Silberband 016 - Die Posbis
verstanden.«
16.
Ein Leichter Kreuzer aus der Flotte arkonidischer Robotraumer war auf dem Mond in
die Werft gefahren worden, um dort nach sorgfältigen Plänen umgebaut zu werden.
Das Schiff hatte schon einen neuen Namen erhalten und stand im terranischen Flottenkatalog
unter der Bezeichnung ALTA-663.
Äußerlich wurde an dem Raumer nichts verändert, aber um so größere Veränderungen wurden in
bestimmten Decks vorgenommen. Ein Heer von Arbeiterrobotern unter der Leitung von Technikern und
Ingenieuren begann die Zentrale mit den beiden Hauptschaltstationen auszubauen. Wände und Decken
wurden demontiert, angrenzende Nebenräume in ihrem Ausmaß stark verändert, doch dem Zweck, dem
sie angepaßt waren, konnten sie auch weiter dienen.
Brazo Alkher, der sein Quartier auf der ALTA-663 aufgeschlagen hatte, war Tag und Nacht an den
Montagehallen zu finden. Er beobachtete, wie die beiden halbrunden Kuppelschalen in der Zentrale
eingebaut wurden, die dazu dienen sollten, ihn und die Männer seines Kommandos aufzunehmen.
Während des Einsatzes würden sie alte arkonidische Druckanzüge tragen, die ihnen ein
roboterähnliches Aussehen verleihen sollten. Diese Anzüge besaßen neben den Individualabsorbern
auch ein eigenes Symbolfunkgerät.
Im Innern der Schalen, auf engstem Raum, war eine neue Hauptschaltstation untergebracht, die
sich von der ausgebauten arkonidischen in verschiedenen Teilen merklich unterschied.
Die Vollautomatik, die nur auf positronische Steuerimpulse reagierte, war belassen worden.
Aber sie konnte jetzt zusätzlich teilweise abgeschaltet werden und war in der Lage, von der
Besatzung Befehle anzunehmen. Die ALTA-663 konnte sowohl robotisch als auch von Hand geflogen
werden.
Das wichtigste Gerät war der Simultanübersetzer.
Nachdenklich betrachtete Alkher den unter der rechten Kuppel eingebauten Torbogentransmitter,
den Notausgang, wie er ihn gestern in einem Anflug von Galgenhumor genannt hatte.
An anderer Stelle waren acht Roboter damit beschäftigt, drei leistungsfähige
Individualimpulsabsorber einzubauen, die zu verhindern hatten, daß die Individualschwingungen der
zehnköpfigen Besatzung durch die Wandungen der halbkugeligen Stahlschalen drangen und von den
Posbis geortet werden konnten.
Der dritte Absorber schirmte den versteckt angelegten Verbindungsgang ab, der die beiden
Halbschalen miteinander verband.
Um diesen Gang erstellen zu können, war unter dem eigentlichen Boden der Zentrale ein zweiter
gezogen worden. Das wiederum hatte große Umbauten in den Räumen des darunterliegenden Decks zur
Folge gehabt.
Millionen wurden für die Umbauten und Neuinstallierungen in der ALTA-663 ausgegeben, aber im
altmodischen Sprungtriebwerk wurde nichts verändert.
Zehn Freiwillige unterzogen sich einer Hypnoschulung.
Alles, was Spezialisten über die Posbis ermittelt hatten, wurde ihnen nun mittels
arkonidischem Hypnoverfahren mitgegeben.
Die ALTA-663 lag startklar auf dem Raumhafen, im Schatten des Flaggschiffs der Solaren Flotte,
der THEODERICH.
Rhodan hatte das zehnköpfige Kommando noch einmal empfangen. Zwei Mutanten befanden sich
darunter: Wuriu Sengu, der Späher, und Tama Yokida, der Telekinet.
Rhodan wandte sich noch einmal an die Freiwilligen: »Mechanica besteht heute nur noch als
vergehende Atomwolke. Für uns ist es unwichtig. Wichtig allein ist die Tatsache, daß nach dem
Auftauchen der Laurins über Mechanica auch die Fragmentraumer der Posbis erschienen. An diesem
Punkt müssen wir einhaken. Ihre Aufgabe ist es, im interkosmischen Raum den Sektor Outside
anzufliegen, um dort symbolische Funkimpulse auszustrahlen. Wir haben eine Reihe Tonbänder zur
Verfügung, auf denen die Rufimpulse des Ernteschiffs konserviert worden sind. Mit Hilfe der
Venuspositronik und des Simultanübersetzers haben wir Symbolzeichen für einen Ruf geschaffen, der
die ALTA-663 zu einem heimkehrenden Saatschiff macht, das Mechanica anruft. Obwohl wir bis heute
nicht definitiv wissen, welche Zusammenhänge zwischen Posbis und Mechanica bestehen, scheint uns
diese Vorgehensweise als einzig erfolgversprechende Möglichkeit. Die Wahrscheinlichkeit, daß das
Outside-System nach den jüngsten Ereignissen von Posbis überwacht wird, ist relativ hoch. Da alle
Wahrscheinlichkeitsberechnungen zu dem Schluß kamen, daß zwischen Mechanica und Posbis irgendein
Zusammenhang bestehen könnte, wird die ALTA-663 als heimkehrendes Saatschiff auftreten und die
Posbis auf sich
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