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Silberband 014 - Rhodans Sohn

Titel: Silberband 014 - Rhodans Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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diese Männer ständig in ihrem
Gebiet weilten.
    In diesem Augenblick befand sich Oliver Gibson fast 20.000 Lichtjahre von jenem Platz
entfernt, von wo aus er normalerweise die Geschicke terranischer Kolonien zu lenken pflegte.
Gibson hielt sich in dem großen Versammlungsraum auf, der sich in einem der gewaltigsten Gebäude
Terranias befand.
    Außer ihm waren über fünfzig Männer anwesend, die zu den profiliertesten gehörten, die das
Solare Imperium aufzubieten hatte. Ein blasser, schlanker Mann, der ganz in der Nähe von Perry
Rhodan saß, schien John Marshall zu sein, der Chef des legendären Mutantenkorps. Gibson erkannte
weiterhin Reginald Bull, Solarmarschall Freyt und den Befehlshaber der Solaren Abwehr, Allan D.
Mercant. Er ahnte, daß sich außer Marshall noch mehrere Mutanten in dem Raum befanden. General
Deringhouse war in ein Gespräch mit dem Beauftragten des Wega-Systems vertieft. Hinter Rhodan
saßen zwei Männer in weißen Kitteln, was den Eindruck erweckte, daß man sie direkt von ihrer
Arbeit hierhergebracht hatte.
    Ein Mann, der wie ein Tank wirkte und zwei Stühle für sich in Anspruch nahm, erregte für einen
Augenblick die Aufmerksamkeit Gibsons. Sollte das Jefe Claudrin sein, der zusammen mit Rhodan die
FANTASY, das erste terranische Schiff mit Linearantrieb, durch eine Sonne gesteuert hatte?
    Dann erblickte Gibson das Tier.
    Es war etwa einen Meter groß und sah aus wie eine überdimensionale Maus, deren Mutter sich mit
einem Biber eingelassen haben mußte. Mit runden Augen starrte Gibson das eigenartige Wesen an. Es
trug die Uniform eines Leutnants der Solaren Flotte, augenscheinlich eine Spezialanfertigung, in
der sogar ein Loch für den breiten Biberschwanz vorhanden war.
    Das Tier schien Gibsons Interesse zu bemerken, denn es richtete sich etwas auf. Erstaunt
registrierte der Beauftragte, daß das Wesen auf dem einzigen gepolsterten Stuhl hockte, der in
diesem Saal zu finden war.
    Gibson schluckte. Er hatte schon viel von Gucky gehört, aber hören und sehen ist
zweierlei.
    Der Mausbiber blickte aus dunklen Knopfaugen zu ihm herüber. Dann entblößte er einen
blitzenden Nagezahn und grinste Gibson an. Der Beauftragte errötete. Er wußte nicht, wie er sich
jetzt verhalten sollte. Das Wesen war immerhin Offizier, und die Berichte von Taten, die man ihm
nachsagte, waren bis zum Kapra-System gedrungen.
    Verlegen deutete Gibson eine schwache Verbeugung an.
    Gucky nickte gnädig und blinzelte verschlafen.
    Perry Rhodan stand von seinem Platz auf und zwang damit Gibsons Blicke in seine Richtung. Es
wurde still in dem Saal. Hier befanden sich verantwortungsbewußte Männer, die alle führende
Positionen innehatten.
    »Vor kurzer Zeit habe ich den Befehl gegeben, die Einfuhr von Liquitiv zu stoppen, hier auf
der Erde und auf allen Kolonialplaneten«, begann Rhodan. »Zusätzlich wurde ein Verkaufsverbot
erlassen. Es war uns klar, daß wir nicht mit einem Schlag alle Vorräte zurückhalten konnten.
Schnelle Angstkäufe wurden getätigt, und der Schwarzmarkt blüht nach wie vor. Trotzdem ist es
jetzt so, daß sich etwa fünfzig Millionen Menschen nicht mehr in den Besitz des Rauschgifts
setzen können. Ihre Zahl ist ständig im Steigen begriffen. Ich wage nicht daran zu denken,
wieviel Süchtige tatsächlich bereits unter uns leben. Von den Kolonialplaneten, oder gar den
arkonidischen Welten, wollen wir gar nicht reden.«
    Rhodan unterbrach sich und warf einen ernsten Blick auf die Versammelten. Er griff nach
einigen Blättern Papier, die vor ihm lagen.
    »Es sieht ganz so aus, als könnte eine Revolte ausbrechen«, gab er bekannt. »Hier liegen
verschiedene Meldungen vor, die mich mit tiefer Besorgnis erfüllen. In Des Moines wurde die
Wohnung des Bürgermeisters geplündert. In Paris wächst die Unruhe der Demonstranten stündlich.
Erste Versuche, öffentliche Gebäude zu stürmen, wurden von der Polizei mit Wasserwerfern zunichte
gemacht. In Gettysburg kam es zu einer Schlägerei zwischen einem Polizisten und einer Gruppe von
fünfzig Süchtigen. Der Polizist wurde zusammengeschlagen und sein Fahrzeug zerstört. Ein Laden
wurde ausgeplündert. In derselben Stadt ist der erste Selbstmord zu verzeichnen. Ein Gelähmter
hat sich umgebracht, weil er ohne Liquitiv nicht mehr leben konnte.«
    Er schüttelte bedauernd den Kopf. Seine Lippen waren schmal geworden.
    »Das waren nur einige Berichte von vielen«, erklärte er. »Inzwischen haben Bully und ich

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