Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 014 - Rhodans Sohn

Titel: Silberband 014 - Rhodans Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
nicht«, gestand er.
    Einhundertachtzig Minuten können eine Ewigkeit sein.
    Bereits nach einer Stunde ließ Rhodan zum Schein alle Vorbereitungen zum Angriff des Planeten
treffen. In offenen Funksprüchen an die draußen im Weltraum stationierte Flotte befahl er die
Bereitstellung von fünf Arkonbomben.
    Rhodan rechnete damit, daß die Funkempfänger der Antis seine Anordnungen abhörten, und genau
das war der Sinn seiner unverschleierten Angriffsvorbereitungen. Sie sollten sehen, daß er es
diesmal ernst meinte und keine Rücksicht auf seinen Sohn zu nehmen gedachte.
    Die zweite Stunde lief ab, ohne daß die Antis sich meldeten.
    Immer noch operierten die U-Boote in ihren Sektoren.
    Die IRONDUKE umkreiste den Dschungelplaneten in geringer Höhe.
    Rhodan saß schweigsam und mit zusammengekniffenen Lippen vor den Bildschirmen.
    Zwei Stunden und dreizehn Minuten.
    Warum verging die Zeit so langsam? Warum antworteten die Antis nicht? Verließen sie sich
darauf, daß er sich scheute, diesen Planeten anzugreifen? Hofften sie, er würde seinen Sohn nicht
dem Tod preisgeben wollen?

15.
    Die unruhige Oberfläche des Meeres verriet nichts.
    Doch tausend Meter unter dieser Oberfläche lagen die zerklüfteten Gipfel eines unterseeischen
Gebirges in ewiger Finsternis. Nach beiden Seiten fielen die steilen Abhänge bis in eine Tiefe
von mehr als viertausend Meter. Nichts wuchs auf diesen Abhängen, und auch die Gipfel waren ohne
jede Vegetation.
    An einer Stelle wölbte sich eine fast senkrecht abfallende Felswand so nach innen, daß ein
Überhang entstand. Von oben hätte man ihn nur schwer entdecken können, selbst wenn man die
entsprechenden Ortungsgeräte genau darüber eingesetzt hätte.
    Wenn man mit einem U-Boot an dieser Stelle getaucht wäre, hätte ein aufmerksamer Beobachter
gleich bemerkt, daß die unter dem Überhang abfallende Felswand an einer bestimmten Stelle viel zu
glatt und regelmäßig war, um natürlichen Ursprungs zu sein. Diese Stelle besaß einen Durchmesser
von gut dreißig Metern. Genau in der Mitte verlief eine feine Fuge – die Trennstelle der
beiden Tore, die in die benachbarten Wände eingeschoben werden konnten. So entstand bei Bedarf
der Eingang zu einem riesigen mit Wasser gefüllten Tunnel, der in das Innere des Gebirges
führte.
    Die Festung der Antis, letzter Zufluchtsort Thomas Cardifs.
    Eine Schleuse trennte Tunnel von eigentlicher Festung, die mit Luft gefüllt war. Ständig
arbeiteten die Anlagen tief im Innern des Berges, um die gewaltigen Hohlräume mit Frischluft zu
versorgen. Die überall angebrachten Beleuchtungskörper ließen es niemals Nacht werden. Korridore,
Räume und Laboratorien waren beheizt, und niemand, der es nicht wußte, hätte auf den Gedanken
kommen können, mehr als tausend Meter unter der Meeresoberfläche zu weilen.
    Die Antis hatten das Versteck gut ausgebaut und alle Möglichkeiten in Betracht gezogen. Auch
den nun eingetretenen Notfall. Sie wußten, daß eine Anpeilung unmöglich war und man sie niemals
finden konnte. Sie aber hatten alle technischen Voraussetzungen geschaffen, jede Bewegung des
Gegners genau zu beobachten und sich darauf einzurichten.
    Von der Festung aus senkte sich bis auf die Höhe des Meeresgrunds ein Schacht hinab, der sich
dann in waagerechter Richtung fortsetzte. Hundert Meter unter dem Boden des Ozeans, durch festes
Urgestein, lief das Kabel noch zweitausend Kilometer weit und endete in einer ferngesteuerten
Funkstation. Sie bestand aus einem druckfesten Gehäuse, das sich nach Belieben ausfahren ließ, um
senden oder empfangen zu können. Im Fall einer zufälligen Anpeilung konnte man die unbemannte
Station jederzeit in das sichere Gestein absinken lassen. So war es möglich, daß man auch durch
eine aufsteigende Antenne Bilder von der Oberfläche empfangen und entsprechend auswerten konnte.
Senden ließ sich vom Meeresgrund aus.
    Thomas Cardif und ein älterer Baalol-Priester saßen in der Funkzentrale der Festung und
betrachteten die verschiedenen Bildschirme, die reihenweise an der Wand angebracht waren. Eine
sinnreiche Antennenanordnung machte es möglich, daß sich mit nur einem Empfangsgerät mehrere
Bilder einfangen ließen. So erhielten die Antis einen genügenden Überblick der Geschehnisse auf
der Oberfläche.
    Als Rhodans Funkspruch eintraf, wußten sie, daß Okul von einer Riesenflotte eingeschlossen
war. Sie befürchteten, daß Rhodan fest entschlossen war, den Planeten

Weitere Kostenlose Bücher