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Silberband 015 - Mechanica

Titel: Silberband 015 - Mechanica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Rhodan fing sich jedoch schnell.
    »Claudrin, lassen Sie sofort alle Einsatzteams zurückrufen und die IRONDUKE startklar machen.
Sobald alle Frauen und Männer durch die Desinfektionsschleuse gegangen sind, verlassen wir die
Umlaufbahn. Ziel ist das Arkon-System.«
    Claudrin nickte stumm und gab die entsprechenden Anweisungen. Bereits drei Stunden nach der
schrecklichen Nachricht tauchte die IRONDUKE in den Zwischenraum ein und nahm Kurs in Richtung
Arkon.
    Ich hatte getobt und geschrien wie ein Irrer. Nur der umsichtigen Haltung Rhodans
war es zu verdanken, daß ich nicht Taten begangen hatte, die nicht wiedergutzumachen gewesen
wären.
    Vor zwei Tagen war die IRONDUKE auf Arkon II gelandet, und in dieser Zeit war es unmöglich
gewesen, entscheidende Maßnahmen einzuleiten, um die Situation halbwegs in den Griff zu bekommen. Welche Möglichkeiten blieben noch? fragte ich mich verzweifelt. Wie konnte ich die sich
abzeichnende Katastrophe verhindern? Eine Evakuierung des Planeten war angesichts der hohen
Bevölkerungsdichte schwierig. Außerdem bestand die Gefahr, daß wir dadurch die Sporen in der
gesamten Galaxis verbreiten würden. Bei einer derart großen Zahl von Intelligenzen konnten die
Entseuchungsmaßnahmen nie lückenlos sein.
    Auf Rhodans Rat hatte ich kurz nach meiner Ankunft auf Arkon II sämtliche Raumhäfen sperren
lassen und ein generelles Start- und Landeverbot erlassen. Obwohl dies eine einschneidende
Maßnahme war, die den Lebensnerv des Industrieplaneten paralysierte, war sie unumgänglich
gewesen. Ich wollte unter allen Umständen verhindern, daß die Sporen von Arkon II auf andere
Planeten übergriffen, obwohl mir bewußt war, daß dies schon längst geschehen sein konnte. In den
vergangenen drei Wochen hatten Tausende Raumschiffe Arkon II aufgesucht und wieder verlassen.
Wieviele davon trugen Speckmoossporen in alle Teile der Galaxis? In spätestens drei Wochen würden
wir es wissen.
    Gleichzeitig wurde mir aber bewußt, daß die hermetische Abriegelung von Arkon II nicht von
langer Dauer sein konnte, ohne daß wir den Bestand des Imperiums gefährdeten. Arkon II war der Lebensnerv des Imperiums. Von hier aus wurde der gesamte Warenhandel gelenkt und viele
Planeten mit lebensnotwendigen Gütern versorgt. Brach diese Versorgung zusammen, war es nicht
mehr weit bis zum endgültigen Zerfall des Imperiums. Die Springer würden den Ausfall von Arkon
II, selbst wenn sie guten Willens waren, nicht kompensieren können. Es würde zu
Hungerkatastrophen kommen, die der Beginn gewalttätiger Auseinandersetzungen sein konnten.
    Ich fühlte mich hilflos wie selten zuvor. Die Situation war aussichtslos. Ich befand mich mit
Rhodan, Marshall, Gucky, Admiral Thekus und einigen arkonidischen Regierungsbeamten im
Administrationsgebäude von Arkon II.
    »Arkon II ist verloren«, sagte ich stockend. »In kurzer Zeit wird der Sporengehalt so hoch
sein, daß die Verfettung einsetzt. Was dann? Wenn diese Welt aufgegeben werden muß, ist das
Imperium endgültig schachmatt. Ahnst du, was das bedeutet?«
    Rhodan durchschritt den Saal und blieb vor einem hohen Energiefenster stehen. Die Automatik
hatte abgeblendet. Das Licht der weißen Arkonsonne drang nur gedämpft herein.
    Admiral Thekus, nach Alter Toseffs Tod Oberbefehlshaber der arkonidischen Kolonialflotte,
suchte meinen Blick. Thekus war eine hochgewachsene Erscheinung mit markanten Zügen. Er gehörte
zu den wenigen Männern meines Volkes, von denen ich noch Initiative erhoffen durfte. Ich wußte,
daß er nicht mein Freund war, aber das war augenblicklich nebensächlich. Wichtig war nur, daß
Thekus das Wohl des Imperiums am Herzen lag.
    »Arkon II darf nicht aufgegeben werden«, sagte er.
    Rhodan wandte den Kopf. Argwöhnisch musterte er den alten Mann, dessen weiße Arkonidenhaare
zum dunklen Schulterumhang kontrastierten. Thekus erinnerte mich an die Soldaten meiner
Einsatzflotte. Damals, zehntausend Jahre zuvor, waren wir stark und tatenhungrig gewesen.
    »Haben Sie Vorschläge, Thekus?«
    Er sah mich an. Trotz seiner geistigen Aktivität konnte er sich nicht dazu überwinden, Perry
Rhodan und die anderen Terraner als gleichwertig anzuerkennen. Für einen Flottenchef vom Rang
eines Thekus war jede Intelligenz, die nicht auf Arkon geboren worden war, zweitrangig.
    »Es sollte versucht werden, die Sporen zu vernichten.«
    »Wie?« warf Rhodan ein. Er wendete uns wieder den Rücken zu. Die Höflinge der Administratur

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