Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 019 - Das Zweite Imperium

Titel: Silberband 019 - Das Zweite Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
fünf Meter durchmessenden Schädel hatte. Was
ging in diesem monströsen Kopf vor? Zwar behaupteten die Galakto-Psychologen, daß die Grundtriebe
aller Intelligenzen gleich sein müßten, solange sie an einen organischen Körper gebunden waren,
aber bewiesen war diese Behauptung nicht.
    Collignot verstand nicht viel von Metaphysik, aber er hielt es durchaus für möglich, daß sich
die Triebe und Auffassungen des Schreckwurms ganz beträchtlich von den ihren unterschieden. Und
hier, dachte er, mußten sie ansetzen. Je mehr sie über ihn herausfanden, ohne daß er gleichziehen
konnte, desto eher konnten sie mit ihm fertig werden.
    Da glitt das Schott zur Zentrale auf.
    Unwillkürlich wichen die Leutnants in die Nische zurück. Doch es war Captain Brent Firgolt,
der mit sicheren Schritten auf den Korridor herauskam.
    Er sah den Anführer der Fremden durch den Ausgang gehen, um seine Begleiter zu
holen. Er gab sich dem Gefühl unsagbarer Erleichterung hin. Sein Plan hatte funktioniert. Nach
anfänglichem Zögern war dem Wesen nichts anderes übriggeblieben, als auf das Ultimatum
einzugehen.
    Belustigt dachte er an den Schuß, den die Kreatur aus dem Luftschacht auf ihn abgefeuert
hatte. Das war eine blinde Verzweiflungstat gewesen. Er konnte die Handlungsweise durchaus
verstehen. Der Fremde hatte die letzte Chance nutzen wollen.
    Der Schreckwurm sagte sich, daß er auch jetzt aufmerksam jede Bewegung dieser Wichte verfolgen
mußte. Den sicheren Tod vor Augen, würden sie nichts unversucht lassen, um ihn auszuschalten.
    Er mußte sie scharf überwachen. Seine körperliche Kondition erlaubte ihm, daß er
ununterbrochen Kontrollen vornahm. Aber nicht nur auf die Fremden, auch auf die Robotschaltungen
des Schiffes mußte er aufpassen. Sobald es den Wesen gelang, einige Instrumente zu bedienen,
mußte er damit rechnen, daß die Robotstreitmacht des Schiffes hier in der Zentrale
aufmarschierte.
    Seine bisher aussichtslose Lage erschien ihm plötzlich wieder hoffnungsvoll. Mit Hilfe der
Zwerge konnte er vielleicht den Huldvollen entgehen und auf einem Planeten landen, den sie nicht
beherrschten. Das lag jedoch noch in ferner Zukunft. Er wollte sich nur mit dem Nächstliegenden
befassen.
    Er schaute forschend auf die Armaturen. Noch wurde die Flugbahn des Schiffes von der
Steuerautomatik bestimmt. Doch das würde sich bald ändern. Geistig beherrschte er die
Instrumente. Die Fremden würden seine ausführenden Organe sein.
    Ein intelligenter Schreckwurm, sagte er sich, konnte jedes Problem lösen, wenn er sich nur
darum bemühte.
    »Captain!« rief Collignot überrascht. »Wo kommen Sie her?«
    Firgolt deutete lächelnd hinter sich. »Aus dem Kommandoraum, wie Sie sehen, Leutnant.«
    Collignot fühlte, wie sich Warren und Kopenziack an ihm vorbeidrängten.
    »Haben Sie das Monstrum erledigt?« fragte der kahlköpfige Agent.
    »Nein. Es hockt noch dort drinnen und wartet, daß wir zu ihm hineinkommen.«
    In Kopenziacks Gesicht spiegelte sich Enttäuschung. Collignot überlegte angestrengt, um die
Bedeutung von Firgolts Worten zu erfassen.
    »Ich habe mit ihm gesprochen«, sagte da Firgolt.
    Kopenziacks Unterkiefer fiel herab. Warren stieß einen Pfiff aus, während Collignot vor
Überraschung ein Stück seiner Zigarre abbiß.
    Firgolt streifte seine Schuhe von den Füßen. Erschreckt sahen die Leutnants, daß der Captain
an mehreren Stellen blutete.
    »Behandeln Sie die Wunden, Elmer!« befahl er Warren. »Inzwischen werde ich berichten, was
geschehen ist.« Er erzählte ihnen, wie er durch den Schacht gekrochen und in das Nest der
rattenähnlichen Tiere gefallen war. Dann kam er auf das Ultimatum des Schreckwurms zu
sprechen.
    »Er läßt uns keine andere Wahl«, sagte er ruhig. »Entweder gehen wir auf seine Vorschläge ein,
oder er tötet uns sofort. Helfen wir ihm jedoch, haben wir die Aussicht, noch so lange zu leben,
bis wir einen Planeten ansteuern, auf dem er landen möchte. Dann muß er uns töten, weil seine
Rasse anscheinend auf keinen Fall will, daß ihre Intelligenz bekannt wird. Ich bin auf seine
Erpressung eingegangen.«
    Warren hörte unwillkürlich mit der Behandlung auf. Sein sonst so blasses Gesicht war vor Zorn
gerötet, als er zu Firgolt emporblickte.
    »Sir«, knurrte Kopenziack. »Das wäre zum erstenmal, daß Spezialisten der USO auf ein
niederträchtiges Ultimatum eingehen. Ich bin dafür, daß wir kämpfen, auch wenn wir dabei unser
Leben verlieren

Weitere Kostenlose Bücher