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Silberband 013 - Der Zielstern

Titel: Silberband 013 - Der Zielstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Göttern, woher stammt denn diese teuflische Plasmakrankheit?«
    »Vom siebten Planeten des Beteigeuzesystems, einer Methangaswelt, Atlan.«
    Rhodan drückte sich vorsichtig aus. Er vermied jede Lüge, und er ließ es nun darauf ankommen,
daß Atlan sich mit den wenigen Angaben begnügte.
    »Und was machen deine Mutanten, Perry?«
    Rhodan winkte ab. »Sie sehen aus wie ich, Arkonide.«
    Die Erde war inzwischen von vier Panikwellen heimgesucht worden. Sie erinnerten an
jene Epoche im finsteren Mittelalter, in der die Pest Europa überflutete und von Angst
gepeitschte Menschen sich versammelten und betend durch die Lande zogen – und damit die
Krankheit noch schneller verbreiteten.
    Alle Nachrichten- und Fernsehstationen forderten die Terraner auf, Ruhe zu bewahren, und so
lange es die Krankheit zuließ, auch weiter ihrer Arbeit nachzugehen.
    Bald stellte sich heraus, daß mit einer unverblümten Aufklärung die Menschen viel leichter zu
beruhigen waren als mit vagen Versprechungen.
    Die südliche Halbkugel schien in den ersten zwanzig Stunden vom Plasma verschont zu werden,
bis auch von dort die Nachrichten eintrafen, daß sich die Infektion rasend schnell ausbreite.
    Allan D. Mercant, der Chef der Solaren Abwehr, war auch nicht verschont geblieben, aber wie
Rhodan, so übte auch er sein Amt aus.
    Vor Mercant lag ein erstaunlicher Bericht.
    Das Plasmawesen hatte sich über die Steindarm-Seuchenkultur hergemacht, sie wie einen
Leckerbissen aufgenommen, um sich darin durch Teilung ihrer Biogene wiederum zu vermehren.
    Das Plasma war zu jenem Mittel geworden, von dem ein Sprichwort sagt, daß man den Teufel mit
dem Beelzebub austreibt.
    Mercant ließ sich mit der Hyperfunkstation verbinden. Er sprach mit dem Chefarzt des
Sanitätsraumers III. Das Schiff, die NIL und der Walzenraumer UG DVI befanden sich noch immer an
derselben Stelle im Raum.
    Der Bildschirm zeigte den Kopf von Professor Degen. Dieser Mann sah nicht besser aus als
Mercant. Auch sein Gesicht war von der Plasmainfektion entstellt.
    »Nur eine Anfrage, Professor«, begann Mercant das Gespräch. »Was macht die Steindarm-Seuche an
Bord des Springerschiffs?«
    »Wie kommen Sie gerade darauf?« fragte Professor Degen zurück.
    »Ich habe den Bericht der Seuchen-Abteilung Terrania vorliegen, Professor. Darin wird das
Verschwinden der Seuchenkulturen bitter vermerkt. Das Plasma hat das Giftzeug gefressen, um sich
darin zu vermehren. Verstehen Sie nun, warum ich meine Frage gestellt habe?«
    »Ja.« Und dann kam eine Pause, anschließend resignierendes Kopfschütteln. Professor Degen
betrachtete seine entstellten Hände und fuhr dann fort. »Die Steindarm-Seuche auf der UG DVI ist
schlagartig abgeklungen. Jetzt verstehe ich das, was für meine Kollegen und mich ein
unerklärliches Rätsel war. Die Plasmainfektion hat den Seuchenerreger verwandelt und ihm eine
Eiweißstruktur gegeben. Marschall, vielleicht liegt es an meiner Plasmaerkrankung, daß ich mit
dieser neuen Situation im Moment noch nicht fertig werde. Wir hätten also jetzt durch tückischen
Zufall endlich das Mittel gefunden, mit dem die Steindarm-Seuche geheilt werden kann, aber für
den Preis, daß der Erkrankte in spätestens drei Monaten vom Plasma zu einem formlosen
Proteinkörper verwandelt wird.«
    Marschall Mercant horchte auf. Sein entstelltes Gesicht verzog sich. »Was wird aus uns
Plasmaerkrankten, Professor? Formloses Eiweiß? Habe ich Sie richtig verstanden?«
    »Nicht nur das, Marschall, es macht aus jedem von uns Plasmamonster. Wir alle werden zu dem,
was das Plasma, das uns befallen hat, jetzt schon ist.«
    »Und wenn wir umgeformt worden sind, dann vernichten wir die noch gesunden Menschen?«
    »So kann man es ausdrücken.«
    Allan D. Mercant, aufgrund von Zellduschen auf dem Planeten Wanderer nicht mehr älter
geworden, schüttelte sich und schaltete ab. Er vermied es, seine durch Schwamm entstellten Hände
zu betrachten. Den Bericht der Seuchen-Abteilung Terrania schob er zur Seite und gähnte.
    Diese unnatürliche Müdigkeit war von den Ärzten vorausgesagt worden. Sie markierte den zweiten
Krankheitsabschnitt, der nach ungefähr vierzehn bis zwanzig Tagen mit leichten
Lähmungserscheinungen enden sollte, um danach das dritte und vorletzte Stadium einzuleiten.
    Was der Erkrankte in diesem dritten Stadium zu erwarten hatte, war unbekannt.
    Mercant war kein Mann, der über diesen schlimmen Sorgen seine Arbeit vergaß.
    Kurz darauf hatte er seine

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