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Silberband 015 - Mechanica

Titel: Silberband 015 - Mechanica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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worden. Zu jener Zeit hatte man auf der Erde damit begonnen, die
überlichtschnelle Hyperkomfunktechnik für die Radioastronomie auszuwerten. Man hatte sich nicht
mehr damit zufriedengegeben, die verschiedenartigen Impulse weit entfernter Radiosterne
aufzufangen und eine Auswertung zu versuchen, sondern man war dazu übergegangen, das
Funkechoprinzip anzuwenden.
    Als Reflektorimpulse dienten die gebräuchlichen Hyperkomwellen, die nach einem auf der Erde
entwickelten Verfahren abgestrahlt und von dem Zielstern reflektiert wurden. Nach meiner
Auffassung war es fast unmöglich, einen räumlich und energetisch übergeordneten Impulsstrahl
einfach zurückwerfen zu lassen. Materie war als Reflektor ungeeignet. Es lag in der Struktur
paraphysikalischer Wellen, auf stoffliche oder normalenergetische Erscheinungen nicht zu
reagieren.
    Die arkonidische Hyperortung von Raumschiffen war stets auf artverwandte Triebwerksstrahlungen
ausgerichtet gewesen. Die Terraner hatten es jedoch verstanden, auch massereiche feste Körper
anzumessen. Vordringlich bei Sternen war es ihnen gelungen, ein Echobild zu erhalten. Auf meine
Frage, wie man es machte, hatte man mir geantwortet, die arkonidischen Wissenschaftler hätten
eigentlich auch auf den Gedanken kommen müssen, die übergeordneten und deshalb energetisch
identischen Gravitationsfelder der Sterne als Impulsreflektor anzuzapfen.
    Ich schloß den Helm meines Raumanzugs, kontrollierte Sauerstoff- und Klimaanlage und griff
nach dem Steuerhebel des Mikroimpulsators. Das Außenschott der Steuerbord-Äquatorschleuse war
geöffnet. Vor meinen Augen breitete sich der Raum zwischen den Sterneninseln aus.
    Auf der anderen Seite, verdeckt durch den Kugelkörper der IRONDUKE, flimmerten die Milliarden
Sonnen der Milchstraße. Wir aber waren fünftausend Lichtjahre weit in den interkosmischen Raum
vorgestoßen, also in jenes Gebiet, wo es keine Sterne mehr gab.
    Millionen Lichtjahre entfernt waren zahllose Leuchtpünktchen erkennbar. Jedes von ihnen war
identisch mit einer anderen Milchstraße, die wiederum viele Milliarden Sonnen enthielt.
    Eine dieser Galaxien war Andromeda, fast zwei Millionen Lichtjahre entfernt. Dort draußen, so
wußte ich von Rhodan, befand sich auch irgendwo der Planet Barkon. Er stand 150.000 Lichtjahre
vom Rand der Milchstraße entfernt.
    Ich schritt hinaus auf den Ringwulst. Die energetischen Düsengitter der Triebwerke waren
abgeschaltet worden. Eine Reststrahlung war vorhanden, aber nicht gefährlich. Je weiter ich kam,
um so mehr nahm die künstlich erzeugte Schwerkraft ab. Am Rand des Triebwerk Wulstes blieb ich
stehen. Meine Magnetsohlen hafteten auf dem Verdichtungsstrahl der Außenzelle.
    Rhodan und die Männer des Sonderkommandos waren mir gefolgt. Ich achtete kaum auf die fernen
Sterneninseln. Ich kannte den Anblick. Vor vielen tausend Jahren war ich mit dem Stolz des
Eroberers über die Grenzen der Milchstraße hinausgeflogen. Ich hatte mich umgesehen und geglaubt,
eines Tages die trennenden Abgründe überwinden zu können.
    Jetzt war ich bescheidener geworden. Jede fühlende Kreatur mußte beim Anblick dieser
göttlichen Größe nachdenklich werden.
    Ich interessierte mich augenblicklich nur für die kosmische Ortungsstation, die von
terranischen Ingenieuren aus dem Raumsektor der irdischen Sonne herbeigeschafft worden war.
    Ich hatte die größten Flottentender zur Verfügung gestellt, um den Transport zu
ermöglichen.
    Das Hyperkom-Radioteleskop war im schwerelosen Raum montiert worden. Die Richtstrahlantenne
durchmaß etwa fünf Kilometer. Die an ihrem Trichterende hängende Beobachtungsstation war
kugelförmig. Das Gebilde sah aus wie ein veralteter Lautsprecher, den man mit seiner Öffnung auf
das Zielgebiet gerichtet hatte.
    »Wann habt ihr das gebaut?« fragte ich über Funk.
    »Im Jahr 1998«, klang Rhodans Antwort aus dem Helmgerät. »Erstaunlich, nicht wahr?«
    Ich nickte beeindruckt.
    »Es wäre sinnlos gewesen, ein solches Gerät innerhalb der irdischen Lufthülle aufzustellen«,
erklärte ein anderer Mann. »Ganz abgesehen von den unvermeidbaren Störungen, wäre das Gerüst
nicht stabil genug, um das Gewicht der Antennen bei einer Schwerkraft von einem Gravo tragen zu
können. Es ging nur im freien Raum. Die Statik war einfach, Festigkeitsprobleme konnten gut
gelöst werden. Wollen Sie treiben?«
    Ja, ich wollte ›treiben‹. Ich schaltete den Pulsator ein, stieß mich von der Bordwand ab und
segelte

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