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Silberband 020 - Kampf gegen die Blues

Titel: Silberband 020 - Kampf gegen die Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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versprüht werden. Mache dir darüber keine Sorgen.«
    Die letzten Worte vernahm ich wie im Traum. Die Injektion begann zu wirken.

19.
    November 2327
    Die linke Hand auf den Oberschenkel gestützt, den rechten Ellenbogen auf der Theke
liegend, beobachtete Gregory Burnett die Negersängerin auf der kleinen Bühne. Sie war von einem
Schleier umhüllt, den Burnett zum Teil auf seine fortgeschrittene Trunkenheit, zum Teil aber auch
auf den Zigarettenqualm zurückführte, der die Luft der Bar ausfüllte.
    Aus dem Dunst heraus kam die angenehm warme Stimme. Die zaghaften Bewegungen, mit denen die
Negerin ihren Gesang untermalte, erschienen Burnett wohltuend gegenüber der Hast, mit der die
beiden Mixer hinter der Theke hantierten.
    Burnett nippte an seinem Glas, ohne richtig zu schmecken, was er überhaupt trank. Burnett
schloß einen Augenblick die Augen.
    Als er sie wieder öffnete, hockte auf dem Stuhl neben ihm ein dicker Mann und starrte ihn
an.
    »Hallo!« sagte Burnett freudlos.
    Der Dicke trank Fruchtsaft aus einem hohen Glas. Vielleicht sah das Getränk auch nur wie
Fruchtsaft aus, Burnett war das egal.
    »Sind Sie Mr. Burnett?« erkundigte sich der Dicke.
    Seine Augen waren auf Burnett gerichtet. Erfahrung und Schläue schien aus ihnen zu sprechen.
Etwas in Burnetts Innerem krampfte sich warnend zusammen. Er kniff die Augen zu schmalen
Schlitzen zusammen, um die Benommenheit zu überwinden, die ihn umfangen hielt. »Ja«, sagte
er.
    »Mr. Gregory Burnett?«
    »Ja«, sagte Burnett.
    Der Dicke schwang sich mit einer katzenhaften Bewegung vom Hocker.
    »Folgen Sie mir«, sagte er.
    Burnett fühlte Zorn in sich aufsteigen, gleichzeitig machte sich zunehmende Verwirrung in ihm
breit. Er hatte den untersetzten Mann noch nie gesehen.
    »Was wollen Sie?« fragte er ärgerlich.
    »Das erfahren Sie später. Wir können hier nicht darüber sprechen. Kommen Sie jetzt.«
    Die Art, wie der Fremde mit ihm redete, stachelte Burnetts Ärger an.
    Gregory Burnett war ein mittelgroßer Mann, mit breiten Schultern und einem Bauchansatz. Er
hatte dunkelbraunes, gelocktes Haar, das zu beiden Seiten über den Schläfen stark gelichtet war.
Seine Nase war schlank und leicht nach vorn geschwungen. Die vollen Lippen bildeten zu dem
ausgebildeten Kinn einen eigenartigen Gegensatz und verliehen seinem Gesicht ein fast exotisches
Aussehen.
    »Ich will noch nicht weggehen«, sagte er zu dem Fremden. »Warten Sie, bis ich fertig bin oder
erzählen Sie mir, was Sie wollen.«
    »Es handelt sich um das B-Hormon«, flüsterte der Dicke.
    »Was wissen Sie davon?« erkundigte sich Burnett. Er hatte sich in den letzten Tagen intensiv
mit diesem Stoff beschäftigt. War der Kerl deshalb hier?
    »Nichts«, gestand der Dicke. »Aber man sagte mir, daß Sie mir folgen würden, wenn ich Ihnen
erzähle, warum man mit Ihnen sprechen will.«
    »Wer will mit mir sprechen?«
    Der stämmige Mann trug einen unauffälligen Straßenanzug. Sein Haar war kurz geschnitten, es
sah aus wie eine schlecht sitzende Perücke.
    »Ich glaube, Sie sollten jetzt austrinken und mit mir gehen«, sagte er, und zum erstenmal
verlor er die bisher gezeigte Ruhe.
    »Nein«, sagte Burnett rauh.
    Der Fremde bewegte sich so schnell, daß keiner der Mixer sehen konnte, was er tat. Er trat
dicht neben Burnett und rammte ihm das Knie in die Seite. Burnett rang nach Luft und taumelte vom
Hocker herunter. Es wurde ihm übel.
    Der Dicke griff ihm rasch unter die Arme.
    »Er hat scheinbar zuviel getrunken«, sagte er zu den Mixern. »Ich gehe mit ihm an die frische
Luft.«
    »Nein«, protestierte Burnett schwach. »Der Kerl will …«
    Er spürte, wie sich der Mann mit vollem Gewicht auf seine Füße stellte und schrie auf.
    Die Sängerin unterbrach ihr Lied. Verschwommen erkannte Burnett, wie sie zu ihm herübersah,
ihre weißen Augäpfel funkelten wie Kristalle.
    Da fühlte er sich mit scheinbarer Leichtigkeit der Tür entgegengetragen. Von den Tischen
unterhalb des Podiums kam Gelächter. Burnett errötete vor Zorn über seine plötzliche Schwäche.
Der Dicke beeilte sich, mit seiner heftig strampelnden Last ins Freie zu gelangen.
    Plötzlich schlug Burnett frische Luft entgegen. Mit einem Schlag war er hellwach.
    Seine Ellenbogen fuhren nach hinten, er rammte sie mit voller Wucht in den Leib des Dicken.
Sofort lockerte sich der Griff unter seinen Armen. Mit einem Ruck kam er völlig frei.
    Die hellerleuchtete Straße war vollkommen leer, nur weiter oben, vor dem

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