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Silberband 016 - Die Posbis

Titel: Silberband 016 - Die Posbis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nennst, dann dürfen wir uns noch auf
allerhand Ärger gefaßt machen.«
    Gucky machte es sich im Sessel bequem und deutete damit an, daß er einige Zeit zu bleiben
gedachte. Aber Ole Hannussen empfand den Besuch des Kleinen nicht als Belästigung, denn er
spürte, daß der Mausbiber nur deshalb zu ihm kam, um über die auf dem Planeten Mechanica
erbeuteten Roboter informiert zu werden.
    »Wir haben es mit positronisch-biologischen Robotern zu tun. Organisches Plasma und
positronische Teile sind auf geheimnisvolle Weise miteinander verbunden. Die Positronik dieser
Roboter übertrifft alles, was wir bisher auf diesem Gebiet kennen. Außerdem fanden wir bei den
Robotern uns völlig unbekannte Schaltkreise und Speicher, die weder auf elektronischer noch auf
positronischer Basis arbeiten, sondern von Hyperimpulsen gesteuert werden. Die Robotiker gaben
diesen Zusatzrechnern den Namen ›Hyperinpotronik‹. Weißt du, was das bedeutet, Gucky?«
    »Ja, sie denken schneller als alle uns bekannten Positroniken«, erwiderte Gucky. »Dadurch
werden mir diese Posbis noch unsympathischer. Und was ist mit dem Plasma? Lebt es wirklich, oder
erhält es durch positronische Impulse ein Pseudoleben?«
    »Es lebt«, sagte Hannussen. »Wir konnten seine Zellstrahlung eindeutig messen. Es ist eine aus
unzähligen autarken Zellen zusammengesetzte Einheit, die zum Leben lediglich Sauerstoff, Licht
und Wärme benötigt. Die Roboter transportieren dieses Plasma in einer Art Stahlkapsel, die ein
unabhängiges Versorgungssystem besitzt, in ihrem Körper. Es ist uns aber bisher nicht gelungen,
herauszufinden, auf welcher Basis die Zellen aufgebaut sind. Lediglich eine entfernte Ähnlichkeit
mit dem menschlichen Zellsystem konnte festgestellt werden. Wir müssen noch eine Reihe von Tests
machen, um mehr über die Reaktionsfähigkeit des Plasmas zu erfahren.«
    »Und was ist mit dem Narkosestrahler?« fragte Gucky.
    »Auch damit haben wir es versucht. Ohne Erfolg. Das Plasma spricht auf Narkosestrahlen nicht
an.«
    Gucky erinnerte sich an das Ereignis, das nun schon drei Monate zurücklag. Damals hatte die
THEODERICH einen Fragmentraumer mit Narkosestrahlen angegriffen, als dieser versuchte, die
HAT-LETE zu kapern. Die Strahlen blieben damals ohne Wirkung. Nun wußte er auch, warum. Plötzlich
dachte Gucky an jene Impulse, die er aufgefangen hatte, als sich die Posbis in der HAT-LETE
selbst vernichtet hatten.
    »Wenn das Plasma lebt, dann könnte es auch über Gefühle verfügen, die Schmerz ausdrücken?«
fragte er den Wissenschaftler.
    »Das ist richtig«, erwiderte Hannussen. »Und genau das ist es, was diese Roboter so gefährlich
macht. Durch die Gefühlsimpulse erfährt die Positronik eine Reizung, die sie in die Lage
versetzt, über ihre eigentliche Programmierung hinaus zu handeln. So unglaublich diese Tatsache
auch klingt, wir müssen uns damit abfinden. Auch wenn wir nicht wissen, auf welchem Weg die
Plasmaimpulse zur Positronik gelangen. Durch diese ständige Reizung erlangt die Positronik eine
Art Bewußtsein. Daraus entsteht so etwas wie ein Selbsterhaltungstrieb. Das alles veranlaßt die
Posbis offenbar, immer weitere Roboter zu bauen. Wir haben es hier zweifellos mit einer perfekten
Roboterzivilisation zu tun.«
    »Moment«, unterbrach Gucky den Biologen. »Willst du etwa behaupten, daß diese Roboter auch das
Plasma entdeckt haben?«
    »Es wäre schlimm, Gucky«, erwiderte Hannussen ruhig. »Aber dafür gibt es keinerlei Hinweise.
Nein, dieses Plasma ist höchstwahrscheinlich ein Zuchtprodukt organischer Intelligenzen. Dafür
spricht allein schon die Tatsache, daß es nur teilweise den uns bekannten biologischen Gesetzen
unterliegt. Wir wissen jedoch nicht, wie die Roboter in den Besitz des Plasmas gekommen sind und
wie es hergestellt wird.«
    »Aber wenn das Teufelszeug lebt, Ole, warum veranlaßt es denn diese widerlichen Roboter, alles
Lebendige anzugreifen? Das Gegenteil müßte doch der Fall sein, und alles Lebende sollte wie ein
Magnet auf diese Semilebewesen wirken, aber im positiven Sinn.«
    »Dein Einwand besteht zu Recht, Gucky, aber leider sind wir noch nicht in der Lage, darauf zu
antworten. Man erwartet von einem Roboter keine Unlogik. Hier scheint aber unlogisches Handeln
vorzuliegen. Es steht fest, daß vom Gewebeplasma Gefühlsimpulse ausgehen, und daß diese Impulse
die Positronik der Roboter veranlassen, alles wirklich Lebende anzugreifen. Und damit wären wir
wieder bei

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