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Silberband 019 - Das Zweite Imperium

Titel: Silberband 019 - Das Zweite Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Fragen – aber Loren hörte ihn nicht.
    Dann erstarb der Schrei plötzlich. Aus dem Empfänger drang trockenes Knistern. Die Membrane
zitterte unter einem gedämpften Knall, als ob jemand eine riesige, mit Gummidichtungen belegte
Schleusentür zugeworfen hätte. Dann war Ruhe.
    Allerdings nicht für Gil. Gil Krueger war Wissenschaftler, Physiker, um es genau zu sagen.
Aber die Galaktische Abwehr und ähnliche Organisationen hatten ihn weit genug in der Milchstraße
herumgeschickt, daß er das Geräusch eines Thermostrahl-Treffers identifizieren konnte, wenn er es
hörte. Loren Hynes trug eine solche Waffe bei sich. Aber alles, was Gil gehört hatte, deutete
darauf hin, daß es nicht Loren gewesen war, der geschossen hatte.
    Gil gab Alarm. Er hörte, wie draußen auf den Gängen des dritten Geschosses die Sirenen
aufheulten. Er ergriff das Mikrophon des Interkoms und erklärte über Rundspruch, was geschehen
war. Die Zentrale, eine Ansammlung von etwa hundert Räumen, in denen das Team der Wissenschaftler
sich niedergelassen hatte, begann vor Aktivität zu dröhnen.
    John Pohl war der erste, der den Funkraum erreichte. Er wartete nicht, bis sich die Tür vor
ihm völlig geöffnet hatte, sondern zwängte sich keuchend durch den Spalt. Gil stand auf.
    »Keine Verbindung mehr, Sir«, meldete er.
    Hinter John Pohl kam Christoph Warren.
    »Wo war Hynes zuletzt?« wollte er wissen.
    »Die letzte verständliche Meldung«, antwortete Gil, »kam von einem Gangverteiler des
vierzehnten Geschosses. Nach dem, was Loren sagte, liegt dieser etwa auf der gleichen Linie wie
die Verteiler der höheren Geschosse. Er sollte sich von dort aus südostwärts halten.«
    »Wir werden ihn suchen«, sagte Warren entschlossen. »Gil, Sie und John Pohl suchen sich je
neun Freiwillige und fahren zur vierzehnten Etage hinunter. Die anderen bleiben hier. Ich werde
mit Ihnen in ständiger Funkverbindung bleiben. Während Sie dort unten nach Loren suchen, werde
ich die Flotte informieren.«
    »Moment mal«, sagte John. »Sie denken doch nicht, daß uns ernsthafte Gefahr droht?«
    »Was denn?« fragte Warren. »Wir wissen zwar nicht, was sich dort unten ereignet hat, aber wir
nehmen an, daß das hier eine Anlage der Huldvollen ist. Was liegt also näher als die Vermutung,
daß sich Fremde in dieser Anlage befinden. Möglicherweise ist unbemerkt ein Trupp Huldvoller
eingedrungen, um nach dem Rechten zu sehen. Fragen Sie mich nicht, wie sie es geschafft haben,
unbemerkt hier einzudringen. Tatsache ist, daß dort unten etwas passiert ist, was auf die
Anwesenheit von Fremden schließen läßt. Es wird daher möglicherweise notwendig sein, daß wir
Hilfe benötigen.«
    »Ich verstehe«, antwortete John und sah kurz zu Gil Krueger. »Wir stellen sofort die
Mannschaft zusammen. In zehn Minuten können wir aufbrechen.«
    »Seien Sie vorsichtig«, schärfte ihnen Warren ein.
    Während Gil und John hinauseilten, um die Suchmannschaft zusammenzustellen, informierte Warren
den Flottenkommandanten von den Ereignissen. Er erhielt den Befehl, vorsichtig zu sein und jede
Änderung der Situation sofort zu melden. Die Flotte wurde in Alarmbereitschaft versetzt, um
nötigenfalls sofort eingreifen zu können. Vorerst wollte man aber noch etwas warten, um die
Huldvollen, falls sie tatsächlich auf Eysal gelandet waren, in Sicherheit zu wiegen.
    Nachdem die Verbindung zur Flotte unterbrochen war, ließ Warren alle wissenschaftlichen
Arbeiten stoppen und befahl den restlichen Frauen und Männern, in die Zentrale zu kommen und die
Ergebnisse der Suchexpedition abzuwarten. Während die Wissenschaftler nach und nach in der
Zentrale eintrafen und sich über die jüngsten Ereignisse informierten, drangen John und Gil mit
den achtzehn Freiwilligen in das Labyrinth der unterirdischen Anlage ein.
    Sie ließen ihre Begleiter in zwei Richtungen ausschwärmen, als sie die 14. Etage erreicht
hatten. Zehn Raumfahrer unter Pohls Führung wandten sich nach rechts und verschwanden bald darauf
hinter der Gangkrümmung. Es galt nach jenen Markierungszeichen Ausschau zu halten, die von den
Wissenschaftlern verwendet wurden, wenn sie in unbekannte Regionen des Labyrinths eindrangen, um
mit ihrer Hilfe wieder den Rückweg in die Zentrale zu finden. Jede der beiden Gruppen besaß zwei
leistungsfähige Minikome, die die Verbindung untereinander und zur Zentrale gewährleisteten.
    Gil schritt in den Gang hinein, den er für seine Gruppe ausgewählt hatte. Nach

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