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Silberband 017 - Die Hundertsonnenwelt

Silberband 017 - Die Hundertsonnenwelt

Titel: Silberband 017 - Die Hundertsonnenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Gesicht.
    Das vegetationslose Felsplateau, das wir vor der Landung gesehen hatten, lag fast im Mittelpunkt der Insel. Wir konnten es unter keinen Umständen verfehlen.
    Lloyd schob den Sender aus dem Luk und flog hinterher. Der Mikropulsator seines Schubtriebwerks arbeitete fast lautlos.
    Rhodan segelte als nächster davon. Ich stieß mich mit beiden Füßen ab. Steil nach oben davonfliegend, verlor ich die BEY XII bald aus den Augen. Als ich über den Baumkronen angekommen war, sah ich die Gefährten. Sie schwebten in der Luft und wiesen mich durch Handzeichen ein. In der Ferne hörten wir die BEY XII starten.
    Knapp drei Kilometer entfernt erkannte ich das Plateau. Die Felsmassen stiegen jäh aus dem Tiefland auf.
    Wir flogen vorsichtig näher. Am Fuß der Bodenerhebung landeten wir auf einem freien Platz.
    Lloyd setzte sich auf einen Stein und begann mit seinen Parasinnen zu lauschen. Rhodan und ich schalteten den Sender ein, strahlten die ausgemachten Peilzeichen ab und gingen dann auf Empfang.
    Wir warteten fünf Minuten, aber unsere Ortungskreuzer meldeten sich nicht.
    »Nanu«, sagte Perry überrascht.
    Da machte ich ihn mit einem Sonderbefehl vertraut, den ich erst kurz vor dem Abflug erlassen hatte.
    Die Kommandanten der Kreuzer hatten die Anweisung erhalten, nach dem Anmessen des Wiedereintauchschocks wenigstens zwei Stunden lang Funkstille zu bewahren.
    »Es schien mir vorteilhaft«, schloß ich meine Erklärung ab.
    Er nickte nur. »Bist du trotzdem sicher, daß die Schiffe schon hier sind?«
    »Völlig. Unsere verrückten Transitionen waren nicht zu überhören. Die Kreuzer sind uns sofort gefolgt. Hoffentlich werden sie nicht geortet.«
    Wir schalteten den Empfänger auf automatische Bandaufzeichnung und sahen uns um. Aus der Tiefe stiegen brühheiße Dampfwolken empor. Dieser Planet hatte noch kein intelligentes Leben hervorgebracht. Die Flora war typisch für einen jungen Planeten. Die Kontinente waren noch von den Fluten der Urmeere bedeckt.
    Das Licht der gelben Sonne trübte sich. Dunkle Wolken, mit Wasser gesättigt wie ein Schwamm, ballten sich am Horizont zusammen. Die Temperatur stieg auf zweiundsechzig Grad Celsius. Der Feuchtigkeitsgehalt der Atmosphäre war so hoch, daß die Außenfolie meiner Allzweckkombination wie ein nasses Wäschestück triefte.
    Rhodan schüttelte sich. »Hier möchte ich kein Gewitter erleben. Gehen wir weiter.«
    »Wohin?«
    Er klappte die vorübergehend geöffnete Klimascheibe seines Helmes zu und stellte sich voll auf Kunstbeatmung um. Von nun an klang seine Stimme dumpfer.
    »Unter der Voraussetzung, daß wir auf dem richtigen Planeten angekommen sind, wird sich früher oder später jemand melden. Warten wir ab. Wir sollten uns aber trotzdem nach einer Unterkunft umsehen. Hier dürfte es natürlich Höhlen geben.«
    Die gedrosselten Antigravs erlaubten weite Sprünge. Schon Minuten später fanden wir ein Höhlenlabyrinth. Nördlich der Felserhebung rauschten die warmen Fluten eines Urmeeres.
    Fünf Minuten später brach ein Unwetter los, wie man es nur auf so jungen Planeten erleben konnte. Die Donnerschläge folgten so rasch aufeinander, daß die Felsmassen wie von einem Beben erschüttert wurden.
    Der Regenfall glich einer Sturzsee. Die Düsternis wurde von unaufhörlichen Blitzentladungen aufgehellt.
    Schon kurze Zeit später zog das Gewitter ab. Die Wolkendecke riß auf, und das gelbe Auge der unbekannten Sonne blickte auf das dampfende Land hinab.
    Rhodan schüttelte sich.
    Ehe er etwas sagen konnte, meldete sich Lloyd. »Da ist etwas.«
    Ich fuhr zusammen. Als ich mich dabei ertappte, daß ich instinktiv zur Waffe griff, lachte ich ärgerlich auf. Auch Rhodan hatte seinen schweren Thermostrahler an sich gezogen.
    »Wer ist da? Ein Telepath?«
    Lloyd lauschte noch intensiver in sich hinein. »Nein, aber der Fremde ist schwach begabt. Ich kann ihn gut ausmachen. Ob er mich antasten kann, ist ungewiß. Er wird wohl nur meine Nähe empfinden.«
    Die in mir herrschende Spannung ließ mich nach draußen gehen. Weit und breit war niemand zu sehen. Lloyd gab parapsychische Peilergebnisse bekannt.
    »Kein Roboter«, meldete sich mein Extrahirn. »Vorsicht!«
    Natürlich konnte Lloyd keinen Robot geortet haben. Meine Theorie schien sich als unrichtig zu erweisen. Seit wann standen die Posbis mit wirklich lebenden Wesen in Verbindung? Wen hatten sie geschickt? Oder – der Gedanke bestürzte mich – hatte die seltsame Aufforderung zu einem Treffen gar nichts mit den

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