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Silberband 019 - Das Zweite Imperium

Titel: Silberband 019 - Das Zweite Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hatte ihn noch weitaus stärker erschüttert als der plötzliche Start des
Schiffes, den er vorhergesehen hatte. Die vier Kreaturen waren jetzt gleich ihm Gefangene des
robotgesteuerten Schiffes. Wäre seine Lage weniger verzweifelt gewesen, hätte sich der
Schreckwurm darüber amüsiert.
    Das Herz des Schiffes, der ausgedehnte Kontrollraum, war von ihm besetzt. Kein Roboter, kein
Fremder konnte ihm diesen Standort streitig machen.
    Das war aber auch alles.
    Geistig vermochte er dieses Schiff zu erfassen; schnell hatte er die Bedeutung der Armaturen
herausgefunden. Er konnte die Skalen ablesen, die Kontrollanzeigen verstehen und den Unterschied
der Farben bei den Warnanlagen richtig deuten. Es war ihm sogar gelungen, die Geräusche, die von
überall auf ihn eindrangen, einzustufen, das Schnurren der Aggregate war ihm ebenso vertraut wie
das auf- und abschwellende Gemurmel der automatischen Steueranlage.
    Theoretisch hätte er das wunderbare Schiff an jeden Punkt der Galaxis steuern können.
    Doch dazu benötigte er mehr als nur überragende Intelligenz.
    Sein Triumphgefühl war allzu schnell einer kläglichen Hilflosigkeit gewichen, als er hatte
feststellen müssen, daß er nicht dazu in der Lage war, das Schiff manuell zu beherrschen. Es war
ihm unmöglich, die empfindlichen Schaltungen zu betätigen, er konnte weder Tasten noch Hebel in
die notwendigen Stellungen bringen.
    Er war dazu verurteilt, sich dem Flug der Automatik unterzuordnen. Er konnte sie bestenfalls
zerstören, doch auch das hätte sein Schicksal besiegelt.
    Von Mutlosigkeit erfüllt, kroch er durch den Kommandoraum. Noch einmal versuchte er, in der
Programmierung der Robotsteuerung eine Änderung vorzunehmen. Unbeholfen näherten sich die
gewaltigen Pranken seiner Schlagarme den Geräten. Er spürte den Widerstand der Umfassung, aber
die winzigen Tasten waren für ihn nicht zu erreichen. Die eingelassenen Hebel konnte er nicht
umfassen, er hätte sie abgebrochen.
    Ein wilder Drang schien ihn zur Zerstörung zu zwingen. Mühsam behielt er die Kontrolle über
sich.
    Was half es ihm, wenn er Instrumente ablesen konnte, wenn er angezeigte Werte verstand, wenn
er nichts für seine Zwecke ausnutzen konnte?
    Das Schiff war für eine Rasse von Zwergen gebaut – jedenfalls vom Standpunkt des
Schreckwurms aus.
    Während er sich noch an der Steuerung zu schaffen machte, kamen vier dieser lächerlichen
Maschinen in die Zentrale gerollt, die ihn seit seiner Ankunft auf dem Schiff belästigten. Sie
gaben Strahlenschüsse auf ihn ab.
    Endlich hatte er ein Ziel, auf das er seinen unbändigen Zorn richten konnte. Sein Vorderkörper
fuhr herum. Der erste Prankenhieb teilte einen Roboter in mehrere Teile, die sich klirrend über
die Zentrale ergossen. Von den Energiepolen in seinem Rachen entlud sich flackernde Energie. Zwei
weitere Angreifer zerschmolzen.
    Er wartete, daß der vierte Roboter die Flucht ergreifen würde. Doch das war gegen jede
Robotlogik. Ein Befehl hatte die Maschine in Aktion gesetzt, sie würde nicht umkehren, bis sie
zerstört oder zurückbeordert war.
    Als sei es eine genußvolle Tätigkeit, packte der Koloß mit seinen Pranken zu. Das Oberteil der
Maschine barst, Zahnräder, Relais, Kabelfetzen und Metallbrocken regneten zu Boden.
    Da gab der Schreckwurm sein Opfer frei. Mit einem ohrenbetäubenden Krach landete die
bewegungslose Hülle der Maschine direkt vor dem Giganten. Ein Wischer der Schlagarme beförderte
die Überreste in eine Ecke.
    Solange das Schiff über Roboter verfügte, würde es immer wieder versuchen, ihn anzugreifen.
Das machte ihm allerdings wenig Sorgen, denn er traute sich zu, mit den Maschinen fertig zu
werden. Was er nicht bewältigen konnte, waren die Instrumente und Schaltungen, mit denen das
Schiff gesteuert wurde.
    Er zog sich von den Kontrollen zurück und begann nachzudenken. Er durfte nicht resignieren,
denn es gab noch eine Möglichkeit, wie er die jetzige Flugbahn verändern konnte. Allerdings würde
er dazu die Hilfe der vier Fremden benötigen, die sich im Schiff befanden. Sie waren körperlich
und geistig dazu in der Lage, die Schaltanlagen zu bedienen. Wahrscheinlich hätten sie es auch
schon versucht, wenn er in ihren Augen nicht ein zu großes Hindernis bedeutet hätte.
    Natürlich mußte er mit einem gewaltsamen Vorstoß der Zwerge rechnen, aber dann würden sich die
Fronten verhärten, nur wenig Aussicht bliebe in diesem Fall für Verhandlungen.
    Wenn er einen Weg

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