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Silberband 016 - Die Posbis

Titel: Silberband 016 - Die Posbis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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vor.
    Er rief sich Art Cavanaughs hastigen Bericht ins Gedächtnis zurück. Der Sendekabine war mehr
Leistung zugeführt worden, als die eingeschalteten Geräte vertragen konnten. Vielleicht hatten
die Fremden wirklich sich nur größere Sendeleistung verschaffen wollen, ohne zu wissen, wie die
Geräte funktionierten. Schließlich hatten sie, wenn der erste Zwischenfall in der Funkkabine
richtig gedeutet wurde, schon einmal einen raschen Funkspruch abgegeben, vielleicht einen
Hilferuf. Es konnte sein, daß sie das gleiche ein zweites Mal versucht hatten – aber diesmal
wollten sie eine höhere Sendeleistung haben.
    Es konnte aber auch sein, daß diese Vermutung weit am Kern der Sache vorbeiging. Vielleicht
hatten sie die ungeheure Leistung für einen ganz anderen Zweck gebraucht. Art Cavanaugh hatte
berichtet, daß die meisten Geräte noch intakt gewesen waren, als er den Funkraum verließ. Dabei
hätten sie bei der immensen Beanspruchung allesamt schon längst außer Funktion sein müssen. Das
deutete darauf hin, daß die zugeführte Leistung an einer anderen, unbekannten Stelle wieder
abgezapft wurde.
    An welcher Stelle – und zu welchem Zweck?
    Meech erreichte den Mitteldeck-Ausgang. Vorsichtig schwang er sich hinaus. Er wartete ein paar
Sekunden, in der Mündung des Schachtes halb verborgen. Erst dann trat er offen auf den Gang
hinaus. Ron folgte ihm.
    Nebeneinander gingen sie vor, und es dauerte nur ein paar Sekunden, bis sie die kleine
Erweiterung des Korridors vor dem Eingang zum Hauptschaltraum erreichten.
    Niemand stellte sich ihnen in den Weg.
    Meech sicherte nach allen Seiten, während Ron das Schott öffnete.
    Ron hielt die Waffe im Anschlag. Er hatte den Abzug schon halb niedergedrückt, um das weit
gefächerte Strahlenbündel in den weiten Raum hineinschießen zu lassen, als er das plumpe Gerät
sah, das hinter dem Schott zum Vorschein kam und dessen Lauf ihm genau auf den Bauch zeigte.
    Mit einem warnenden Schrei warf er sich zur Seite. Meech wirbelte herum, die schwere Automatik
zum Schuß erhoben.
    Wenn sie Meechs wunderbare Gabe der blitzschnellen Reaktion nicht gehabt hätten, dann hätten
sie jetzt wahrscheinlich eine Tragödie erlebt. Meech warf sich nach vorne. Das Gewicht seiner
Automatik behinderte ihn nicht im mindesten. Seine eisenbewehrte Hand schnellte vorwärts. Ron
hörte einen klatschenden Schlag und einen Schmerzensschrei. Er konnte nicht sehen, was da
zwischen Tür und Angel vor sich ging. Etwas Metallenes klapperte auf den Boden. Dann war
Stille.
    Bis Meech sagte: »Verzeihung, aber Sie hätten wahrscheinlich geschossen, bevor wir Ihnen die
Lage hätten erklären können.«
    Ron hörte jemanden seufzen. Dann antwortete Eric Furchtbars Stimme, leicht belegt: »Da haben
Sie wahrscheinlich recht, Sergeant. Ich danke Ihnen!«
    Ron richtete sich erleichtert auf. Eric kam durch das Schott und erkannte ihn. Er
machte einen schwachen Versuch, zu salutieren.
    »Gott sei Dank«, stieß er hervor. »Ich dachte schon, ich müßte mit allem allein fertig
werden.«
    Gemeinsam betraten sie den Hauptschaltraum. Das Schott schloß sich hinter ihnen. Eric hob den
Desintegrator auf, den Meech ihm aus der Hand geschlagen hatte. Er schlenkerte den rechten Arm
mit wehmütigem Gesicht und massierte sich eine Weile das Handgelenk.
    »Was geht hier vor?« fragte Ron. »Was gibt es Neues?«
    Eric verzog das Gesicht zu einer Grimasse. »Ich wollte, ich wüßte es, Major. Die Station
wimmelt von Unsichtbaren, das ist eines von den wenigen Dingen, die ich mit Sicherheit weiß. Sie
machen sich an unseren Generatoren zu schaffen. Auch das scheint ziemlich sicher zu sein. Was sie
mit den Generatoren wollen, weiß ich nicht. Sie reagieren auf keinen Verständigungsversuch. Aber
ich glaube zu wissen, warum sie hier an Bord sind.«
    Ron sah überrascht auf. »Warum?«
    »Ihr Schiff, da weit draußen, ist vor etwa drei Minuten explodiert. Sie müssen einen Kernbrand
oder sonst etwas an Bord gehabt haben. Ob das auf den Zusammenprall mit der Station
zurückzuführen ist oder auf den Kampf, den sie dort draußen irgendwo gehabt haben – ich weiß
es nicht. Auf jeden Fall haben sie wohl eingesehen, daß ihnen an Bord ihres eigenen Schiffes
keine großen Chancen mehr blieben. Also sind sie zu uns herübergekommen. Wahrscheinlich mit Hilfe
ihrer zuerst eingedrungenen Artgenossen, die, ohne daß wir es verhindern konnten, dafür gesorgt
haben, daß Strukturlücken im Energieschirm

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