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Silberband 015 - Mechanica

Titel: Silberband 015 - Mechanica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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und war dunkler geworden. Es sah so aus, als habe ein
Energiestrahl das Schiff gestreift.
    Kein menschliches Wesen steuerte das Schiff.
    Die Kommandozentrale erinnerte an nichts, was Menschen je zuvor gesehen hatten. Die üblichen
Kontrollen fehlten, und es wäre unmöglich gewesen, den Flug des Schiffes beeinflussen zu wollen.
Der größte Teil des Raumes wurde von einem komplexen Gebilde eingenommen, das man nach einiger
Überlegung als positronischen Roboter bezeichnet hätte. Auch er ließ sich nicht bedienen und
besaß sein eigenes Willenszentrum. Lediglich an der obersten Spitze seiner Verschalung mündete
ein dickes Kabel.
    Es führte direkt in die automatische Funkzentrale.
    Die Funkzentrale war sowohl Befehlsempfänger wie auch Befehlsübermittler des Robots. Hier
liefen die Fäden zusammen. Fäden, die von einem längst ausgestorbenen Volk gezogen worden
waren.
    Es gab Korridore und Kabinen in dem Schiff, aber niemand hätte heute noch zu sagen vermocht,
wozu sie dienten. Vielleicht waren hin und wieder die Techniker der Echsenrasse mitgeflogen, wenn
ein Planet abgeerntet wurde, vielleicht aber hatten die Räume auch eine ganz andere
Bedeutung.
    Der größte Teil des Schiffes jedoch bestand aus von künstlichen Sonnen durchstrahlten Räumen.
Diese Räume waren leer. Sie enthielten lediglich eine Atmosphäre, die von den einwandfrei
funktionierenden Maschinen ständig erneuert wurde. An der Decke waren trichterförmige Öffnungen,
die in engen Leitungen endeten und schließlich an einer Stelle zusammenliefen. Von hier aus
führte ein Rohr zum Oberteil des Schiffes. Eine runde, metallene Luke verschloß sie gegen das
Vakuum. Andere Leitungen führten zum Unterteil und verteilten sich, um in Saugtrichtern zu enden,
die durch Luken abgedichtet waren.
    Alles andere in dem Schiff war Maschinerie, automatisch arbeitende und von dem
Positronengehirn gesteuerte Maschinerie.
    Das Gehirn war der Kommandant des Schiffes.
    Das Gehirn war das Schiff.
    Es hatte den Befehl erhalten, die angegebene Position errechnet und sie dem
Hypersprungautomaten mitgeteilt. Die Transitionen erreichten eine Kapazität von hundert
Lichtjahren. Zwischen den Sprüngen waren Berechnungspausen notwendig.
    Das Saatschiff hatte ganze Arbeit geleistet – und die Ernte wartete.
    So wenigstens hatte die kurze Impulsbotschaft gelautet.
    Das Ernteschiff hatte sich auf den Weg gemacht.
    Flug – Transition – Warten.
    Stunde um Stunde, Tag um Tag. Es war ein weiter Weg vom sternenlosen Raum bis zum Rand der
Milchstraße, aber bald war es geschafft.
    Noch vier Transitionen …
    Das Ernteschiff materialisierte exakt am vorausberechneten Punkt. Vorsichtig
flog es in das Sonnensystem hinein. Der zweite Planet war es, dem seine Reise galt.
    Das Gehirn gab den Befehl, und die gigantische Maschinerie lief an. Überall im Innern des
Schiffes begann es zu summen und vibrieren. Die Anreizfelder begannen zu strahlen, um die
Zellstrahlung der Sporen zu aktivieren. Die Saugfelder wurden eingeschaltet. Der Ernteprozeß
begann.
    Das Gehirn wußte, daß seine Tätigkeit für die jeweiligen Bewohner eines Planeten eine gute
war. Denn wenn es nicht erschien, war eine solche Rasse unweigerlich zum Untergang verurteilt.
Nichts konnte dann den Verfettungsprozeß aufhalten.
    Die Saugfelder arbeiteten einwandfrei und holten die wertvollen Sporen ins Schiff. Riesige
Filtersysteme fingen sie auf und leiteten sie in die Silos, wo sie sich ablagerten. Tropfenweise
nur trat der Bindungsstoff ein und band die Sporen. Auf dem Boden der Silos lagerte sich zuerst
eine ölige Schicht ab, die ständig dicker wurde. Langsam nur füllten sich die Räume. Die Sporen
wurden zu einem nahrhaften Brei höchster Konzentration. Allein der Inhalt eines vollen Silos
konnte die Bevölkerung eines ganzen Planeten viele Zeiteinheiten lang ernähren.
    Immer größer wurden die Kreise, die es zog. Immer voller wurden die Silos. Immer reiner wurde
die Atmosphäre des Planeten.

10.
    Die SIRIUS war kurz nach dem Erscheinen des Ernteschiffs bis auf eine
Lichtstunde an Azgola herangegangen. Nachdem Rhodan den Einsatzbefehl für die IRONDUKE
ausgestrahlt hatte, verließen die drei Teleporter mit einer Space-Jet die SIRIUS.
    Noch während sich die Space-Jet in den obersten Luftschichten Azgolas bewegte – für das Ernteschiff nicht ortbar, da es sich auf der anderen Seite des Planeten befand –,
waren die Mutanten, die Raumanzüge trugen, um sich vor der

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