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Silberband 012 - Der Anti

Titel: Silberband 012 - Der Anti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dem Frontschirm veränderte sich nichts. In eiskalter Pracht stand die weiße Zwergsonne im
Zentrum der Mattscheibe und schien sich nicht zu rühren. Ihr Gravitationsfeld war mächtig und
zerrte ungestüm an den Stabilisierungsfeldern des Leichten Kreuzers.
    »Feste Materie geringer Masse rechts voraus«, sagte Leutnant Lunddorf von der Navigation her.
»Ein kleiner Mond – oder das Schiff.«
    »Hoffentlich das Schiff«, meinte Kyser.
    Zehn Minuten später gab es keine Zweifel mehr.
    Sie hatten das Schiff der Arkoniden gefunden.
    Es fiel antriebslos und mit steigender Geschwindigkeit direkt auf die weiße Sonne zu, deren
Kraftfeld es bereits eingefangen hatten. Schnelle Berechnungen ergaben, daß es nach drei Tagen
und vierzehn Stunden in der glühenden Atmosphäre des weißen Zwerges verdampfen würde.
    Kommandant Kyser ließ die Positionsdaten im Positronengehirn der Navigation speichern und
wandte sich der Funkanlage zu. Eine halbe Stunde dauerte es, bis sich Terrania meldete. Marschall
Freyt selbst war in der Gegenstation.
    »Wir haben das gesuchte Schiff gefunden. Ihre Befehle?«
    »Geben Sie die genauen Daten durch und warten Sie dann.«
    Während Kyser die Position durchgab, setzte sich Freyt mit Rhodan in Verbindung. Keine Sekunde
wurde vergeudet. Noch während die letzten Anordnungen über die gewaltige Strecke von annähernd
zwanzigtausend Lichtjahren gingen, wurde die DRUSUS startklar gemacht, raste Rhodan mit dem
Turboauto zum Raumhafen und beendeten Bully sowie Gucky etwas abrupt ihren Kurzurlaub. Ihnen
blieb keine Zeit für eine Autofahrt. Der Mausbiber nahm Bully bei der Hand und teleportierte mit
ihm direkt in die Kommandozentrale der DRUSUS, wo Oberst Baldur Sikermann bereits vor den
Flugkontrollen saß und auf die Ergebnisse der Positionsberechnungen wartete.
    Rhodan traf erst fünf Minuten später ein. Er ignorierte Guckys triumphierendes Grinsen und
wandte sich direkt an Sikermann: »Alle befohlenen Mutanten an Bord eingetroffen?«
    »Ja, wir sind startklar.«
    »Gut – starten Sie. Die letzten Daten erhalten Sie noch.«
    Das war alles.
    Die Triebwerke donnerten und rissen das gigantische Schiff nach oben. Die Erde versank in der
Tiefe und wurde schnell zu einem grünblauen Stern. Dann erfolgte die erste Transition.
    In der Zwischenpause erstattete Rhodan Bericht. »Soweit wir in Erfahrung bringen konnten, ist
das Ahnenschiff steuerlos. Ich nehme an, der Hypersprung ist dem Antrieb nicht gut bekommen. Es
stürzt hilflos in eine weiße Zwergsonne mit einem starken Gravitationsfeld. Wir werden versuchen
müssen, das Schiff mit den Traktorstrahlen einzufangen und in eine neue Bahn zu ziehen. Ob uns
das gelingt, ist eine andere Frage. Wir haben nur wenige Stunden Zeit.«
    Im Positronengehirn tickten die Relais.
    »Soll ich vorher versuchen, mit meinem Kreuzer Kontakt aufzunehmen?« fragte Kommandant Lund
eifrig. »Sie sagten, ich könne es schaffen, weil die Form meines Schiffes …«
    »Wir haben keine Zeit für Experimente«, unterbrach ihn Rhodan schroffer, als er beabsichtigte.
»Ich fürchte, wir müssen die Teleporter einsetzen. Keine Sekunde darf verschwendet werden.«
    Er ahnte nicht, wie recht er hatte.
    Der zweite Sprung war exakt genug.
    Als das All ihren Blicken wieder zugänglich wurde, stand seitlich eine kleine, leuchtende
Kugel – der Leichte Kreuzer Kysers. Genau in Flugrichtung strahlte die weiße Sonne, die in
den arkonidischen Sternenkatalogen nur mit einer Zahl bezeichnet wurde und keinen eigenen Namen
besaß. Rechts davon war ein schemenhafter Schatten – riesig groß und rund.
    »Ich habe versucht, Funkverbindung aufzunehmen«, meldete Kommandant Kyser. »Keine Antwort.
Entweder wollen sie nicht, oder ihre Anlage ist defekt.«
    »Letzteres ist wahrscheinlicher«, gab Rhodan zurück. »Bleiben Sie auf Ihrer jetzigen Position.
Wir senden zuerst Gucky und Ras Tschubai zu den Arkoniden. Später können Sie uns mit einem
Antigravfeld unterstützen. Wir werden es nötig haben.«
    Ras Tschubai kam in die Zentrale. Der afrikanische Teleporter gehörte zu den ersten
Mitgliedern des Mutantenkorps. Zusammen mit Gucky hatte er schon manches gefährliche Abenteuer
bestanden. Aus den Schilderungen des Mausbibers kannte er das Generationenschiff und war
begierig, es und seine Einrichtungen kennenzulernen. Hätte er geahnt, welche Überraschung ihnen
bevorstand, wäre er sicherlich weniger begeistert von dem Auftrag gewesen.
    »Ihr springt von hier aus«,

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