Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 014 - Rhodans Sohn

Titel: Silberband 014 - Rhodans Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
aufhalten!« rief Cardif aus. »Wir werden dieses Rattennest ausräuchern.«
    Noch wußte er nicht, wie sehr er sich getäuscht hatte.
    Von welcher Seite Kutlos auch das Ergebnis seines Gesprächs mit Gonozal VIII.
betrachtete – der Erfolg schien ihm in jedem Fall unbefriedigend. Der Imperator hatte bei
weitem nicht so heftig reagiert, wie Kutlos gehofft hatte. Der Hohepriester sah ein, daß er einen
Fehler begangen hatte, als er den Unsterblichen unnötig gereizt hatte. Die Antipathie des
Imperators war damit nur gesteigert worden. Es war mehr als fraglich, ob ein Teil der
arkonidischen Flotte um Saos kämpfen würde.
    In Gedanken versunken saß der Hohepriester in seinem Sessel. Ab und zu drang ein
Gesprächsfetzen der übrigen Antis in sein Bewußtsein. Von Optimismus war nichts zu spüren. Jeder
wußte, daß bei einem Angriff der terranischen Schiffe keine Hoffnung auf Rettung bestand. Die
Niederlage auf Okul hatte bewiesen, daß die Individualschirme der Priester für die Männer von der
Erde kein Hindernis waren.
    »Die terranischen Schiffe verändern ihre Positionen!« rief eine gellende Stimme.
    Kutlos schreckte auf. Er benötigte nur Sekunden, um sich zu orientieren. Vor den Bildschirmen
der Massedetektoren und Energieanzeiger drängten sich die Priester.
    »Laßt mich hindurch!« befahl der Hohepriester und schob seinen hageren Körper an den anderen
vorbei.
    Die grünleuchtenden Ortungsreflexe waren in Bewegung geraten. Es war deutlich zu sehen, an
welchen Stellen sie sich zu einer Formation zusammenschlossen. Kutlos mußte kein Prophet sein, um
zu wissen, was diese Änderung zu bedeuten hatte. Sein Gesicht nahm einen finsteren Ausdruck
an.
    Die Invasion stand dicht bevor.
    Mit entstellter Stimme sagte Tasnor: »Dein Plan ist fehlgeschlagen, Kutlos. Sie greifen uns
an, bevor Gonozal VIII. uns helfen kann. Ich bezweifle noch, ob er jemals mit seinen Schiffen
hier auftauchen wird.«
    Der Hohepriester erkannte, daß die herbe Kritik des Jüngeren nur der Angst vor dem Tod
entsprang. Es war sinnlos, daß er sich mit seinem Stellvertreter in eine Diskussion einließ.
    »Hoherpriester!« rief eine erregte Stimme.
    Kutlos wandte sich um. Die Ortungsreflexe der terranischen Schiffe waren zur Ruhe gekommen.
Der Grund dafür war bereits deutlich zu erkennen. Mindestens zehntausend Schiffe waren soeben aus
dem Hyperraum vorgestoßen und drangen in das Saos-System ein.
    Das waren keine Solaren Verbände.
    »Sie kommen!« schrie Kutlos außer sich. »Der Imperator kommt uns zu Hilfe!«
    Ein Jubelschrei antwortete ihm. Eine leichte Erschütterung ließ das Gebäude erbeben. Das
bedeutete, daß der arkonidische Verband in bedenklicher Nähe des Planeten aus der Transition
gekommen war. Die ungeheuren Energieentladungen ließen Erdbebenwellen durch Saos laufen.
    Kutlos fühlte einen unvergleichlichen Triumph. Seine Strategie hatte einen Sieg davongetragen.
Es war nur noch eine Frage der Zeit, und die beiden Flotten würden aufeinanderprallen.
    Von den Ortungsgeräten war das auf- und abschwellende Geräusch der Energietaster zu vernehmen.
Die arkonidische Flotte kam rasch näher. Jetzt bewegten sich auch die Kugelraumer der Terraner
wieder. Der Einschließungsring löste sich auf. Die einzelnen Schiffe änderten ihre Position.
    Als General Alter Toseff den Entzerrungsschmerz der Transition endgültig überwunden
hatte, sah er den Imperator bereits wieder vor den Ortungsgeräten stehen. Atlan blickte sich nach
ihm um.
    »Der Priester hat nicht gelogen. Um Saos haben sich viertausend Schiffe der Barbaren
versammelt. Nach ihren Positionen zu schließen, stecken sie bis über die Ohren in der
Vorbereitung einer Invasion.«
    Saos war als Teilabschnitt eines Kreises auf den Mattscheiben zu sehen. Die Gravitationsfelder
des Planeten schickten bereits ihre ersten Ausläufer nach den arkonidischen Schiffen, deren
Impulstriebwerke jedoch spielend damit fertig wurden.
    Atlan wußte, daß es im Moment sinnlos war, den Befehl über die zehntausend Roboteinheiten zu
übernehmen. Die Bordpositroniken hielten die Schiffe in ihrer Gewalt. Jede einzelne von ihnen
stand mit dem Robotgehirn von Arkon in überlichtschneller Simultan-Verbindung. Selbst im
Flaggschiff hatte Atlan in diesem Augenblick dem Autopiloten die Navigation überlassen.
    Der Unsterbliche beabsichtigte nicht, ohne vorherige Warnung anzugreifen. Er war sich darüber
im klaren, daß das Gehirn die Einheiten in Angriffsposition gehen

Weitere Kostenlose Bücher