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Silberband 019 - Das Zweite Imperium

Titel: Silberband 019 - Das Zweite Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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begreifen zu können.
    Vielleicht, dachte der Schreckwurm in aufsteigender Bitterkeit, habe ich ihnen jetzt den
Beweis geliefert, den sie suchten: den Beweis meiner vorhandenen Intelligenz.
    Wenn das stimmte, war es vollkommen sinnlos, daß er einen der Fremden gerettet hatte. Denn in
diesem Fall mußte er sie alle töten. Es gab ein uraltes Gesetz, gegen das er sich niemals
auflehnen würde.
    Die Intelligenz seiner Rasse mußte unter allen Umständen verheimlicht werden. Er würde nicht
zögern, mit dem Einsatz seines Lebens darum zu kämpfen.
    Er sah, wie das Wesen, das er vor dem sicheren Tod bewahrt hatte, sich langsam umdrehte.
    Da warf er sich herum und verschwand mit weiten Sprüngen in der beginnenden Nacht.
    Mit zitternden Händen tastete Claude Collignot nach einer Zigarre. Dort unten stand
Captain Firgolt bis zu den Hüften im Meer. Am Ufer kauerte der Schreckwurm, und durch das Wasser
stampfte ein urwelthaftes Wesen auf den Captain zu.
    Kopenziack riß den Strahlenkarabiner hoch, doch er konnte keinen Schuß riskieren, ohne den
Captain zu gefährden.
    »Was, bei allen Planeten, ist das?« brachte Warren hervor.
    Rein automatisch zündete sich Collignot eine Zigarre an. Seine Gedanken rasten. Firgolt sah
übel mitgenommen aus. Sein Unterwasseranzug war zerrissen. Die fremde Bestie war im Begriff, über
ihn herzufallen. Collignot machte einen tiefen Zug.
    Blitzschnell traf er eine Entscheidung. Auf diese Entfernung würde jeder Strahlenschuß den
Captain gefährden, aber wenn sie nichts taten, würde Firgolt auf jeden Fall sterben.
    Collignot zog den Strahlenkarabiner an die Schulter. Er kniff ein Auge zu und blickte in die
Zielautomatik. In übergroßer Deutlichkeit sah er Firgolt vor sich. Er erschrak über das Aussehen
des Spezialisten.
    Er schwenkte die Waffe herum, bis er das Seeungeheuer im Visier hatte. Bevor er jedoch
abdrücken konnte, breitete sich vor dem Schädel des Sauriers ein heller Blitz aus. Sekunden
später sackte der Angreifer aus der Zielrichtung.
    Überrascht setzte Collignot die Waffe ab.
    »Der Schreckwurm hat das Biest getötet!« schrie Kopenziack. »Er hat es mit einem einzigen
Schuß erledigt.«
    Collignot schluckte trocken. Um das starke Zittern seiner Hände zu verbergen, hakte er die
Daumen in den Gürtel.
    Collignot hatte in seinem ereignisreichen Leben viel gesehen, doch diese Szene übertraf alles
andere. Der Eindruck des Geschehenen hielt ihn in Bann. Was hatte den Schreckwurm zu seinem
Eingreifen veranlaßt? Hatte er sich ebenfalls bedroht gefühlt?
    Collignot zog hastig an der Zigarre.
    »Wir müssen dem Captain helfen«, weckte ihn Warrens Stimme aus seiner Benommenheit.
    Noch bevor sie sich in Bewegung setzten, verließ der Schreckwurm den Schauplatz in Richtung
auf die Hügel.
    Als sie bei Firgolt ankamen, watete der Captain gerade ans Ufer.
    Als Firgolt die Augen bereits geschlossen hatte und auf das Zupacken des stinkenden
Rachens wartete, zischte der Strahlenschuß über ihn hinweg. Er erkannte dieses Geräusch sofort,
doch er dachte, daß Collignot, Kopenziack und Warren aufgetaucht waren, um ihm zu helfen.
    Er blickte auf und sah das Monstrum ins Meer zurückfallen. Erleichterung durchflutete ihn. Er
hatte den Tod bereits erwartet. Nun war ihm ein neues Leben geschenkt worden. Erschüttert blieb
Firgolt stehen.
    Der Schock, der ihn die ganze Zeit gefangen hatte, ließ nach. Die Reaktion der Nerven setzte
ein. Firgolt wartete noch einige Sekunden, bevor er sich umdrehte. Die Männer sollten seine
Erschütterung nicht bemerken.
    Endlich hatte er sich so weit gefangen, daß er sich umwenden konnte.
    »Claude, Sie haben …«, setzte er mühevoll an.
    Doch da war nicht Collignot. Auch Warren und Kopenziack standen nicht vor ihm.
    Er sah nur den Schreckwurm, der sich jetzt von ihm abwandte und mit weiten Sprüngen
verschwand.
    Es dauerte einige Zeit, bis Firgolt begriffen hatte, was geschehen war. Der Schreckwurm hatte
die Bestie getötet, als es für Firgolt schon hoffnungslos ausgesehen hatte.
    Firgolt vergaß die Schmerzen, die ihn peinigten.
    Etwas Unglaubliches war geschehen.
    Bisher waren die Schreckwürmer Menschen nur in offener Feindschaft gegenübergetreten, doch
dieser hatte ihm das Leben gerettet.
    Das bewies endgültig, daß das hyperinpotronische Gehirn auf Luna sich nicht getäuscht hatte.
Das Monstrum verfügte tatsächlich über eine Intelligenz, die die eines Hundes übertraf.
    Collignot, Warren und Kopenziack kamen von

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