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Silberband 013 - Der Zielstern

Titel: Silberband 013 - Der Zielstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zu lösen und zugleich ihr kolloides Aussehen zu verändern.
    Der Stoff wurde glasklar, schien sich zu verflüchtigen, ohne dabei auf die starke Luftbewegung
in dieser Höhe zu reagieren.
    Koatu glaubte seinen Augen nicht zu trauen. Diese Verwandlung des quadratmetergroßen Fleckens
war ein unheimlicher, unnatürlicher Vorgang. Aber noch schlimmer war die Tatsache, daß die
glasklar gewordene Materie bestrebt war, sich auf Koatus Raumanzug niederzuschlagen. Der Forscher
stand unter dem Eindruck, von dem Schmutzfleck geortet worden zu sein.
    Als sein Blick vom Raumanzug abglitt und wieder auf die Stahlfläche fiel, hörte er sich
aufschreien.
    Es gab an dieser Stelle auf der DRUSUS keinen schmutzigen Fleck mehr. Dafür befand sich dieser
auf seinem Raumanzug, und jetzt glich er wieder einer leicht gekräuselten, unregelmäßig dicken
Gelatineschicht.
    »Das sieht wie Plasma aus«, hörte er sich stöhnen. Er fühlte, wie neues Entsetzen seinen von
der Krankheit schon stark geschwächten Körper schüttelte. Ein furchtbarer Verdacht wurde in ihm
wach.
    Plasma: nackt, schleimig, formlos, von veränderlicher Gestalt, zähflüssiges kolloides Gemisch
von komplizierten Eiweißkörpern und anorganischen Stoffen.
    Im Unterbewußtsein rekapitulierte Koatu, was ihm schon seit einem guten Jahrzehnt in Fleisch
und Blut übergegangen war, doch das Plasma auf der Oberfläche seines Raumanzugs war anders als
alle Plasmoiden, die bisher bekannt geworden waren.
    Der Anruf über den Helmfunk riß ihn aus seinem Angstzustand heraus.
    »Hallo, Doktor, haben Sie etwas gefunden? Sie atmen so eigenartig«, fragte Gentkirk, ein
Kollege, von ihrer gemeinsamen Praxis aus.
    »Kommen Sie mich holen. Das Biest sitzt auf meinem Raumanzug. Aber kommen Sie auch im
geschlossenen Raumanzug, und bringen Sie ein Stück Brot mit.«
    »Brot?« fragte der andere erstaunt. »Von welchem Biest reden Sie, Koatu? Sind Sie mit Ihren
Kräften schon am Ende?«
    »Kommen Sie mich schnell abholen, Gentkirk«, drängte Koatu. »Das Zeug ist überall hier. Aber
vergessen Sie das Brot nicht.«
    »Der ist verrückt«, hörte Koatu noch seinen Kollegen sagen.
    Aber wenige Minuten später raste ein schneller Gleiter zur DRUSUS, um Doktor Koatu
abzuholen.
    Koatu sah den Gleiter kommen. Er hing immer noch in dreihundert Meter Höhe vor der DRUSUS und
schaltete nun hastig seinen Helmfunk ein. »Nicht landen. Zu mir herankommen. Ich steige über,
sonst verliere ich das Zeug. Unten laufen zu viele Menschen herum.«
    »Ich komme«, erwiderte Gentkirk. Er hielt Koatu für übergeschnappt. Bei ihm hatte die
Krankheit wahrscheinlich schon größere Fortschritte gemacht als bei allen anderen.
    Koatu stieg in den Gleiter.
    »Wo ist das Brot?« Wieder verständigte er sich über den Helmfunk.
    Gentkirk deutete auf die Ablage.
    Koatu ergriff den Brotlaib und hielt ihn an seinen Raumanzug. Er atmete heftig.
    »Sehen Sie den glasklaren Plasmastrom zum Brot fließen?« Koatus Stimme krächzte. Er fieberte
vor Erregung. Er beobachtete, wie innerhalb von zehn Sekunden der schmutzige Gelatinefleck von
seinem Raumanzug verschwand.
    »Und nun?« fragte Gentkirk entsetzt.
    »So«, sagte Koatu, und schob mit Hilfe des Schabers das Brot in ein kleines Spezialgefäß, das
sich automatisch schloß und versiegelte. »Jetzt kann es uns nicht mehr entfliehen, wenn wir in
die Nähe von Menschen kommen, dieses …«
    Er konnte nicht wissen, daß es im Blauen System einen Namen hatte und Mal-Se genannt
wurde.
    Es war ein Protein- oder Eiweißwesen und eine Existenzform von unstillbarer
Gefräßigkeit. Es konnte fremde Eiweißverbindungen aufspüren. Jede positive Ortung löste in den
milliardenfach vorhandenen Plasmagebilden eine Instinktreaktion aus, indem es seine formlose
Gelatinegestalt aufgab und glasklar, fast unsichtbar wurde. Hatte es diesen Zustand erreicht,
dann benutzte es den Ortungsimpuls, um sich auf ihm unheimlich schnell zu bewegen und fremde
Proteinverbindungen und organische Verbindungen zu überfallen.
    »Sir«, erstattete Doktor Koatu weiter an Rhodan Bericht. »Es ist unempfindlich gegen Vakuum,
Kälte, Gase und Säuren. Erst Hitzegrade von mehr als dreizehntausend Grad Celsius sind in der
Lage, es zu vernichten. Auf seinem hypothetischen Ortungsstrahl – es ist uns in der kurzen
Untersuchungszeit noch nicht gelungen, ihn tatsächlich festzustellen – kann es sich bewegen.
Selbst auf eine Distanz von rund zwanzig Kilometern ortet das Plasma

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