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Silberband 016 - Die Posbis

Titel: Silberband 016 - Die Posbis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ihres Raumers ausgefallen zu sein.
    Tama Yokida begann zu verzweifeln, weil die Schirme schwarz blieben und nicht einmal einen
Zipfel der Galaxisspirale zeigten. Erst als er Sengus Späherfähigkeit zu Rate zog, entdeckte er,
warum die Anlage scheinbar versagte. Die Beule, die die Terraner aufgenommen hatte, befand sich
auf der der Galaxis abgewandten Seite.
    Die achtzehn Posbis hatten die ALTA-663 inzwischen wieder verlassen. Wahrscheinlich waren sie
vom Kommandanten des Fragmentraumers zurückgerufen worden.
    Und dann hatten die Männer warten müssen, mehrere Stunden lang. Inzwischen hatte Alkher einige
Male das Peilzeichen gesendet. Immer wieder hatte die schwarze Bildfläche ihren Blick angezogen,
und je länger sie sie ansahen, um so größer wurde ihr Verdacht, daß sie etwas übersehen hatten
oder einen Denkfehler begingen.
    Brazo hatte plötzlich am Mischer zu arbeiten begonnen. Van Moders schaute ihm interessiert
zu.
    »Sie wollen alles durchprobieren, Alkher? Ultraviolett von zehn hoch minus sechs über
Normallicht bis auf zehn hoch minus zwei?« Der Robotiker hatte seine Frage in einem Tonfall
gestellt, dem zu entnehmen war, daß er mit keiner Antwort rechnete.
    Brazo nickte knapp. Er konzentrierte sich auf den Mischer. Dieses Kombinationsgerät erlaubte
es ihm, die Spezialbeobachtungsanlage auch in den Bereichen des nicht sichtbaren Lichtes arbeiten
zu lassen. Er konnte damit sogar die einzelnen Wellenlängen des unsichtbaren Lichtes mischen.
    Bei 8  10 -1 , also im Mittelbereich des Infraroten, veränderten
sich die vier kleinen, schwarzen Bildschirme.
    »Ein Planet?« hauchte jemand.
    Es war ein Planet. Er war auf den Schirmen zu sehen, als die Optikautomatik sich scharf darauf
eingestellt hatte.
    Eine Sternenkugel im lichtlosen, interkosmischen Raum.
    Ein Planet, der sich vor Äonen von seinem lebensspendenden Muttergestirn losgerissen hatte und
nun verloren den Abgrund aus Raum und Zeit durchwanderte. Nur auf dem Infrarotband war er zu
sehen – als Kugel. Aber dieser Kugel näherten sie sich erstaunlich schnell.
    Das Ziel des Fragmentraumers lag vor ihnen.
    Sigurd Alec fragte Alkher: »Captain, soll ich planetarische Messungen vornehmen?«
    »Tun Sie es, Alec. Ich glaube, daß jetzt noch keine Gefahr besteht. Beeilen Sie sich. Wir
stürzen ja regelrecht auf den Planeten zu.«
    Als grauweißer Sternkörper war die unbekannte Welt zu sehen. Sie schwamm in der Schwärze, die
sie von allen Seiten umgab.
    Sigurd Alec war mit seinen Schnellmessungen fertig. »Durchmesser des Planeten zirka
fünfzehntausend Kilometer. Schwerkraft dennoch nur 1,21 g. Rotationsgeschwindigkeit kaum
feststellbar. Wahrscheinlich alle paar hundert Jahre eine Umdrehung. Keine Atmosphäre, lediglich
Wärmequellen auf und unter der Planetenoberfläche.«
    Eine bizarre, skurrile Welt wurde über das Infrarotband sichtbar. Immer deutlicher wurden die
Einzelheiten: Kubische Gebilde von mehr als hundert Metern Kantenlänge, viele Türme waren im
oberen Drittel geknickt; dann tauchten Flachbauten auf, nur standen sie nicht auf einer
waagrechten Unterlage, sondern schräg, als hätte jemand sie in den Boden geschleudert. Wurmartige
Gebilde, keines mit einem geringeren Durchmesser als fünfzig Meter, zogen sich über die Anlagen
hinweg, tauchten in den Boden ein, um nach einigen Kilometern wieder zu erscheinen.
    Der Fragmentraumer sank tiefer. Erstaunlich blieb, daß der Raumer seine hohe Fahrt nicht
drosselte. Wie scharf die Männer in der ALTA-663 auch beobachteten, sie konnten nirgends
Bewegungen entdecken.
    »Und nirgendwo ein einziger Lichtstrahl«, sagte Wuriu Sengu gepreßt. »Eine grausige Welt, in
der wir blind sind. Aber die Posbis können in der Dunkelheit sehen.«
    »Wo sehen Sie Roboter, Wuriu?« fragte Brazo Alkher neugierig.
    »Überall unter uns. In jeder Halle, in jedem Turm, in jedem Ding, und wenn es noch so verrückt
aussieht. Ich habe es längst aufgegeben, ihre Zahl zu schätzen.«
    »Wir landen!« Der Ruf kam über die Verständigung aus der anderen Kuppel.
    Schnell bremste der Fragmentraumer seine Fahrt ab. Das Kastenschiff schien wie ein Stein in
die Tiefe zu stürzen. Aber keine hundert Meter über dem Boden wurde der Sturz abgefangen, und wie
ein Ballon schwebte das Fragmentschiff seinem Ziel entgegen.
    Das Aufsetzen löste keine Erschütterung aus.
    Der Fragmentraumer hatte die zehn Männer am Rand eines gigantischen Landefelds zu Boden
gebracht. Von drei Seiten her gähnte

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