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Silberband 019 - Das Zweite Imperium

Titel: Silberband 019 - Das Zweite Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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abgefangen werden. Die Posbis stellten umgehend tausend
Fragmentraumschiffe zur Verfügung, eine Streitmacht, die jeden Feind in Verwirrung stürzen
konnte. Insgesamt bot Rhodan fünfzigtausend leichte und schwere Einheiten auf, um das Imperium zu
schützen.
    Die Zahl der Patrouillen- und Wachschiffe wurde erhöht. Aufklärer starteten in den Raum.
    Dabei war sich Rhodan der Tatsache bewußt, daß die mit Molkex gepanzerten Schiffe –
sollten sie wirklich auftauchen – kaum zu besiegen sein würden.

8.
    Unter den vielen Mädchen, mit denen Leutnant Collignot sich im Lauf der Zeit
verlobt hatte, befand sich eine, die geistreich genug war, um zu erkennen, daß man diesen Mann
niemals heiraten konnte.
    Irgendwann hatte sie ihn einmal gefragt: »Was gefällt dir eigentlich im Weltraum?«
    Collignot, der im allgemeinen nie um eine Antwort verlegen war, hatte einen kurzen Augenblick
gezögert, bis er ihr geantwortet hatte: »Ich glaube, es ist das Bewußtsein ständiger Gefahr, aber
nicht nur das, es ist auch die unermeßliche Ausdehnung des Raumes, diese Ferne, die nie zu enden
scheint. Es ist das Gefühl, als winziger Bestandteil doch eine Bedeutung zu haben und nicht in
dieser Unendlichkeit verloren zu sein.«
    Unbewußt kamen diese Worte Leutnant Claude Collignot in den Sinn, als er zusammen mit Captain
Firgolt und den Leutnants Warren und Kopenziack im Hauptgang des fremden Schiffes stand und
darüber nachdachte, wie sie aus der Falle herauskommen konnten, in die sie geraten waren.
    »Es war also der Schreckwurm, der das Schiff von Euhja aus gestartet hat«, bemerkte
Kopenziack. »Deshalb hat er die Besatzung getötet.«
    Collignot zog nachdenklich an seiner langen schwarzen Zigarre. Er führte nur noch drei im
Gürtel des Unterwasseranzugs mit sich. Das war zwar bedauerlich, aber kaum zu ändern.
    »Ich bin nicht sicher, daß der Schreckwurm für den Start verantwortlich ist«, sagte Collignot,
der das Monstrum im Kontrollraum entdeckt hatte. »Ich glaube, daß seine körperliche
Beschaffenheit ihm nicht gestattet, die Kontrollen zu übernehmen.«
    Allmählich fühlte Firgolt den Schock, den die Entdeckung des Monsters in ihm ausgelöst hatte,
abklingen. Sie mußten sich mit der neuen Situation abfinden. Collignots Einwand erschien ihm
berechtigt. Wahrscheinlich wurde das Schiff von einer Automatik gesteuert, auf deren Funktion im
Augenblick weder der Schreckwurm noch sie einen Einfluß hatten.
    Wenn sie den Flug unterbrechen wollten, dann mußten sie unter allen Umständen in die Zentrale
gelangen. Diese war jedoch vom Schreckwurm besetzt. Ohne Zweifel würde das intelligente Ungeheuer
zu verhindern suchen, daß die Terraner in den Kommandoraum vordrangen. Doch der Schreckwurm war
nicht die einzige Gefahr an Bord. Sie mußten annehmen, daß es eine Menge Roboter gab, die jeden
Fremden angriffen.
    »Wir können nur vermuten, wohin das Schiff fliegt«, sagte Firgolt. »Es scheint sich im
Linearflug zu befinden, denn bisher war der für eine Transition typische Entzerrungsschmerz noch
nicht zu spüren. Setzen wir einmal voraus, daß wir uns einem Planeten nähern, der von den
Unbekannten beherrscht wird.«
    »Das würde bedeuten, daß wir früher oder später zu Gefangenen würden«, meinte Warren. Sein
jugendliches Gesicht war blasser denn je. Doch in seinem schmächtigen Körper schienen
unerschöpfliche Energien zu stecken.
    »Es könnte auch der Fall eintreten, daß wir für den Tod der Besatzung verantwortlich
gemacht werden«, wandte Collignot ein. »Dann werden sich die Fremden kaum mit einer Gefangennahme
begnügen.«
    Firgolt preßte beide Hände gegen die Schläfen. Obwohl er müde war, sollte er nicht schon
wieder ein Aufputschmittel einnehmen. Von den gebrochenen Rippen ging ein dumpfer Schmerz aus,
der sich über den ganzen Brustkorb ausdehnte.
    »Wenn wir eine Gefangenschaft verhindern wollen, müssen wir auf jeden Fall das Schiff unter
Kontrolle bringen«, sagte er.
    »Das wird nicht einfach sein«, sagte Kopenziack. »Ich nehme an, daß der Schreckwurm die
gleichen Absichten hat und auf keinen Fall die Zentrale für uns freigeben wird. Seine Anwesenheit
dort deutet darauf hin, daß er ebenfalls mit der jetzigen Flugrichtung nicht einverstanden
ist.«
    »Vielleicht können wir uns mit ihm einigen«, warf Warren nachdenklich ein. »Wir könnten einen
Pakt mit ihm schließen. Da beide Parteien nicht mit dem Ziel des Schiffes einverstanden sind,
könnten sie sich

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