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Silberband 014 - Rhodans Sohn

Titel: Silberband 014 - Rhodans Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dem Einfluß dieses schrecklichen Liquitivs. Elliot
erschauerte. Desoga hatte befohlen, daß dieser Mann lebend geborgen werden mußte.
    Elliot war überzeugt, daß er sich gewaltig beeilen mußte, wenn er diesen Befehl befolgen
wollte.
    »Stützen Sie ihn, Korporal«, befahl er Higgins.
    Gemeinsam schleppten sie den Halbtoten davon, dem Gleiter entgegen.
    Noch ahnte niemand, daß dieser Mann der Anfang einer neuen Spur war – einer Spur, die
direkt in das Zentrum der Milchstraße führte. Desoga, der dürre Offizier in der Zentrale der
Stadt, wartete voller Spannung darauf, daß Elliot in der Zentrale eintraf.
    Was Elliot nicht wissen konnte – weil es ihm niemand gesagt hatte –, war,
daß Miguel Desoga ein Spezialist der Solaren Abwehr war. Nach einer gemeinsamen Beratung hatten
sich Rhodan und Mercant entschlossen, in jeder Stadt auf Lepso einen Abwehrspezialisten
einzusetzen. Dieser Zustand sollte zwei Monate andauern, bis man sicher war, daß sich auf dem
zweiten Planeten der Sonne Firing niemand mehr verborgen hielt, der wichtige Auskünfte geben
konnte.
    Miguel Desoga hatte den Piloten vor zwei Stunden aus dem Raum geschickt. Jetzt war nur noch
der Arzt anwesend, der versucht hatte, den vor sich hindämmernden Gefangenen verhörbereit zu
machen.
    »Er hat viel Blut verloren«, erklärte Dr. Silverman. »Die Schußwunde im Oberschenkel will mir
nicht gefallen. Dazu kommt natürlich noch die verheerende Wirkung des Rauschgifts. Mir scheint
fast, als ob dieser Mann bereits länger als zwölf Jahre Liquitiv zu sich nimmt. Alle Symptome
sprechen jedenfalls dafür.«
    Die dunklen Augen des Spaniers verengten sich. Die unvermeidliche Zigarre hing zwischen seinen
Lippen.
    »Er wird also sterben?« fragte Desoga.
    »Ja, sehr bald sogar.«
    »Hm.« Desoga starrte nachdenklich auf die zusammengesunkene Gestalt. Der Sterbende machte
einen intelligenten Eindruck.
    »Also gut, Doc«, sagte Desoga, »bringen Sie ihn zum Reden.«
    Der Arzt wußte, daß es vollkommen sinnlos war, mit einem Agenten zu diskutieren. Seit zwanzig
Jahren arbeitete er mit diesen Männern zusammen. Sie trafen ihre Entscheidungen wohlüberlegt.
    »Wenn wir Glück haben, ist er in zehn Minuten bei vollem Bewußtsein«, verkündete Dr.
Silverman. »Sie können ihn dann verhören.«
    »Wie lange?«
    Dr. Silverman hob seine eckigen Schultern. »Das kommt auf seine Widerstandskraft an.
Vielleicht haben Sie Pech, und er spricht nur wenige Minuten. Bestenfalls haben Sie eine knappe
Stunde Zeit.«
    Desoga entschloß sich, auf jeden Fall eine Bandaufnahme zu machen. Er stellte die
entsprechenden Geräte ein. Da er sich bei dem Verhör beeilen mußte, blieben ihm kaum
Möglichkeiten für die Wiederholung der Fragen. Das Bandgerät war unbestechlich. Es würde jede
Einzelheit aufzeichnen und später alles viel besser wiedergeben, als es Desoga vermocht
hätte.
    Kaum hatte der Agent seine Arbeit beendet, als Dr. Silverman sagte: »Er kommt zu sich.«
    Desoga zog einen Stuhl zu sich heran und schwang sich in umgekehrter Richtung darüber. Er
stützte sein Kinn auf die Stuhllehne. Der Kranke stöhnte leise. Seine Augenlider zuckten.
    »Sie können jetzt gehen, Doc«, sagte Desoga knapp. »Vielleicht brauche ich Sie noch einmal.
Halten Sie sich bitte bereit.«
    »Er wird mich nie mehr benötigen«, murmelte Dr. Silverman und verließ den Raum.
    Desoga rückte mit dem Stuhl näher an den Fremden heran.
    »Können Sie mich hören?« fragte er eindringlich. »Verstehen Sie meine Worte?«
    Der Mann nickte. Er öffnete seine Augen. Sie waren blutunterlaufen. Er sah den Spanier
verständnislos an. Desoga entschloß sich, ihm eine Minute Zeit zu geben, um sich einigermaßen
zurechtzufinden.
    »Wo bin ich?« stammelte der Verletzte.
    »Auf der Erde«, log Desoga. »Sie sind in einem Krankenhaus.«
    »Krankenhaus?« wiederholte der Süchtige stumpfsinnig.
    Desoga ergriff eine Hand seines Gegenübers und schüttelte sie sanft. »Wir möchten wissen, wer
Sie sind.«
    »Dr. Nearman«, brachte der Mann mit einem gewissen Stolz hervor. »Ich bin der bekannte Biologe
und Astromediziner.«
    Desoga hatte noch nie von einem Dr. Nearman gehört. Ohne daß eine weitere Frage gestellt
wurde, fuhr Dr. Nearman mit seinen Erklärungen fort.
    »Vor achtunddreißig Jahren habe ich die Erde verlassen«, sagte er. Desoga bemerkte mit
Schrecken, wie sich die Pupillen des Biologen ständig veränderten, obwohl die Beleuchtung im Raum
konstant blieb.
    »Was

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