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Silberband 015 - Mechanica

Titel: Silberband 015 - Mechanica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gelöste Stimmung wich wieder der inneren Unruhe. Es war sinnlos, über die Terraner
nachzugrübeln.
    Kurze Zeit danach wurde Arkon III auf den Bildschirmen erkennbar. Drei Superschlachtschiffe
der Regentflotte nahmen uns in Empfang. Wir bemerkten, daß die Waffentürme ausgefahren waren.
Rhodan kniff die Augen zusammen und knirschte mit den Zähnen.
    War das Gehirn verrückt geworden, uns durch drei kanonenstarrende Riesenschiffe aufhalten zu
lassen? Ich rief den Regenten über mein Kommandogerät an und forderte die Abberufung der
Wacheinheiten.
    »Regent an Seine Erhabenheit«, klang es metallisch hart aus dem Mikrolautsprecher.
»Sonderschaltung A-1 spricht. Durch das Auftauchen fremder Lebewesen auf Arkon II ist die
Gefahrenprogrammierung Teton gültig geworden. Ich bin angewiesen, auch autorisierte Personen nur
unter Begleitschutz landen zu lassen. Ende.«
    Bully sah mich verblüfft an, bis er stammelte: »Fremde Lebewesen? Ist der Regent
übergeschnappt?«
    »Er meint die Sporen«, warf Rhodan ein. »Mir scheint, alter Freund, es wird höchste Zeit,
etwas gegen die unsinnigen Sicherheitsschaltungen zu unternehmen. Der Robot sollte zwischen
bewußt handelnden Lebewesen und Pflanzensporen unterscheiden können.«
    Ich verzichtete auf eine Antwort, aber meine Blässe konnte ich nicht verbergen. Vor vielen
Jahren war mir die Sicherheitsschaltung A-1 willkommen gewesen. Damals hatte ich angenommen, mit
ihrer Hilfe alle Notstände beseitigen zu können.
    Jetzt erwies es sich, daß A-1 eine unbekannte Zahl von Spezialbefehlen erhalten hatte, die
ohne wirkliches Begreifen einer Sachlage angewendet wurden. Die Programmierungen waren nicht mehr
zeitgemäß. Ich begann innerlich zu zittern, wenn ich an das Unheil dachte, das der Robot
anzurichten imstande war. Ich kannte elf Fälle von Irrtümern, die ohne mein rechtzeitiges
Eingreifen zur Katastrophe geführt hätten.
    A-1 meldete sich nicht mehr. Wir tauchten in die Lufthülle ein, beantworteten drei Anrufe mit
den vorgeschriebenen Kodezeichen und landeten nahe dem Glockenschutzschirm, der nach wie vor über
dem Robot lag.
    Die Triebwerke liefen aus. Ich griff nach meinem Helm und schritt auf die Schleuse zu.
    »Versuche, den Regenten zur Eile anzutreiben!« rief mir Rhodan nach. »Wenn wir wissen, woher
die Robotraumer stammen, finden wir vielleicht auch das Ernteschiff. «
    ›Zur Eile antreiben‹ – das war leichter gesagt als getan. Rhodan hätte wissen sollen, daß
ich das Gehirn kaum beeinflussen konnte. Ich schritt zum Rundwall hinüber, überstieg ihn und
blieb vor der roten Gefahrenlinie stehen. Wieder war ich allein.
    Vor mir öffnete sich ein Konturspalt. Ich ging auf den Schirm zu, durchschritt die Öffnung und
bestieg den ferngesteuerten Wagen, der mich zum Antigravlift brachte.
    Das Labyrinth nahm mich auf. Der Hall meiner Schritte machte mich nervös, und die überall
umherhuschenden Reparaturroboter erweckten in mir ein Gefühl der Panik.
    War der Regent überholungsbedürftig? Er existierte seit etwa sechstausend Jahren. Wie lange
konnte ein so komplizierter Mechanismus ohne Kontrolluntersuchungen durch denkende Wesen
fehlerfrei funktionieren?
    Diese Frage beschäftigte mich seit Jahren. Gefühl und Logik sagten mir, eines Tages müsse es
zu einer verschleißbedingten Kurzschlußhandlung kommen.
    Die wissenschaftlich-technischen Leistungen der Terraner hatten mich schon mehr als
einmal verblüfft. Diesmal begann ich an Wunder zu glauben. Wir schrieben den 24. September 2104
irdischer Zeitrechnung.
    Hundertvierzig Jahre zuvor hatte man sich auf der Erde nur schwache Vorstellungen über den
lichtschnellen Raumflug und die damit verbundenen Schwierigkeiten machen können. Man hatte zwar
mit dem Gedanken geliebäugelt, aber die durch Einstein bekanntgewordene Dilatationsproblematik
war ebenso abschreckend gewesen wie die ungelöste Triebwerksfrage. Man hatte sich mit
Photonenaggregaten beschäftigt, deren technische Beherrschung und konstruktive Reife noch in
weiter Ferne gelegen hatten.
    Eine Raumreise mit Überlichtgeschwindigkeit war selbst phantasiereichen Wissenschaftlern als
reine Utopie erschienen. Wenige Jahre nach der Aufstellung dieser Theorien waren Vertreter meines
Volkes auf dem irdischen Mond notgelandet. Perry Rhodan hatte sie gefunden, ihr Wissen übernommen
und darauf aufgebaut.
    Das unförmige Gebilde, das mir jetzt vorgeführt wurde, war in den Neunzigern des zwanzigsten
Jahrhunderts erbaut

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