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Silberband 013 - Der Zielstern

Titel: Silberband 013 - Der Zielstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nun eine Panik
heraufbeschwört?«
    »Ja, Bully. Ich …«
    Weiter kam er nicht. Der Telekom schlug Alarm. Der Sendeleiter von Terra-Television meldete
erregt: »Sir, ein Walt Ballin hat gerade mit Unterstützung der Administration die Sendung
unterbrochen und spricht zur gesamten Bevölkerung.«
    »Geben Sie den Vortrag herein. Sofort!« unterbrach Rhodan, und seine grauen Augen zeigten ein
eigentümliches Funkeln.
    »Du lieber Gott«, stöhnte Bully. »Dieser Zeitungsmensch spricht aus dem Stegreif. Das wird
etwas werden.«
    Es wurde großartig.
    Walt Ballins Rede an die Terraner war deshalb so großartig, weil sie so einfach war und von
ehrlicher Überzeugung. Man mußte ihm einfach glauben, was er sagte.
    »Ich bin jung. Siebenundzwanzig Jahre alt. Ich habe mein Leben noch vor mir. Wie ich jetzt
aussehe, zeigt Ihnen allen der Bildschirm. Wenn es keine Rettung geben sollte, dann darf ich noch
knapp drei Monate leben, aber in diesen drei Monaten hoffe ich auf Rettung und denke nicht daran,
mir jetzt schon den Strick zu nehmen und mich aufzuhängen. Jeder, der sich von der Verzweiflung
übermannen läßt und Hand an sich selbst legt, hat nie das Zeug in sich gehabt, Bürger des
Universums zu werden. Und ich will es werden, auch jetzt noch.«
    Reginald Bull fühlte Rhodans forschenden Blick auf sich ruhen, während Walt Ballin zu den
Menschen sprach. »Meine Hochachtung, Perry. Was hat dieser Ballin nur an sich, daß er so einfach
und doch so überzeugend sprechen kann? Mich selbst packt es. Als würde ich allein
angesprochen.«
    »Weil er das, was er sagt, auch glaubt, Bully. Aber jetzt muß ich zum Studio.«
    Ballins Stimme verfolgte ihn in den Korridor: »Die Plasmainfektion macht uns müde, aber was
unsere Mediziner noch mit der Infektion anstellen werden, steht auf einem neuen Blatt. Ich will
Ihnen an dieser Stelle keine nichtssagenden Hoffnungen machen; ich habe aber allen Grund zu
glauben, daß die Ärzte auch mit dieser scheußlichen Krankheit fertig werden.«
    Wenige Minuten darauf sprach Rhodan über die Fernsehstationen. Ebenso wie Ballin sagte er
nichts über die Akonen; das hätte die Unruhen nur geschürt.
    Die Life-Übertragung wurde auch im Forschungszentrum gehört. Dreimal war für kurze Zeit jedes
Gespräch verstummt, und die Ärzte, fast alle auch erkrankt, hatten sich bestätigend
zugenickt.
    Ihnen allen stand der Tod bevor, sie alle aber wollten noch lange leben.

27.
    Jeff Garibaldi, klein, dick und glatzköpfig, klopfte seine Pfeife aus, während er
dabei zum Fenster hinaussah und zum Arc de Triomphe hinüberblickte.
    Seitdem vor zehn Tagen die Plasmaseuche auf der Erde ausgebrochen war, gab es für den Agenten
der Solaren Abwehr und seine Männer im französischen Sektor kaum noch Arbeit.
    Er war noch nicht krank, aber das besagte bei diesem Plasma wenig. In jeder Sekunde konnte er
von ihm befallen werden. Jedes Nahrungsmittel, das er zu sich nahm, konnte schon verseucht sein.
Das Plasma war zu einer allgegenwärtigen Drohung geworden, und die verschlüsselte Meldung von
heute früh aus Terrania war entmutigend gewesen. Dort tappte man immer noch im dunkeln. Das
Plasma widerstand jedem Mittel. Von Tag zu Tag schien es sich schneller zu vermehren, indem es
sich auf alle organischen Stoffe stürzte, um auch sie in sein spezifisches Protein zu
verwandeln.
    Kühlhäuser mit Millionen Tonnen Lebensmitteln, gewaltige Landstriche, auf denen die Ernte
stand, riesige Viehherden – alles war befallen.
    Mit der Infektion hielt die drohende Hungersnot gleichen Schritt. Eine Gefahr, die den
Menschen nicht bewußt war, aber die in Terrania mit immer größerer Sorge beobachtet wurde.
    »Hm«, Jeff Garibaldi, der Nachkomme eines berühmten Freiheitskämpfers, richtete sich ruckartig
in seinem Sessel auf. »Hm«, sagte er noch einmal.
    Gestern war er in Soisy sur Seine gewesen, einem kleinen Städtchen, fünfzig Kilometer vor
Paris, um sich dort mit einem V-Mann zu treffen, der aber dann nicht gekommen war. Garibaldi
hatte bis zum Abend in dem kleinen Café auf der Rue de la République gewartet und den schönen
Sommertag genossen.
    »Hm«, sagte er zum drittenmal. »Habe ich in Soisy sur Seine Plasmakranke gesehen oder
nicht?«
    Garibaldi versuchte sich zu erinnern, aber es gelang ihm nicht. Doch je angestrengter er
darüber nachgrübelte, um so erregter wurde er.
    »Zum Teufel, was habe ich gestern in dem kleinen Nest nur übersehen?« Er konnte es sich
leisten,

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