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Silberband 013 - Der Zielstern

Titel: Silberband 013 - Der Zielstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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einzusetzen, dann würden es humanoide sein,
wie Fellmer Lloyd oder André Noir. Sie konnten unauffälliger arbeiten als Gucky.
    »Ich verstehe, daß dich die Langeweile plagt«, sagte Rhodan zu Gucky. »Aber es gibt genügend
Arbeit für dich.«
    Gucky zeigte ein trübsinniges Grinsen. »Ja, die ständige Aufmerksamkeit, um einen eventuellen
weiteren akonischen Angriff rechtzeitig zu erkennen. Das ist langweilig.«
    »Leutnant Guck«, unterbrach ihn Rhodan. Der Mausbiber zuckte zusammen, als habe ihn ein
körperlicher Schlag getroffen. Wenn Rhodan Leutnant Guck sagte, dann war es besser, auf jeden
weiteren Spaß zu verzichten.
    »Also, Perry«, erklärte er zerknirscht. »Ich werde mich zurückziehen. Aber ich sage
dir …«, seine Stimme hob sich »… wenn ich jemals diesen Schreiberling vom Observer erwischen sollte, dann lasse ich ihn wie einen Brummkreisel unter die Decke sausen.«
    Mit dieser Drohung entmaterialisierte der Mausbiber.
    »Der Bursche ist wieder gewalttätig«, meinte Bully lächelnd.
    »Dabei hat er noch nicht einmal unrecht«, sagte Rhodan nachdenklich. »Es ist einfach
unmöglich, jeden Frachter so zu durchsuchen, daß man mit Sicherheit behaupten kann, daß sich kein
Rauschgift an Bord befindet. Dazu würde man Tage benötigen. Wir wissen, daß das nicht ausführbar
ist.«
    »Also sind die Prüfungen völlig sinnlos«, meinte Bully.
    »Wir wollen sie einmal als psychologisch sinnvoll bezeichnen. Im Augenblick werden die
Verbrecher davon abgehalten, weitere Lieferungen an die Springer zu übergeben. Es wird einige
Zeit vergehen, bis sie ihre Vorsicht aufgeben und mit neuen Tricks arbeiten. Während dieser
Ruhepause müssen wir zuschlagen.«
    »Dazu brauchen wir einen Anhaltspunkt.«
    »Ja«, stimmte Rhodan zu. »Ich wünschte, wir hätten ihn schon.«

34.
    Zu allen Zeiten war eine Schußwaffe ein Argument gewesen, das sich in keiner
Auseinandersetzung übersehen ließ. John Edgar Pincer wußte im selben Moment, als der Fremde den
Strahler auf ihn richtete, daß alle Trümpfe in der Hand des Gegners waren. Kurz vor dem Ziel war
er gescheitert. Zwischen ihm und den Funkgeräten im Nebenraum stand dieser bewaffnete Mann.
    »Sie werden alles das tun, was ich Ihnen befehle«, sagte Amat-Palong schneidend. »Es liegt an
Ihnen, ob ich Sie und Ihre Begleiter erschieße oder nicht. Ich bin Amat-Palong, ein Ara.«
    Pincer erwachte aus seiner Starre.
    »Was verlangen Sie?« fragte er.
    »Unweit von hier gibt es einen freien Platz zwischen den Bäumen. Ich habe vorgezogen, meinen
Gleiter dort zu landen, damit er auf dem Flugfeld nicht gesehen wird. Der Eingeborene
interessiert mich nicht, er kann verschwinden. Es wird Valmonze zwar überraschen, wenn ich
zusammen mit Ihnen auftauche, aber sein Selbstbewußtsein kann einen kleinen Dämpfer
vertragen.«
    Er sprach gleichgültig. Nie in seinem Leben hatte Pincer einen so gefühllosen Mann
getroffen – und nie einen so gefährlichen.
    »Wir müssen tun, was er sagt«, erklärte Pincer. Er war vollkommen niedergeschlagen. Seine
Angst um Cora steigerte sich zu einem unerträglichen Gefühl.
    Amat-Palong winkte mit der Waffe.
    »Gehen wir«, sagte er sanft.
    Ein Schatten huschte an Pincer vorüber, auf den Ara zu. Es ging alles so schnell, daß Pincer
keine Zeit zum Reagieren blieb. Wie von einer Sehne geschnellt, warf sich Schnitz auf den
Gegner.
    »Schnitz!« schrie Pincer auf.
    Amat-Palong sprang zur Seite und schoß. Schnitz taumelte. Er sank zusammen. Der Ara richtete
seine Waffe sofort wieder auf Pincer, der jedoch nur Augen für den Eingeborenen hatte.
    Zusammen mit Cora ging er zu dem Vogelwesen hinüber. Schnitz war noch am Leben. Der blaue
Federkranz um seine Augen zuckte krampfhaft. Pincer strich Schnitz über den Kopf.
    »Schnitz versuchen großen Trick«, stammelte das Vogelwesen mühevoll.
    »Ja«, sagte Pincer rauh, »ein mächtiger Trick, mein Freund.«
    Um den breiten Schnabel schien sich ein Lächeln zu bilden – oder war es nur eine Grimasse
des Schmerzes? Eine Krallenhand umklammerte Pincers Jackett.
    »Ohneflügler – machen – Rauch?« fragte Schnitz mit schwacher Stimme.
    »Ja«, erwiderte Pincer. »Kannst du ihn schon riechen?«
    Der Eingeborene hatte nicht mehr die Kraft zu antworten. Pincer sah, wie er zu schnüffeln
begann. Dann nickte Schnitz. Befriedigt ließ er sich zurücksinken.
    »Schnitz!« rief Pincer verzweifelt.
    Aber Schnitz antwortete nicht. Er würde nie mehr etwas sagen. Er war

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