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Silberband 014 - Rhodans Sohn

Titel: Silberband 014 - Rhodans Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Stimmung
war, schwieg man besser. Jeder der Anwesenden spürte Rhodans grimmige Entschlossenheit.
    Seine Energie verbreitete einen Optimismus, der, gemessen an späteren Geschehnissen, völlig
ungerechtfertigt war.
    Zwei Tage nach dieser Versammlung war das Rauschgift wieder überall auf der Erde erhältlich.
Für einige Hunderte Menschen war dieser Zeitpunkt bereits zu spät.
    Die böse Saat der Antis ging auf. In den Laboratorien der Erde und der Arkon-Planeten liefen
Testversuche an. Rhodan gönnte sich keine Ruhe. Persönlich kümmerte er sich um alle
Ergebnisse.
    Da geschah etwas, was den Ereignissen eine andere Wendung gab.

10.
    Stephen Elliot kreiste über der grauen Stadt, hinter der sich die kahle Landschaft
Lepsos dehnte. Er steuerte den Gleiter ein wenig tiefer. Der tägliche Routineflug war für ihn
vorüber.
    »Hallo, Stephen«, sagte da eine fröhliche Stimme.
    Elliot fuhr zusammen. Desoga hatte eine unkonventionelle Art, sich mit ihm in Funkverbindung
zu setzen. Elliot schaltete sein Sprechgerät ein. Er stellte sich vor, wie der dürre Spanier in
der Zentrale hockte und an einer gewaltigen Zigarre rauchte, die dicker als sein Daumen war.
    »Hier Gleiter FTP34«, meldete sich Elliot. »Ich höre.«
    Desoga hustete. Rangmäßig gesehen war er Elliots Vorgesetzter. Elliot fragte sich jedoch
wiederholt, wie ein derart unmilitärischer Mann eine solche Arbeit leiten durfte, die immerhin
ein großes Maß an Verantwortung forderte.
    »Wenn ich aus dem Fenster schaue, kann ich Sie sehen«, bemerkte Desoga.
    Verblüfft starrte Elliot nach unten. Er konnte von hier nicht sagen, in welchem der grauen
Gebäude man die Zentrale eingerichtet hatte. Aus der Luft sahen alle Häuser gleich aus. Außerdem
erschien es ihm völlig gleichgültig, ob Desoga ihn sehen konnte oder nicht.
    »Landen Sie noch nicht, Stephen«, befahl Desoga.
    Elliot überblickte die Panoramakanzel. Desoga gab einige schnaufende Geräusche von sich und
wartete anscheinend darauf, daß Elliot etwas sagte. Der Pilot stellte sich vor, wie es wäre, wenn
dem Spanier einmal die Zigarren ausgingen.
    »Haben Sie weitere Befehle, Sir?« rang er sich ab.
    In Gedanken verfluchte er Desoga, dessen Zigarren, die Stadt und diesen ganzen Planeten, der
nur aus Geröll und öden Berghängen zu bestehen schien. Bevor er weitere Gegenstände in den Kreis
seiner Verwünschungen einbeziehen konnte, sagte Desoga: »Ja, Stephen.« Er räusperte sich, und
Elliot dachte: Jetzt ist es soweit.
    »Fliegen Sie zum Planquadrat X45-B3«, befahl Desoga. »Von der dortigen Wachtruppe ist ein
Bericht eingelaufen. Angeblich wurde ein kleiner Stützpunkt entdeckt, den wir bisher noch nicht
aufgespürt hatten.«
    Desoga hatte noch nicht einen einzigen Stützpunkt aufgespürt, aber er redete, als hätte er sie
alle entdeckt.
    »Die Männer sind in Begleitung eines Mutanten, Stephen. Er ist Telepath. Angeblich soll sich
in dem Stützpunkt ein Mensch aufhalten. Sehen Sie zu, was Sie machen können.«
    Das war ein für den Spanier typischer Befehl. Er hatte keine klaren Angaben darüber gemacht,
was Elliot eigentlich tun sollte. Der Pilot steuerte den Gleiter in die angegebene Richtung.
    »Es wäre vielleicht gut«, vermerkte Desoga gemütlich, »wenn wir den Mann lebend in unsere
Hände bekommen könnten.«
    Auf jeden Fall schien der Spanier mehr zu wissen, als er Elliot anvertrauen wollte. Desoga
schien ständig mehr zu wissen als andere Leute. Plötzlich kam dem Piloten der Gedanke, daß das
vielleicht der Grund war, warum der dürre Mann als sein Vorgesetzter in der Zentrale saß und sich
systematisch mit Nikotin vergiftete.
    »Jawohl, Sir«, sagte Elliot.
    Desoga schien schon nicht mehr zuzuhören. Die Stadt verschwand unter Elliot. Nur wenn er
zurücksah, konnte er ihre düstere Silhouette am Horizont erkennen. Firing, die kleine gelbe
Sonne, spendete genügend Licht, um die Landschaft unter dem Gleiter zu erhellen. Elliot legte
jedoch keinen Wert darauf, ständig auf Steine und Geröll zu blicken.
    »Was tun wir eigentlich noch auf dieser Welt?« überlegte er.
    Das war eine Frage, die ihm niemand beantworten würde. Er warf einen Blick auf die Armaturen.
In genau zehn Minuten würde er in dem Planquadrat eintreffen, das zu seinem Gebiet gehörte.
Sicher erwartete man ihn schon.
    Als er die Stelle erreichte, die ihm Desoga angegeben hatte, sah er eine Gruppe winkender
Männer in der Einöde stehen. Geschickt landete Elliot den Gleiter. Die

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