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Silberband 017 - Die Hundertsonnenwelt

Silberband 017 - Die Hundertsonnenwelt

Titel: Silberband 017 - Die Hundertsonnenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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fünfzig Willys begannen gleichzeitig zu sprechen.
    Jene, die rings um die elastische Matte auf den Stahlplatten des Laderaums hockten, fuhren ihre Arme aus und winkten. Ein unbestimmtes Gefühl der Freude und Zuneigung begann in mir aufzuwallen. Ich strich über die weichen Glieder, die sich unter meiner Berührung rötlich färbten.
    Andere Willys bildeten mit ihren Armauswüchsen ein Polster, gegen das ich sanft zurückgedrückt wurde. Ich erhielt somit eine sehr bequeme Sitzposition.
    Ich wußte, daß die Reise zur Hauptwelt der Posbis trotzdem kein Vergnügen sein würde. Zu ungewiß war, wie sich die Hyperinpotronik, die wahrscheinlich erheblich größer sein mußte als der ehemalige Robotregent, uns gegenüber verhalten würde. Würde es dem Zentralplasma gelingen, auch auf der Hauptwelt die Oberhand zu behalten? Was würde geschehen, wenn die Inpotronik plötzlich die Gewalt an sich riß und das Plasma unterdrückte?
    Ich zwang mich dazu, auf weitere Überlegungen zu verzichten. Ich suchte meine Waffen. Der Laderaum war nur schwach beleuchtet. Den Gürtelstrahler fand ich sofort.
    »Die schweren Waffen sind von den Posbis in Sicherheit gebracht worden«, belehrte mich Perry. »Die kleinen Pistolen scheint man für weniger gefährlich zu halten.«
    Er blinzelte mir zu, und ich entspannte mich. Weniger gefährlich? Wenn man sich in dieser Hinsicht nur nicht täuschte. Die Innentaschen meines Kampfanzugs enthielten noch einige Dinge, die uns die Sicherheitsoffiziere der Solaren Abwehr aufgedrängt hatten.
    Ein Heulton klang auf. Die Willys zogen sofort ihre Arme ein. Die unter uns liegenden Geschöpfe plusterten sich auf, und ich wurde in die Höhe geschoben. Dabei fühlte ich, daß sich das bisher weiche Gewebe verhärtete.
    Ich ahnte, was uns bevorstand. Unseren Erfahrungen nach benutzten die Posbis ein uns unbekanntes Schockabsorbersystem, das die gefürchteten Entzerrungsschmerzen verhinderte, so daß das empfindliche Plasma keiner Belastung ausgesetzt war. Wir wußten auch, daß die Posbis ein Transitionsprinzip verwendeten, das unserem ehemaligen Antriebssystem überlegen war.
    Ihre Hypersprünge waren weitreichender und wahrscheinlich auch weniger energiefressend. Sie verwendeten eine ausgefeilte Sprungtechnik, die wir niemals erreichten konnten. Die meisten Kampfschiffe der vereinten Flotte waren schon mit den neuartigen Lineartriebwerken ausgerüstet worden. Nur einige Fracht- und Nachschubeinheiten flogen noch mit den alten Maschinen.
    Ich klammerte mich an den Gewebewülsten fest, die von den Willys aufgewölbt wurden. Ich ruhte wie in einem Konturlager. Sekunden später erfolgte die Transition. Wir wußten nicht, wie weit uns dieser Sprung in den intergalaktischen Leerraum bringen würde, aber wir hofften alle, daß wir dieses Abenteuer heil überstehen und zu unserem Ausgangspunkt zurückkehren konnten.
    Wie erwartet spürten wir keinen Transitionsschock.
    Ein Bildschirm leuchtete auf, und ich hielt den Atem an. Ich sah einen großen Planeten, der von zwei herrlichen Ringen umgeben wurde. Fast glich er dem Saturn, der jedoch nur einen Ring aus kosmischen Partikeln besaß.
    Noch verblüffender war die Tatsache, daß dieser Planet keine Dunkelwelt war wie die Stützpunkte Frago und Everblack.
    Ich gewahrte zahlreiche Atomsonnen, die in Äquatorhöhe den Himmelskörper umgaben, jedoch erfuhr ich erst später, daß er sogar rotierte. Die künstlichen Sonnen standen in einer mittleren Entfernung von hunderttausend Kilometern im interkosmischen Raum.
    Der Planet schien auch eine Lufthülle zu besitzen. Ich erinnerte mich daran, daß das Zellplasma auf Sauerstoff, Licht und Wärme angewiesen war.
    Hatten wir hier einen Himmelskörper gefunden, der mit den Hilfsmitteln einer unvorstellbaren Technik durch Kunstsonnen beleuchtet, erwärmt und mitten im Raum zwischen den Galaxien als Existenzgrundlage erhalten wurde?
    Es gab keine andere Möglichkeit. Die erkennbare Scheibe wurde sehr schnell größer. Grüne Kontinente, Bergmassive und Meere zeichneten sich ab. Da wußte ich, daß die Posbis ein Wunderwerk erschaffen hatten. Oder waren es die ursprünglichen Erbauer der Robots gewesen?
    »Ist die Luft für uns atembar?« erkundigte sich Perry bei den Willys. Sein Sinn für das Praktische hatte die Verblüffung schon überwunden.
    Ja, die Atmosphäre enthielt genug Sauerstoff für uns. Ich hörte, daß etwa zweihundert Atomsonnen ein natürliches Gestirn ersetzten. Fast gegen meinen Willen begann ich mit der

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