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Silberband 020 - Kampf gegen die Blues

Titel: Silberband 020 - Kampf gegen die Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Dicht hinter den beiden Blues betrat er das Labor und ging in einer
Ecke in Deckung.
    So standen wir eine ganze Zeit und beobachteten die Vorgänge, bis ich dem Ertruser ins Ohr
sagte:
    »Wenn man etwas so eilig verpackt, ist mit einem baldigen Abtransport zu rechnen. Ich ahne,
daß du wenigstens zwei dieser Kanister mitnehmen willst.«
    »Vier!«
    »Mach keinen Unsinn. Das fällt auf.«
    »Wenn schon. Bei dieser sorgfältigen Numerierung, oder was die Symbole sonst bedeuten sollen,
bemerkt man auch das Verschwinden von nur einem Kanister. Ich bin nicht kleinlich, Kurzer! Ich
glaube jetzt fest daran, daß wir den Katalysator gefunden haben. Wir nehmen die Tanks von dem
hintersten Gestell. Achte auf die Tür. Sobald sie wieder auf gleitet, fasse ich die Behälter und
spurte los. Koko, was empfängst du?«
    »Nicht viel, Sir. Ortungsimpulse überhaupt keine. Dagegen herrscht ein reger Funksprechverkehr
auf ultrakurzen Kanälen. Man hat entdeckt, weshalb das Getriebe zerbarst. Der ›Großmeister der
Neunzehnten Vorsicht‹ wird soeben benachrichtigt. Man benutzt einen verschlüsselten Spruch. Ich
beginne mit der Dechiffrierung.«
    Kasom wartete nicht mehr lange. Er rannte lautlos durch den Raum, umging die Blues und stellte
sich neben dem hintersten Regal auf, wo noch unverpackte, jedoch bereits numerierte Kannen mit
dem B-Hormon standen.
    Er zog eine Schnur aus seinen unergründlichen Taschen und zog sie zwischen die Tragegriffe von
vier – nein, war er verrückt geworden! – von sechs Behältern hindurch, die pro
Einheit etwa fünfzehn Liter faßten.
    Gleich darauf glitt die Tür auf. Wieder erschienen zwei Blues. Sie trugen ihren Kanister so
vorsichtig, als enthielte er Sprengstoff.
    Kasom faßte die Schnur, hob damit die sechs Tanks an, als wögen sie überhaupt nichts, und
schwenkte sie über die Schulter. Ich ging blitzartig in Deckung, um nicht von der Leine erfaßt zu
werden.
    Die Gefäße verschwanden unter dem Deflektorschirm, der den Konturen folgte. Dann rannte der
Spezialist Melbar Kasom! Ehe die Tür wieder zugleiten konnte, hatte er bereits den Brutsaal
erreicht und schwang sich mit dem Antigrav zur Decke empor.
    Während des Rückzuges geschah nichts, was uns hätte gefährden können. Nur konnten wir es jetzt
überhaupt nicht mehr wagen, die Stadt in freiem Flug zu überqueren.
    Der Luftraum wimmelte von Polizeiflugmaschinen aller Art. Die Eingänge zur Untergrundstadt
waren durch fahrbare Energiegeschütze abgeriegelt worden. Truppeneinheiten durchstreiften mit
schußbereiten Waffen die Straßen.
    »Die machen aber einen tollen Wirbel«, kicherte Koko.
    Sein albernes Gekrächze war noch nicht verhallt, als der Unfall geschah.
    Kasom, der mit hoher Fahrt auf das Meer hinausfliegen wollte, übersah einen rasch
näherkommenden Fluggleiter und rammte ihn mit solcher Wucht, daß meine Anschnallgurte rissen und
ich von seiner Schulter geschleudert wurde.
    Ich war für Sekunden sichtbar, bis es mir gelang, noch während des Absturzes sowohl den
Antigrav als auch den Deflektor einzuschalten.
    Dicht über dem Ufer konnte ich den Fall auffangen. Dort, wo Kasom mit der Maschine
zusammengeprallt war, erfolgte eine Explosion. Die Umrisse seines Körpers wurden für einen
Augenblick konturhaft erkennbar. Anscheinend wurde er wie ein Geschoß zur Seite geschleudert.
    Ich schrie auf. Koko kam neben mir an und rief mir zu:
    »Keine Sorge, Sir. Der Große wird nur deshalb abgetrieben, weil er schwerelos ist. Da –
die Maschine!«
    Der Gleiter torkelte, begann zu brennen und raste nach einer weiteren Explosion im Winkel von
neunzig Grad auf den Boden zu.
    Er durchschlug das Dach einer Lagerhalle, prallte auf dem Boden auf und detonierte vollkommen.
Eine weiße Stichflamme schoß aus dem Gebäude hervor. Träger und große Teile des Daches wurden in
die Luft gewirbelt.
    Wo war Melbar? Ich wagte es nicht, ihn über Funk anzurufen. Der Himmel schien sich zu
verdunkeln, so viele Polizeimaschinen kamen aus allen Himmelsrichtungen herbeigeflogen.
    Ich ging mit Koko auf dem Wasser nieder und tauchte bis zum Kopf ein. Der anlaufende
Schirmprojektor legte ein undurchdringliches Feld um meinen Körper.
    Ehe ich weitere Entschlüsse treffen konnte, platschte nur wenige Meter entfernt ein großer
Körper ins Wasser. Eine Gischtsäule stieg hoch und fiel wieder in sich zusammen. Zugleich hörte
ich Kasoms Gebrüll:
    »Zum Teufel, worauf wartet ihr noch? Ich bin wahrscheinlich geortet worden.

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