Silberband 015 - Mechanica
Wissenschaftler
gearbeitet hatten. Ich fühlte mich ebenfalls wie zerschlagen.
Das Kommando stand bereit. Gucky und Ras Tschubai sollten Perry und mich in die Zentrale
bringen. Es war nicht mehr zu tun, als den Programmierungsstreifen in das Steuergehirn zu
schieben, den Datenkontakt zu schließen und zurückzuspringen. Wir hofften, es im Zeitraum von
wenigen Minuten erledigen zu können. Vorsichtshalber hatten wir arkonidische Kampfanzüge
angelegt, deren Gravoabsorber und Schutzschirmeinrichtungen wenigstens etwas Sicherheit
versprachen.
Wir überprüften die Waffen, klammerten uns an den Teleportern fest und sprangen. Als ich den
Schmerz fühlte, befanden wir uns schon in der Sammelzentrale.
Die Reaktoren liefen noch. Überall summte, klingelte und rumorte es. Vor uns lag die Halle mit
der Speicherbank. Das Steuergerät war unbeschädigt.
Rhodan verzichtete auf eine Diskussion. Er sprang los und schob den Streifen in den
Programmierungsschlitz. Die Maschine begann zu arbeiten. Die Sekunden vergingen.
Aufleuchtende Kontrollampen bewiesen, daß die Mechanica-Elektronik die Werte aufgenommen
hatte. Ich löste den Abrufimpuls aus. Als der ehemals blockierte Schalter einrastete, hatten wir
alles getan, was getan werden konnte.
»Sie kommen«, sagte Ras. Er stand in der Tür und wartete auf die stählernen Erben der
Intelligenzen, von denen wir keine Spur gefunden hatten.
Eigentlich verrieten nur die Gleitrampen, daß sie eine andere Körperform besessen hatten. Auch
die schlangenähnlich konstruierten Robots erhärteten unsere Theorie. Wenn die Erbauer dem bei
jeder Intelligenz vorhandenen Instinkt gefolgt waren, ihre mechanischen Geschöpfe annähernd so zu
gestalten, wie sie selbst aussahen, konnte man einige Schlüsse ziehen.
Wir bemerkten, daß der Sender zu funken begann. Seine Robotsteuerung schien nur auf das
Einlaufen einer Symbolgruppe gewartet zu haben.
»Absetzen«, ordnete Rhodan an. Es war das dritte Wort, das bei dem Unternehmen gesprochen
wurde.
Die Teleporter brachten uns zum Schiff zurück. Die Besatzung lauschte atemlos auf die Signale
unserer Hyperempfänger. Augenblicke später kam die Antwort aus den Tiefen des Raumes.
Zuerst liefen die schon bekannten Identifizierungszeichen ein und dann zwei weitere
Symbolbegriffe, die wir zur Auswertung an die mathematische Abteilung gaben.
Der Jägerführer meldete sich. »Campani spricht. Gegner rückt weiter vor. Wir werden unter
Narkosebeschuß genommen, sobald wir über den Funkhorizont der Forts kommen. Unsere Waffen können
nur begrenzt eingesetzt werden. Hohe Geschwindigkeiten sind erforderlich, oder die Robots
schießen sich auf uns ein. Die Phalanxmaschinen unterliegen. Bis jetzt sind etwa neunhundert
durch Rotationsfelder vernichtet worden. Ich bitte um Landeerlaubnis.«
»Genehmigt«, antwortete Perry. »Lassen Sie sich einschleusen. Beeilen Sie sich. Wir
starten.«
Der Sammler funkte weiter, aber er schickte keine Daten mehr aus. Was wir hörten, war
unwichtig. Er gab wie bisher seine Rufzeichen durch. Das Ernteschiff setzte einen letzten
Spruch ab. Die Auswertung besagte, daß es sich in Marsch gesetzt hatte.
Die Peilung über seinen Standort war ungenau. Kalup war der Meinung, der Ernteraumer hätte
wahrscheinlich seit mehreren hundert Jahren fahrtlos im Raum gestanden und auf neue
Positionsangaben gewartet. Er mußte seine Tätigkeit eingestellt haben, als der Mechanica-Sender
unklar geworden war.
Gucky kontrollierte seinen Desintegrator. »Soll ich?«
Ich nickte. »Zerstöre die Speicherbank und komme sofort zurück.«
Er verschwand in einer flimmernden Leuchterscheinung. Nach fünf Minuten war er schon wieder
zurück.
»Erledigt«, sagte er einfach. »Das Ding gibt keine Daten mehr ab.«
In den Schutzschirmen der IRONDUKE begann es zu summen. Wir wurden mit Rotationsfeldern
angegriffen. Die Einschleusung der Jäger verzögerte sich besorgniserregend. Claudrin wurde
unruhig.
Rhodan handelte. »An Jägerführer. Einschleusung abbrechen, mit Höchstfahrt in den Raum
starten. Wir übernehmen Sie dort.«
»Verstanden, Sir.«
Ich lauschte auf das Donnern der Triebwerke. Das Schlachtschiff wurde schwerelos.
Es waren Vorgänge, die ich viele Male erlebt hatte. Sie interessierten mich nicht.
Meine Aufmerksamkeit galt den Bildschirmen, auf denen der Antennenwald der mechanisierten
Stadt zu sehen war. Der Sender funkte immer noch. Wahrscheinlich waren die Robotinspekteure
alarmiert worden. Wir
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