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Silberband 017 - Die Hundertsonnenwelt

Silberband 017 - Die Hundertsonnenwelt

Titel: Silberband 017 - Die Hundertsonnenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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würden, konnte den Tod für sie alle bedeuten. Sie hatten bereits viel zu lange gewartet. Das eine der beiden Schlachtschiffe war bereits mit sechshundert Geretteten an Bord in den Raum gestartet. Der halbe Stützpunkt war eingestürzt, in die unterirdischen Gänge und Hallen quoll jetzt der Strom glutflüssigen Magmas.
    Tschu-Kameh ließ die Schleuse schließen und gab sofortigen Startbefehl. Der Mann, der als letzter an Bord gekommen war, öffnete den Helm seines Schutzanzugs.
    »Ich bin Dr. Bryant«, sagte er. »Ich leitete die Forschungsarbeiten auf Surprise.«
    Tschu-Kameh registrierte erleichtert, daß sich das Schiff vom Boden abhob. Er wandte sich an Dr. Bryant.
    »Es tut mir leid, daß dies geschehen ist«, sagte er. »Wir können aber froh sein, daß eine Rettung überhaupt gelungen ist.«
    Der Wissenschaftler schüttelte stumm seinen Kopf.
    »Es sind nicht alle Männer an Bord«, sagte er schwach. »Ein kleines Team von fünf Mann ist auf Surprise verblieben.«
    Der Asiate blickte Bryant ungläubig an. »Wie ist das möglich? Wir haben doch lange genug gewartet?«
    »Sie stecken in dem Transmitter. Irgendwie muß er sich selbst verschlossen haben. Die Männer kamen nicht mehr heraus.«
    Major Tschu-Kameh senkte den Kopf.
    »Wir können nicht mehr zurück, Doc«, murmelte er. »Ich darf nicht das Leben all dieser Männer riskieren.«
    Dr. Bryant nickte stumm. Das Schiff beschleunigte weiter. Bald war es aus der Gefahrenzone heraus. Dr. Bryant fühlte keine Erleichterung. Es war möglich, daß Dr. Riesenhaft und seine Begleiter noch immer am Leben waren und auf ihre Rettung warteten. Eingeschlossen in den Transmitter, ohne zu wissen, was an der Oberfläche vorging. Es war ein fürchterlicher Tod, der diesen Männern bevorstand. Sie konnten nur hoffen, daß es schnell ging.
    »Sie müssen versuchen, es zu vergessen«, sagte Major Tschu-Kameh. »Die Männer sind nicht umsonst gestorben.«
    Hätte Dr. Bryant ahnen können, daß Dr. Riesenhaft und sein Team die Explosion von Surprise überleben würden, hätte er sich vielleicht zu einer Antwort aufgerafft. So wandte er sich nur schweigend ab und betrat zusammen mit dem Major die Kommandozentrale des Schiffes. Hinter ihnen, im Raum, starb der Planet.
    Für Emmet Loden war der Tod stets etwas gewesen, das nur anderen widerfuhr. Deshalb trafen ihn die Worte Dr. Riesenhafts am härtesten von allen Männern.
    Bergman faßte sich zuerst. »Wir müssen Dr. Bryant sofort mitteilen, daß wir hier ohne Hilfe nicht freikommen. Er muß einen Trupp herbeordern, der uns ein Loch in dieses Gefängnis brennt.«
    Shawlee sagte mit einer an Hysterie grenzenden Heftigkeit: »Der Stützpunkt ist eingestürzt.« Er wiederholte diesen Satz noch dreimal, dann versetzte ihm Albright einen heftigen Stoß.
    Loden war der einzige, der nicht irgend etwas tat. Jede Bewegung erschien ihm vollkommen sinnlos und überflüssig zu sein.
    Nach einer Weile sagte Dr. Riesenhaft vom Funkgerät her: »Shawlee, Sie hatten recht. Dr. Bryant sagte mir soeben, daß ein Teil der Hallen eingefallen ist. Ein Raumschiff der Posbis ist abgestürzt, und seine Explosion hat dies alles ausgelöst. Bryant hat versprochen, uns zu helfen, sobald sich eine Gelegenheit bietet, in den Stützpunkt einzudringen. Zwei Schiffe des Wachverbands landen, um uns zu retten.«
    Loden sah in den Worten des Kybernetikers nur einen schwachen Trost. Wenn es den Tatsachen entsprach, daß ein Teil des Stützpunkts zusammengefallen war, dann würde es viel zu lange dauern, bis sich eine Rettungsmannschaft zu ihnen vorgearbeitet hatte. Inzwischen würde der Planet auseinanderbrechen.
    Bergmann und Albright machten sich daran, die Eingänge des Transmitters gründlich zu untersuchen. Albright war ein untersetzter Mann, mit langen Haaren, die im Nacken zusammengekämmt waren. Er wirkte stets wie eine Figur aus einem Herrenmagazin. Nur jetzt hatte er etwas von seinem gepflegten Aussehen verloren.
    Shawlee beobachtete die einzelnen Männer, als könnte er aus ihrem Mienenspiel ersehen, ob noch Hoffnung bestand. Ab und zu ließ sich Loden mit den Fingerspitzen gegen die Transmitterwand zurückfallen. Das Beben hatte sich verändert, es kam jetzt in langsamen Stößen. Trotzdem wirkte es jetzt weitaus gefährlicher.
    Loden ging die wenigen Schritte bis zu Dr. Riesenhaft, der sich zu ihm umdrehte.
    »Es ist aus«, sagte der Wissenschaftler. »Dr. Bryant meldet sich nicht mehr. Als letzte Worte von ihm hörte ich, daß er seinen

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