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Silberband 013 - Der Zielstern

Titel: Silberband 013 - Der Zielstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Zentimeter breiten Brett, an dessen beiden Seiten Stricke zu Schnitz und
Lupatz führten, die mit ausgebreiteten Flughäuten dahinsegelten.
    Pincer, dessen Magen den Anforderungen eines normalen Aufzuges nicht gewachsen war, durchlebte
die schlimmste Stunde seines Lebens. Sein Magen war zusammengeschrumpft. Die Blutleere in seinem
Gehirn trübte seinen Blick. Das war vielleicht gut so, denn für Pincer hätte sich die Aussicht
nach unten verheerend auswirken können. Etwa zwanzig Meter vor ihm wurde Cora von Kankantz und
Tonitutz transportiert. Pincer beglückwünschte sich im stillen dazu, daß er seine Frau hatte
vorausfliegen lassen. So ersparte er ihr seinen erbärmlichen Anblick. Die Schwingen der
Eingeborenen besaßen eine beträchtliche Spannweite. Wenn sie sich bewegten, verursachten sie
einen Luftzug, der Pincer jedesmal erschreckt zusammenfahren ließ.
    Seine Hände hatten sich um die beiden Seile verkrampft. Er wagte nicht, auch nur die geringste
Bewegung zu machen. Das dünne Brett schaukelte und schwankte. Pincers Zustand erlaubte ihm keine
genaue Schätzung der Geschwindigkeit, mit der sie sich fortbewegten. Obwohl er mit jedem Meter
größeren Abstand von den Springern gewann, fühlte sich Pincer nicht glücklich.
    Er hätte seinen luftigen Platz jederzeit mit einem Stuhl in Valmonzes Raumschiff
eingetauscht.
    Doch dann sagte er sich, daß diese Gedanken egoistisch waren. Er durfte nicht an sich denken.
Seine tapfere Frau mußte gleich ihm alle diese Gefahren durchstehen. Wenn er jetzt schwach wurde,
vergab er die Gelegenheit, Perry Rhodan zu informieren. So litt er weiter, eine verkrümmte
Gestalt, auf einem schmalen Stück Holz.
    Er hätte nicht zu sagen vermocht, wie lange der seltsame Flug dauerte. Gerade, als er glaubte,
sich nicht länger auf seinem Platz halten zu können, ließen sich Schnitz und Lupatz nach unten
gleiten. Diese Landung war noch schlimmer als alles andere. Kalter Schweiß brach Pincer aus. Er
schnappte nach Luft. Plötzlich gab es einen harten Ruck, und er rollte über festen Boden.
    »Flug vorüber«, hörte er Schnitz gleichmütig sagen. »Ohneflügler können aufstehen.«
    Zitternd gelang es Pincer, auf den Knien ein Stück zu krabbeln, sein erster Versuch, sich zu
erheben, mißlang jämmerlich. Schließlich richtete er sich auf, mit wackeligen Beinen und
brummendem Schädel.
    Sein Blick klärte sich, und er sah sich auf einer Wiese inmitten des Waldes stehen. Hundert
Meter von ihnen entfernt war Cora gelandet. Sie näherte sich mit Kankantz und Tonitutz. Pincer
gab sich Mühe, seinen desolaten Zustand zu verbergen. Mit langen Schritten stelzte er seiner Frau
entgegen.
    »War dieser Flug nicht herrlich, Johnny?« rief ihm Cora zu. »Er hat mich richtig
erfrischt.«
    Pincer wurde rot bis unter die Haarwurzeln. Seine männliche Haltung löste sich auf, und er
wurde wieder zu dem täppischen ungelenken John Edgar Pincer, der er schon immer gewesen war.
    Er sagte: »Ja, das stimmt, Liebling.«
    Sein schwaches Lächeln schwand dahin, als sie ihn umarmte.
    »Wir sind hier nicht zu einem Picknick«, sagte er ernst. »Erinnerst du dich, daß Valmonze von
mehreren Kontrollstationen sprach, als ich versuchte, von der ERROR aus einen Funkspruch
abzusetzen?«
    »Das stimmt nicht ganz«, berichtigte sie ihn. »Er erwähnte nur, daß sie das ganze Gebiet
ständig unter Kontrolle halten.«
    Pincer hob dozierend seinen dünnen Zeigefinger. »Es ist also durchaus möglich, daß sich
mehrere Funkstationen auf Alazes Planet befinden. Es ist unsere Aufgabe, eine davon zu
finden.«
    Er wandte sich Schnitz zu.
    »Gibt es außer dem Raumflugfeld weitere Stationen der Springer?« erkundigte er sich. »Weißt
du, wo wir eine solche finden können?«
    Schnitz' blauer Federkranz um seine schwarzen Augen wippte verständnislos auf und nieder.
    »Schnitz nicht verstehen Ohneflügler«, sagte er. »Zuerst wollen fliehen, dann wieder suchen
Springer.«
    Pincer sah sich hilfesuchend nach seiner Frau um. »Es ist etwas kompliziert, Schnitz. Wir
wollen mit unseren Freunden auf einen anderen Planeten in Verbindung treten, damit sie
hierherkommen um uns zu retten. Dazu brauchen wir bestimmte Geräte, die wir nicht besitzen. Die
Springer haben diese Geräte. Deshalb müssen wir einen ihrer Stützpunkte finden.«
    Schnitz klapperte verständnisvoll mit seinem Schnabel. Täuschte sich Pincer, oder bildete sich
in dem Vogelgesicht tatsächlich ein listiges

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