten sie mit
zuverlässigen Offizieren. Die Bekleidungsdepots wurden geräumt und ihr Inhalt verteilt. Die
Lebensmittelvorräte genügten für eine erste warme Mahlzeit. Noch während sie verteilt wurde, lief
die Produktion wieder an. Die Roboter gehorchten den neuen Herren.
    In anderen Teilen des Schiffes trafen Angehörige der ersten und letzten Generation aufeinander
und lieferten sich erbitterte Gefechte. Niemand wollte die Argumente der anderen auch nur
anhören. Eine Verbindung zur führenden Kommandantenschicht gab es auf beiden Seiten nicht mehr,
aber während die Leute von K-1 zu Anarchisten wurden, handelten Ceshals Untergebene so, wie die
Disziplin es von ihnen verlangte und die Tradition es vorschrieb.
    Aber der Hunger war mitunter stärker als jede Tradition.
    Im Mitteldeck waren die Frauen zurückgeblieben. Sie erhielten Kleidung und Lebensmittel durch
die Schleuse, aber der Nachschub erstickte förmlich im Andrang der neu Erwachten, die aus der
Eiskugel kamen. Man konnte nicht jeden einzelnen von ihnen gesondert aufklären. Es kam zu
Meinungsverschiedenheiten und Reibereien.
    In den folgenden Tagen gelang es Alos, einen Trupp von sieben Robotern zusammenzubekommen und
für seine Zwecke zu programmieren. Er hatte jeden einzeln überlisten müssen, da sie ihm nicht
gehorchten. Jetzt aber, mit den elektronisch gesteuerten Befehlen und programmierten
Handlungsreflexen, bildeten sie eine Gruppe unschätzbarer Verbündeter.
    Von dieser Streitmacht schützend eingeschlossen, drangen Ekral, Tunutér und Alos gegen die
Antriebszentrale vor, wo der mechanische Fehler zu finden sein mußte. Wenn sie ihn rechtzeitig
entdeckten, konnte es noch eine Rettung geben. Und zwar für sie alle.
    Mehr als einmal traten ihre Paralysatoren in Aktion.
    Eine Gruppe hysterisch brüllender Arbeiter bog um eine Ecke und stürzte sich mit Messern,
Beilen und Metallschabern auf die Roboter. Ekral versuchte sie zu warnen, aber sein Bemühen war
vergeblich. Außerdem schalteten die Roboter automatisch.
    Der zweite Angriff erfolgte durch Nackte. Es waren ausschließlich Männer, in deren Augen der
beginnende Wahnsinn flackerte. Sie hörten auf keine Zurufe und ließen sich auch durch die Roboter
nicht abschrecken.
    Alos verwünschte das Schiff und seine Aufgabe und hatte nur den einen Wunsch, möglichst bald
zu sterben, um nicht weiter dieses Chaos erleben zu müssen.

9.
    Der Bordkalender zeigte den 29.9.2044 an. Erdzeit: 16.57 Uhr.
    Kommandant Kyser kniff die Augen zusammen, als die automatischen Schreiber zu ticken begannen.
Das Gravometer leuchtete auf und kündigte damit an, daß es eine Veränderung des Schwerefelds
registrierte. Die Bildschirme flackerten unruhig.
    Auf

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