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Silberband 015 - Mechanica

Titel: Silberband 015 - Mechanica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Robotinspekteuren nicht in Verbindung zu stehen.
    Gucky und Ras Tschubai suchten die weitläufige Sendestation ab. Das, was wir als
befehlsgebende Positronik ansahen, beanspruchte nur wenig Platz. Die größte Bodenfläche nahm der
interkosmische Hyperfunksender ein.
    Wir schlugen unser Hauptquartier im Innenhof auf. Die Beobachtungskommandos folgten jedem
davonkriechenden Roboter. Die Meldungen häuften sich. Als wir sie auswerteten, stellte es sich
heraus, daß zweiundvierzig Maschinen die Arbeit aufnahmen. Diese Zahl war identisch mit den
aufgefangenen Notrufen.
    Kalup triumphierte. »Stimmt. Jetzt haben wir nur noch das Ernteschiff zu finden.«
    »Nur noch.« Ich lachte verzagt. Als mein Extrahirn ansprach, verstummte ich. Kalup hatte etwas
übersehen. Hastig drehte ich mich um.
    Rhodan wurde aufmerksam. »Was ist?«
    »Vorsicht«, warnte ich. »Wenn der Sender zu arbeiten beginnt, wird er alle Positionsdaten
abstrahlen, die er von dem Saatschiff empfangen und in der Kartei gespeichert hat. Egal,
wo das Ernteschiff ist: Wenn es überhaupt noch existiert, wird es die Speckmoosplaneten
stur in der genannten Reihenfolge anfliegen. Natürlich nimmt es sich jene Welt vor, die ihm
zuerst genannt wird. Azgola wird hintenan stehen. Dies bedeutet aber auch, daß wir unseren
ursprünglichen Plan, das Ernteschiff direkt nach Arkon II zu dirigieren, aufgeben müssen.
Da das Saatschiff nie auf Arkon II tätig war, existieren hier auf Mechanica auch keine
entsprechenden Positionsdaten. Wir können nicht abschätzen, was geschehen würde, wenn wir
nachträglich Positionsdaten von Arkon II im Kommandogehirn speichern. Das Risiko, daß es dabei zu
katastrophalen Fehlschaltungen kommen könnte, ist zu groß. Wir müssen daher die Kartei mit den
gespeicherten Positionsdaten finden und diese anzapfen. Die Daten von Azgola dürften unter den
letzten fünf Eintragungen zu finden sein. Wenn wir wissen, welche Symbole Azgola betreffen,
programmieren wir um und lassen nur diese Daten von dem Sender abstrahlen. Ist es geschehen,
unterbrechen wir den Funkkontakt.«
    »Eine gewagte Theorie«, meinte Kalup. Seine Augen begannen zu glänzen.
    »Richtig, wir haben aber keine andere Wahl. Vor allem sollten wir verhindern, daß außer Azgola
noch andere Planeten genannt werden. Die Funküberwachung der IRONDUKE muß feststellen, wann der
letzte Azgolaimpuls ausgeschickt wird. Dann schalten wir ab. Vorausgesetzt das Ernteschiff fliegt los, wird es die Aufgabe der terranischen Wissenschaft sein, innerhalb kurzer Zeit eine
Symbolgruppe zu entwickeln, die für Arkon II richtig ist. Damit locken wir das Ernteschiff dorthin, wo wir es brauchen – ist das durchführbar?«
    Rhodan antwortete nicht, doch dafür begann er zu rechnen. Riebsam schloß die Augen und lehnte
sich in seinem Klappsitz zurück. Mir genügte es schon, daß die Terraner nachdachten.
    Rhodan alarmierte die Besatzung des Schlachtschiffs. Unterdessen beobachteten zweiundvierzig
Kommandotrupps ebenso viele Reparaturroboter, von denen einige ihr Ziel erreicht hatten.
    Die Meldungen häuften sich. Ras Tschubai und Gucky waren einsatzklar. Sie sollten springen,
sobald etwas geschah, was auf eine Aktivierung des Datengebers hinwies. In dem Falle konnten wir
nicht schnell genug handeln.
    Wenn das Ernteschiff nur eine unerwünschte Positionsangabe erhielt, konnten wir es
nicht mehr davon abhalten, den falschen Planeten anzufliegen und abzuernten. Ich glaubte nicht
mehr daran, – daß es verschollen war. Wahrscheinlich lag es nur an dem Robotdispatcher, der
infolge eines Versagens unfähig war, die vom Saatschiff eingelaufenen Angaben
weiterzuleiten.
    Wir begannen zu warten.
    Es dröhnte, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Die Verkleidungsbleche der
Gitterbauwerke wölbten sich nach draußen, knallten zurück und erzeugten dabei Geräusche, die uns
in Deckung springen ließen.
    Die Energiestation war zum Leben erwacht. Das Tosen der Meiler übertönte unsere Rufe.
Meterlange Entladungsblitze fuhren aus antennenartigen Kugelkörpern hervor. Die Erscheinungen
stabilisierten sich zu drahtlosen Kraftstromleitern, die plötzlich als sonnenhelles
Filigrangewirr die innere Ringstraße überspannten.
    Man konnte sein eigenes Wort nicht mehr verstehen. Eine Verständigung war auch nicht
erforderlich. Wir wußten, daß die Wartungsmaschinen an der Arbeit waren. Viele Aggregate, die
bisher durch natürliche Abnutzungseffekte stillgelegen hatten, funktionierten

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